Ausstellung und Veranstaltungsprogramm "Das unbekannte Vernichtungslager Kulmhof am Ner"


Plakat zur Ausstellung “Das unbekannte Vernichtungslager Kulmhof am Ner“
Plakat zur Ausstellung "Das unbekannte Vernichtungslager Kulmhof am Ner"

Gemeinsame Ausstellung des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden, der Landeszentrale für politische Bildung und der Bücherhallen Hamburg
Vom 1. Oktober bis 9. November 2013

Ausstellung:
Das unbekannte Vernichtungslager Kulmhof am Ner (Chelmno ad Nerem)

Ca. 150.000 Jüdinnen und Juden wurden in Chelmno am Ner ermordet, unter ihnen tausende aus dem Deutschen Reich, einige hundert aus Hamburg. Sie waren mit dem 1. Transport aus Hamburg am 25. Oktober 1941, der 1.034 Personen umfasste, in das Ghetto Lodz deportiert worden. Wer nicht an Hunger, Krankheiten oder Strafaktionen im Ghetto zu Tode kam, wurde in das 70 km entfernte Chelmno "ausgesiedelt". Ihnen wurde vorgetäuscht, sie kämen zur Arbeit nach Deutschland zurück, tatsächlich aber führte ihr Weg zum Gaswagen und sie wurden ermordet.

Die "Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas" in Berlin hat mit Unterstützung anderer Institutionen die erste Ausstellung zu diesem Vernichtungslager erarbeitet. Das Projekt "Stolpersteine in Hamburg – biographische Spurensuche" holt die Schau nun nach Hamburg und hat sie um das Schicksal der Hamburger Schwestern Paula und Gerda Boas ergänzt. Dabei kooperieren das Institut für die Geschichte der deutschen Juden und die Landeszentrale für politische Bildung als Träger des Projektes mit der Zentralbibliothek, wo die Ausstellung vom 1.10.–9.11.2013 zu sehen sein wird (Hühnerposten 1). Die Eröffnungs- und die Abschlussveranstaltungen finden ebenfalls dort statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, frühes Erscheinen sichert jedoch die Teilnahme an der Veranstaltung.

Ein umfangreiches Begleitprogramm (im Warburg-Haus) gibt interessierten Bürgerinnen und Bürgern zudem die Möglichkeit, sich mit anderen Ghettos und Lagern zu befassen, in die Hamburger Jüdinnen und Juden deportiert worden sind. Gleichzeitig lernen sie in den Veranstaltungen Schicksale kennen, die in den letzten drei Büchern aus dem Projekt "biographische Spurensuche" veröffentlicht sind: "Stolpersteine in Hamburg - Biographische Spurensuche", "Stolpersteine in Hamburg-Harburg und Hamburg- Wilhelmsburg" und "Stolpersteine in Hamburg-Eimsbüttel und Hamburg-Hoheluft-West". Die Abschlussveranstaltung in der Zentralbibliothek ist dann den Biographien der nichtjüdischen bzw. nicht deportierten jüdischen NS-Opfer vorbehalten.

Die Veranstaltungstermine sind:

Ausstellung in der Zentralbibliothek
von Dienstag, 1. Oktober, bis Samstag, 9. November 2013,
Hühnerposten 1/Arno-Schmidt-Platz, 20097 Hamburg


Dienstag, 1. Oktober, 18.00 Uhr

Eröffnung
der Ausstellung mit anschließendem Vortrag über das Vernichtungslager Kulmhof:
Kurator Dr. Ingo Loose

Grußworte
Hella Schwemer-Martienßen
(Direktorin der Bücherhallen Hamburg)
Dr. Dorothee Stapelfeldt
(Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg)
Dr. Ulrich Baumann
(Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas)
Dr. Beate Meyer
(Institut für die Geschichte der deutschen Juden, für das gemeinsame Projekt
mit der Landeszentrale für politische
Bildung, Hamburg: "Stolpersteine in
Hamburg – Biographische Spurensuche)
Erinnerungen an die Familie Boas:
David Boas/Israel

