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Bereits verlegte Stolpersteine



Eva Schreiber * 1893

Isestraße 53 (Eimsbüttel, Harvestehude)

1941 Riga

Weitere Stolpersteine in Isestraße 53:
Willy Curland, Heinz Egon Curland, Alfred Israel, Edith Israel, Hans Israel, Leonie Israel, Ruth Israel, Aron Hertz Israel, Auguste Lichtenhayn, Auguste Pollak, Peter Pollak, Renate Pollak, Rosa Wolff

Eva Schreiber, geb. am 9.3.1893, am 6.12.1941 nach Riga deportiert

Eva kam aus einer kinderreichen Familie. Vater Abraham Schreiber hatte mit seiner aus Lübeck stammenden Frau Pauline, geb. Heymansohn, insgesamt sieben Kinder: die vier Töchter Rike, geb. 1888, Recha, geb. 1889, Eva, geb. 1893, Auguste, geb. 1896, und die drei Söhne Iwan, geb. 1890, Hermann, geb. 1892 und Albert, geb. 1900.

Die Familie wohnte in der Brahmsallee 10. 1929 verstarb die Mutter, der Vater überlebte sie nur um ein Jahr. 1933 gaben die Kinder die Wohnung der Eltern schließlich auf, und die Geschwister trennten sich. Einzig Eva und Recha blieben zusammen in einer Wohnung in der Bismarckstraße 82, wo ab 1935 auch Rosa Wolff ein Zimmer zur Untermiete bewohnte. Noch im gleichen Jahr zog Eva Schreiber gemeinsam mit Rosa Wolff in eine Wohnung im Erd­geschoss des Hauses Isestraße 53. 1936 kam noch die jüngste Schwester, Auguste, mittlerweile verwitwete Pollak, dazu. Zeitweise lebte auch Albert bei seinen Schwestern in der Isestraße, sodass sich sechs Personen die Wohnung teilten. Die finanziellen Mittel der Geschwister Schreiber waren gering. Eva arbeitete als Hausangestellte, Auguste war kaufmännische Angestellte und Albert lebte von der Wohlfahrt. Ihr Bruder Hermann hätte sie nicht unterstützen können, da auch er nur über ein bescheidenes Einkommen verfügte.

Im November 1941 erhielt der 41-jährige Albert, der zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in der Isestraße, sondern im Lehmweg 9 wohnte, als erster der Familie Schreiber den Bescheid seiner bevorstehenden "Evakuierung". Am 8. November 1941 musste er Hamburg mit dem Transport ins Getto Minsk verlassen, wo er verstarb.

Eva Schreiber wurde zusammen mit Auguste und Hermann auf die Liste für den Transport am 6. Dezember 1941 nach Riga gesetzt. Recha war die letzte der Familie Schreiber, die deportiert wurde. Sie wurde am 15. Juli 1942 nach Theresienstadt verschleppt und starb dort nur wenige Wochen später, am 22. August.

Von den sieben Geschwistern überlebten nur zwei: Iwan, der in die USA auswanderte, und Rike, die nach Großbritannien emigrierte.

© Eva Decker

Quellen: 1; 4; 5; 8.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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