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Bereits verlegte Stolpersteine




© Archivum Panstwowe, Lodz

Georg Traube * 1884

Hammer Weg 33 ggü. 36 (Hamburg-Mitte, Hamm)


HIER WOHNTE
GEORG TRAUBE
JG. 1884
DEPORTIERT 1941
LODZ
TOT 12.3.1942

Weitere Stolpersteine in Hammer Weg 33 ggü. 36:
Wilhelm Dettmann, Babette Löw

Georg Traube, geb. 4.11.1894, deportiert am 25.10.1941 nach Lodz, Todesdatum dort 12.3.1942

Hammer Weg rechts, Einfahrt zum Sportplatz (Hammerweg 37 I b. Löw)

"Der Obengenannte bezog am 5.1.1942 mit 5 Personen 1 Zimmer – Küche in der Wohnung Nr. 30b an der Cranachstr. Nr. 20", lautete die Anmeldung Georg Traubes in Litzmannstadt-Getto am 6. Januar 1942. Offen bleibt, wo und wie er die 10 Wochen seit seiner Ankunft verbrachte. Als Beruf wurde sein früherer, "Kaufmann", notiert und nicht "Erdarbeiter", wie auf der Transportliste, und als Stand "ledig", bei der Abmeldung am 12. März 1942 hingegen lautete dieser: "geschieden".

Georg Traubes Eltern, Sally und Amalie, geb. Rosenthal, hatten fünf Kinder. Georg Traube heiratete eine Nichtjüdin. Sie hatten zwei Kinder, Heinz, geb. 30.7. 1920 in Beuthen, und Ingeborg, geb. 21.1.1925. Georg Traube arbeitete als kaufmännischer Angestellter. Wann er nach Hamburg zog, ob allein oder mit seiner Familie, ist unbekannt. Als Georg Traube 1934 wegen eines Bagatelldelikts für vier Tage inhaftiert wurde, lebte seine Frau getrennt von ihm mit den Kindern in Beuthen. Er wohnte zur Untermiete in der Elbstraße 42 und gab bei der Gefängnisverwaltung "für eine Nachricht in besonderen Fällen" "Logierwirtin" an.

1936 wurde Georg Traube arbeitslos, und im Jahr darauf wurde die Ehe geschieden. Sohn Heinz, der von Beuthen nach Ratibor und von dort nach Havelberg zog, kam 1937 nach Blankenese, um sich im Kibbuz "Charut-Cherut" am Steubenweg auf eine mögliche Auswanderung nach Palästina als Gärtner ausbilden zu lassen. Nach mehreren Anläufen gelang es ihm schließlich zu emigrieren; das Ziel ist unklar. Jedenfalls rüstete ihn die jüdische Winterhilfe 1938 mit Winterkleidung aus.

Derweil lebte sein Vater in Untermiete bei Steinbergs in der Hirtenstraße 55 in "Oben-Hamm" und zog dann nach "Unten-Hamm" zu Babette Löw, Hammer Weg 37. 1940 und 1941 wurde er zu Notstandsarbeiten herangezogen, für die er mit 24,– bzw. 35,– RM brutto wöchentlich entlohnt wurde.

Am 25. Oktober 1941 wurden er und seine Wirtin von ihrer alten Wohnadresse in das Getto in Lodz deportiert. Dort starb er am 12. März 1942.


© Hildegard Thevs

Quellen: 1; 4; 5; StaH, 522-1, Jüdische Gemeinden, 992 e 2 Deportationslisten Band 1; BA Bln., Volkszählung 1939; Archivum Panstwowe, Lodz.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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