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Bereits verlegte Stolpersteine



Werner Nohr * 1941

Marckmannstraße 135 (ehemalige Kinderklinik) (Hamburg-Mitte, Rothenburgsort)


WERNER NOHR
GEB. 29.6.1941
ERMORDET 28.10.1942

Weitere Stolpersteine in Marckmannstraße 135 (ehemalige Kinderklinik):
Andreas Ahlemann, Rita Ahrens, Ursula Bade, Hermann Beekhuis, Ute Conrad, Helga Deede, Jürgen Dobbert, Anneliese Drost, Siegfried Findelkind, Rolf Förster, Volker Grimm, Antje Hinrichs, Lisa Huesmann, Gundula Johns, Peter Löding, Angela Lucassen, Elfriede Maaker, Renate Müller, Harald Noll, Agnes Petersen, Renate Pöhls, Gebhard Pribbernow, Hannelore Scholz, Doris Schreiber, Ilse Angelika Schultz, Dagmar Schulz, Magdalene Schütte, Gretel Schwieger, Brunhild Stobbe, Hans Tammling, Peter Timm, Heinz Weidenhausen, Renate Wilken, Horst Willhöft

Kinderkrankenhaus Rothenburgsort

Im früheren Kinderkrankenhaus Rothenburgsort setzten die Nationalsozialisten ihr "Euthanasie-Programm" seit Anfang der 1940er Jahre um.
33 Namen hat Hildegard Thevs recherchieren können.

Eine Tafel am Gebäude erinnert seit 1999 an die mehr als 50 ermordeten Babys und Kinder:

In diesem Gebäude
wurden zwischen 1941 und 1945
mehr als 50 behinderte Kinder getötet.
Ein Gutachterausschuss stufte sie
als "unwertes Leben" ein und wies sie
zur Tötung in Kinderfachabteilungen ein.
Die Hamburger Gesundheitsverwaltung
war daran beteiligt.
Hamburger Amtsärzte überwachten
die Einweisung und Tötung der Kinder.
Ärzte des Kinderkrankenhauses
führten sie durch.
Keiner der Beteiligten
wurde dafür gerichtlich belangt.



Weitere Informationen im Internet unter:

35 Stolpersteine für Rothenburgsort – Hamburger Abendblatt 10.10.2009

Stolpersteine für ermordete Kinder – ND 10.10.2009

Stolpersteine gegen das Vergessen – Pressestelle des Senats 09.10.2009

Die toten Kinder von Rothenburgsort – Nordelbien.de 09.10.2009

35 Stolpersteine verlegt – Hamburg 1 mit Video 09.10.2009


Wikipedia - Institut für Hygiene und Umwelt

Gedenken an mehr als 50 ermordete Kinder - Die Welt 10.11.1999

Euthanasie-Opfer der Nazis - Beitrag NDR Fernsehen 29.05.2010

Hitler und das "lebensunwerte Leben" - Andreas Schlebach NDR 24.08.2009
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Werner Nohr, geb. 29.6.1941 in Hamburg, ermordet am 28.10.1942

Werner Nohr – in den Verfahrensakten fälschlicherweise als Werner Mohr geführt – kam in Hamburg-St. Pauli zur Welt. Seine Eltern gehörten der evangelisch-lutherischen Kirche an und ließen ihren Sohn taufen. Werner litt am Down-Syndrom. Bei seiner Aufnahme im Kinderkrankenhaus Rothenburgsort am 1. September 1942 wurde er auf der Säuglingsstation I, die unter der Leitung von Helene Sonnemann stand, untergebracht.

Säuglingsschwester Elsa Ludvik erinnerte sich an ihn als ein "gierig trinkendes und schreiendes" Kind, das oft Beruhigungsspritzen bekam. Eines Nachts fiel ihr die veränderte Atmung des schlafenden Kindes auf. Werner wachte nicht mehr auf. Offenbar hatte Helene Sonnemann ihm die tödliche Luminal-Spritze gegeben. Er starb am 28. Oktober 1942 um 4.30 Uhr.

Werner wurde ein Jahr und vier Monate alt und verbrachte davon zwei Monate im Kinderkrankenhaus Rothenburgsort. Seine Mutter zeigte den Tod beim Standesamt Rothenburgsort an, wo als Todesursache "Mongolismus und Bronchopneumonie" eingetragen wurde.

© Hildegard Thevs

Quellen: StaH 213-12 Staatsanwaltschaft Landgericht NSG, 0017-001; 332-5 Standesämter, 1159+666/ 1942; 352-5 Gesundheitsbehörde – Todesbescheinigungen, StA 4b/666/1942.

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