Pause

Vortrag
Dr. Ingo Loose
(Historiker/Kurator der Ausstellung):
Das unbekannte Vernichtungslager Kulmhof am Ner/Chełmno nad Nerem



Begleitprogramm zur Ausstellung
von Dienstag, 8. Oktober, bis Dienstag, 5. November 2013
im Warburg-Haus, Heilwigstraße 116, 20249 Hamburg


Es referieren Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftler über die Ghettos und Lager, in
die Hamburger Juden depor­tiert worden sind, und For­sche­rin­nen/ Forscher des
Projektes "Stolper­steine in Hamburg – Biogra­phische Spuren­suche" stellen Lebensläufe von Ham­burger NS-Opfern vor.


Dienstag, 8. Oktober, 18.30 Uhr

Dr. Petra Rentrop: Die "Sonderghettos" für deutsche Juden im besetzten Minsk

Biographie I: Georg, Lore und Horst Philipp (Hildegard Thevs)
Biographie II: Clara Cohn (Barbara Günther)


Montag, 14. Oktober, 18.30 Uhr

Dr. Andrea Löw:
"Irgendwo hat sie irgendwer irregeführt …" Deutsche Juden im Ghetto Litzmannstadt (Łodz)

Biographie I: Alfred Gordon (Klaus Möller)
Biographie II: Martin, Pauline und Bertha Cremer (Frauke Steinhäuser)


Dienstag, 22. Oktober, 18.30 Uhr

Franziska Jahn:
Die deutschen Juden in Riga-Jungfernhof, -ghetto, Kaiserwald

Biographie I: Else und Denny Zimmak (Susanne Lohmeyer)
Biographie II: Irma Fränckel (Dr. Benedikt Behrens)


Dienstag, 29. Oktober, 18.30 Uhr

Dr. Andrea Rudorff: Auschwitz als Deportationsziel für deutsche Juden

Biographie I: Arnold, Charlotte, Anna und Ilonka Homann (Ulrike Sparr)
Biographie II: Lina, Hilde und Ruth Falck (Björn Eggert)


Dienstag, 5. November, 18.30 Uhr

Prof. Dr. Anna Hájková: Mutmaßungen über deutsche Juden: alte Menschen aus Deutschland im Ghetto Theresienstadt

Biographie I: Peter Perls (Frauke Steinhäuser)
Biographie II: Bertha und Jenny Cohn (Angela Schwarz)


Donnerstag, 7.11, 19.30 Uhr

Abschlussveranstaltung (Zentralbibliothek)
Stolpersteine in Hamburg – neue biographische Forschungen
Grußwort der Zentralbibliothek
Einführung: Dr. Beate Meyer/Dr. Rita Bake

Forscherinnen und Forscher der Projektgruppe stellen vor:

Biographie I: Elisabeth Bruhn, Verfasser: Ingo Wille
Biographie II: Familie Emanuel, Verfasserin: Susanne Lohmeyer
Biographie III: Georg Mewes, Verfasserin: Dr. Eva Lindemann

Musik Prof. Bernd Ahlert

Biographie IV: Walter Bunge, Verfasserin: Ursula Pietsch
Biographie V: Gerda Möller, Verfasser: Ingo Wille
Biographie VI: Paul Dieroff, Verfasserin: Ulrike Sparr
Biographie VII: Hermann Kath, Verfasser: Björn Eggert

Musik Prof. Bernd Ahlert

Biographie IX: Heinrich Bode, Verfasser: Ulf Bollmann
Biographie X: Ruth Frischmanova, Verfasser: Klaus Möller
Biographie XI: Israel Johannes Rubanowitsch, Verfasserin: Susanne Lohmeyer

Schlusswort: Peter Hess, Stolpersteine in Hamburg

Musik Prof. Bernd Ahlert

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