Namen, Orte und Biografien suchen


Bereits verlegte Stolpersteine



Bernhard Nathan * 1904

Haynstraße 15 (Hamburg-Nord, Eppendorf)

Bismarckhütte Arbeitslager

Weitere Stolpersteine in Haynstraße 15:
Gertrud Becher, Rosa Levy, Käthe Nathan, Benny "Benno" Nathan

Bernhard Nathan, geb. 7.8.1904 in Hamburg, am 18.1.1944 gestorben auf dem Transport nach Bismarckhütte

Haynstraße 15

Bernhard Nathan war nach seinem Großvater väterlicherseits benannt. Er war der älteste Sohn von Louis und Selma Nathan, geb. Hecht. Seine Schwester Margarethe wurde im März 1907, sein Bruder Rolf im Januar 1909 geboren. Da für Bernhard keine Kultussteuerkartei der Jüdischen Gemeinde Hamburg existiert, ist davon auszugehen, dass er als Erwachsener nicht mehr in Hamburg lebte. Sein Vater Louis, 1878 in Emmerich geboren, trat 1935 in die Gemeinde ein. 1939 wohnte er zur Untermiete an der Rutschbahn 25, später in der Heinrich-Barth-Straße 8 bei Meyer. Unter "Bemerkungen" steht: "Kein Vermögen, lebt von Unterstützung sowie den Kindern". 1942 schied er durch "Abwanderung" aus der Gemeinde aus. Von seiner Frau war er geschieden. Laut Gedenkbuch des Bundesarchivs Koblenz lebte Selma Nathan in Berlin und kam in Auschwitz um. Über das Schicksal von Bernhards Geschwistern ist uns nichts bekannt.

Für Bernhard Nathan liegen zwei Gedenkblätter aus Yad Vashem vor. Das eine ließ seine Frau Anna Bergman, geb. Kauder, anlegen. Demnach war Bernhard von Beruf Architekt und lebte vor seiner Einweisung im Getto Theresienstadt in Prag. Von dort aus wurde er nach Auschwitz deportiert und kam nach ihren Angaben auf dem Transport ins Nebenlager Bismarckhütte zu Tode. In diesem Lager in der Nähe von Chorzòw arbeiteten laut wikipedia.org zwischen September 1944 und Januar 1945 bis zu 192 Häftlinge in der Waffenproduktion bzw. in der Herstellung gepanzerter Fahrzeuge. Anscheinend waren aber schon vor diesem Zeitraum dort Häftlinge eingesetzt.

Die Angaben auf dem zweiten Gedenkblatt stammen von einem Freund Bernhards, der dessen Beruf mit "Kaufmann" angibt. Dieser Freund ist inzwischen verstorben und kann nicht mehr befragt werden.

© Sabine Brunotte

Quellen: 1; 5 (online-Version, Zugriff vom 29.10.2010); 8; wikipedia.org/wiki/Liste der Außenlager des KZ Auschwitz, Zugriff vom 2.10.2010.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

druckansicht  / Seitenanfang