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Bereits verlegte Stolpersteine



Meta Hammerschlag (geborene Goldmann) * 1884

Eppendorfer Landstraße 18 (Hamburg-Nord, Eppendorf)

1942 Auschwitz
ermordet

Weitere Stolpersteine in Eppendorfer Landstraße 18:
Erna Fischer, Hermann Fischer, Adolph Hammerschlag, Alexander Joel, Sara Lennhoff

Adolph Hammerschlag, geb. 23.6.1877 in Holzhausen, am 11.7.1942 nach Auschwitz deportiert
Meta Hammerschlag, geb. Goldmann, geb. 9.9.1884 in Eschwege, am 11.7.1942 nach Auschwitz deportiert

Eppendorfer Landstraße 18

Adolph Hammerschlags Eltern Simon und Sarge Hammerschlag stammten aus Münden. Er selbst lebte mit seiner Frau Meta und den Töchtern Lieselotte, geboren am 10. August 1910, und Irmgard, geboren am 4. März 1915, als wohlhabender Kaufmann in Göttingen, seit 1911 im Gewerberegister eingetragen als Mitinhaber der Getreidefirma Gebr. Bachmann. Die wirtschaftlichen Einbrüche während seines Wehrdienstes im Ersten Weltkrieg konnten wieder ausgeglichen werden und er errichtete eine Zweigniederlassung in Nörten, die er je­doch während der Weltwirtschaftskrise wieder aufgeben musste.
Da die Geschäfte seit 1933 rapide zurückgingen, wurde das Büro in die Göttinger Privatwohnung in die Hanssenstraße 24 verlegt. 1937 starb Adolf Bachmann und Adolph Hammer­schlag führte das Geschäft als alleiniger Inhaber weiter. Die politischen Verhältnisse brachten das Geschäft schließlich im Laufe der folgenden Jahre vollständig zum Erliegen.

In der Pogromnacht am 9./10. November 1938 wurde Adolph Hammerschlag verhaftet, die Firma am 21. November "arisiert". Übernommen wurde sie von einem Göttinger Getreidehändler, der zu den ersten NSDAP-Mitgliedern gehörte.

Nach seiner Freilassung flüchtete Adolph Hammerschlag mit seiner Frau nach Hamburg zu deren Schwester, Frau Alexander Joel, in die Eppendorfer Landstraße 18. Inzwischen war das ehemals vermögende Ehepaar Hammerschlag völlig mittellos. Laut Schreiben des Polizeipräsidenten der Abteilung Jüdisches Vermögen, Karlsruhe, Sofienstraße 9, wurde Adolph Hammerschlag seit April 1939 von einer Gertrude Lion, geborene Klaus, aus Karlsruhe, finanziell unterstützt.

Hammerschlags Tochter Lieselotte, mittlerweile verheiratete Blum, lebte seit 1939 in Brüssel. Von dort wurde sie 1942 nach Auschwitz deportiert. Tochter Irmgard heiratete im September 1936 Heinz Baehr. Dem Ehepaar gelang die Emigration nach Haifa in Palästina.

Die letzte Meldeadresse von Adolph und Meta Hammerschlag befand sich in dem "Judenhaus" Kielortallee 22/24, von wo sie nach Auschwitz deportiert wurden.

© Andrea Truernit

Quellen: 1; 2; 4; 8; StaH 314-15 OFP, R 1941/118; StaH 522-1Jüd. Gemeinden, 992e2, Band 5; StaH 351-11 AfW, 040315 Wollnermann, Irmgard zu Meta Hammerschlag; Bruns-Wüstefeld, Lohnende Geschäfte, 1997, S. 259; Recherche und Auskunft Jörg Janßen, Geschichtswerkstatt Göttingen vom 1.10.2009; Deutsche Nationalbibliothek, Deutsches Exilarchiv 1933–1945, Frankfurt am Main, Suchanzeige in: Aufbau, Jg. 12, Nr. 23, S. 28.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Recherche und Quellen.

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