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Robert Anasch * 1907
Schenkendorfstraße 25 (Hamburg-Nord, Uhlenhorst)
HIER WOHNTE
ROBERT ANASCH
JG. 1907
VERHAFTET OKT. 1942
1944 ZUCHTHAUS CELLE
ERMORDET 1945
ZUCHTHAUS
BÜTZOW-DREIBERGEN
Robert Anasch, geb. 22.12.1907, am 22.10.1942 verhaftet, am 15.4.1945 im Zuchthaus Bützow-Dreibergen ermordet
Schenkendorfstraße 25
Mit seiner Ehefrau Käthe, geb. Clasen, bekam Robert Anasch insgesamt sechs Kinder. Norbert, Ingeborg, Waltraut, Rita, Lothar und Peter kamen zwischen Mai 1931 und Juni 1941 in Hamburg zur Welt. Die Großfamilie lebte in einer Wohnung in der Schenkendorfstraße 25.
Robert Anasch arbeitete seit dem 28. Januar 1938 als Schiffsbauhelfer in der Schlosserei bei Blohm&Voss und verdiente rund 60 RM pro Woche. Engagiert in der KPD, beteiligte er sich nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten an illegalen Aktionen seiner Partei. Dadurch knüpfte er Kontakte zur "Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe", einer Hamburger Widerstandsorganisation um Bernhard Bästlein, Franz Jacob und Robert Abshagen. Auf den Werften von Blohm&Voss entstand ein gut ausgebautes Netzwerk der Gruppe, an deren Aktivitäten sich Robert Anasch beteiligte.
Durch seine illegale Arbeit wurde die Gestapo auf Robert Anasch aufmerksam und verhaftete ihn am 22. Oktober 1942 auf dem Werftgelände. Er wurde in Untersuchungshaft nach Fuhlsbüttel gebracht und verlor seine Anstellung. Seine Ehefrau Käthe musste nun mit Hilfe der Wohlfahrt die sechs Kinder versorgen.
Am 7. März 1944 wurde Robert Anasch wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" vom Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg zu einer Zuchthausstrafe von drei Jahren und sechs Monaten und drei Jahren Ehrverlust verurteilt unter Anrechnung der Untersuchungshaft von 14 Monaten. Die Strafe sollte er im Zuchthaus Celle-Mühlhausen verbüßen, wo er seit dem 1. April 1944 inhaftiert war. Am 15. April 1945 wurde Robert Anasch im Zuchthaus Bützow-Dreibergen ermordet.
© Carmen Smiatacz
Quellen: StaHH 242-1 II, Gefängnisverwaltung II , Abl. 1998/1, Untersuchungshaft Männer (jüngere Kartei); StaHH 351-11, AfW, Abl. 2008/1, 22.12.07 Anasch, Robert; Hochmuth/ Meyer: Streiflichter aus dem Hamburger Widerstand, S. 351, S. 386.