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Bereits verlegte Stolpersteine



Ewgenia Masalewskaja * 1902

Langenhorner Chaussee 625 (Hamburg-Nord, Langenhorn)


EWGENIA
MASALEWSKAJA
JG. 1902
RUSSLAND
SEIT 22.2.1944 ZWANGSARBEIT
EINGEWIESEN
KRANKENHAUS LANGENHORN
TOT 25.1.1945

Weitere Stolpersteine in Langenhorner Chaussee 625:
Mina Buijs, Alexandera Daschewskaja, Leonid Dubik, Grigor Gonsarenko, Prokop Moskalenko, Sofia Nietrzebka, Albino Pietrogiovanna, Semjon Pogrebnikow, Marija Tschechanowitsch, Dimitri Woloschin

Ewgenia Masalewskaja, geb. am 12.12.1902 in Leningrad, verstorben am 25.1.1945 in Hamburg

Langenhorner Chaussee neben 625, Gedenkort

Ewgenia Masalewskaja (geb. 12.12.1902 in Leningrad) war die Witwe von Konstantin Slobin. Aus ihrer Heimat Russland nach Hamburg-Langenhorn verschleppt, musste sie seit dem 22. Februar 1944 für die Hanseatische Kettenwerk GmbH (HAK) als "Ostarbeiterin" Zwangsarbeit leisten. Sie war im Lager Tannenkoppel untergebracht.

Am 25. Januar 1945 wurde sie mit der Diagnose "Herzanfälle" im Allgemeinen Krankenhaus Langenhorn aufgenommen. Noch am selben Tag verstarb Ewgenia Masalewskaja dort am 25. Januar 1945 um 16:30 Uhr in der Obhut von Rada Nikolajewna Masalewskaja (geb. 1925), die im Langenhorner Krankenhaus in einer der sechs sog. Ausländerbaracken als "ungelernte Krankenschwester" Zwangsarbeit leisten musste. ln der Todesanzeige des Krankenhauses ist als Todesursache "Herzinsuffienz Mitralfehler" (Herzschwäche, Herzklappenfehler) und als unterzeichnender Arzt Dr. Blumenthal angegeben. Ewgenia Masalewskaja wurde 42 Jahre alt.

Vier Tage später, am 1. Februar 1945 um 10:30 Uhr, fand ihre Beisetzung durch die Großhamburgische Bestattungsgesellschaft (GBG) "mit Dekoration und Harmonium- bzw. Orgelmusik" auf dem Friedhof Ohlsdorf statt. Sie kam in ein Sammelgrab mit neun unbekannten Toten, Grablage Bq 72, Nr. 902. Eine Grabsteinplatte mit ihrem eingemeißelten Namen und ihrem Geburts- und Sterbedatum erinnert dort noch heute an sie.

Während des Besuchsprogramms des Hamburger Senats für ehemalige Zwangsarbeiter*innen aus Osteuropa, unter Mitwirkung des "Freundeskreises KZ-Gedenkstätte Neuengamme e. V.", besuchte auch Rada Nikolajewna Masalewskaja aus der Ukraine im Oktober 2002 Hamburg. Es war ihr großer Traum "nach Hamburg zu kommen und Blumen auf dem Grabstein meiner Schwiegermutter Ewgenia Masalewskaja niederzulegen.

Sie hat es geschafft, ihren Sohn und mich kurz vor ihrem Tod zu segnen. Leider kann mein Mann aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen."

Stand: Januar 2023
© Margot Löhr

Quellen: StaH, 131-1 II, 519 Listen der 1940 in Hamburger Krankenhäusern behandelten Ausländer, nach Nationalitäten geordnet, Akte M 32137, S. 242; StaH, 332-5 Standesämter, Sterbefallsammelakten, 64403 u. 198/1945 Ewgenia Masalewskaja; StaH, 332-5 Standesämter, Sterberegister, 9962 u. 198/1945 Ewgenia Masalewskaja; StaH, 332-8, A 48 Alphabetische Meldekartei der Ausländer 1939–1945; StaH, 352-8/7 Staatskrankenanstalt Langenhorn, 184 Bd. 2, S. 133, Akte M 32137; Archiv Friedhof Ohlsdorf, Beerdigungsregister 1945 Nr. 8391; Arolsen Archives Online-Collections, Namenlisten über Ausländer, die sich auf dem ehemaligen Reichsgebiet aufgehalten haben, Sig. 10004867, Russisches Rotes Kreuz, Moskau, 2.2.2 Verschiedene Behörden und Firmen (Einzelpersonen-bezogene Unterlagen) /02020202 oS Ewgenia Masalewskaja, DE ITS 2.1.2.1 HA 001 11 RUS ZM/70648378; Katharina Hertz-Eichenrode: "Ich hätte nichts dagegen, noch einmal nach Hamburg zu kommen." Erfahrungen aus dem Hamburger Besuchsprogramm für ehemalige Zwangsarbeiter, in: Gedenkstätten Rundbrief (2004), Nr. 119, https://www.gedenkstaettenforum.de/uploads/media/GedRund119_19-26.pdf, eingesehen am: 18.3.2022; Rada Nikolajewna Masalewskaja (geb. 1925), Ukraine, Brief von Dezember 2002, http://media.offenes-archiv.de/zwangsarbeitmedizinischeversorgung.pdf, eingesehen am: 2.3.2012.

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