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Mathilde Ascher * 1877

Agnesstraße 36 (Hamburg-Nord, Winterhude)

1941 Minsk
ermordet

Mathilde Ascher, geb. am 26.9.1877 in Assel bei Stade, deportiert am 18.11.1941 nach Minsk, Todesdatum unbekannt

Mathilde Aschers Eltern waren Samuel Ascher und seine Frau Josephine, geb. Philippsohn. Mathilde Ascher blieb ledig und arbeitete, laut ihrer Steuerkarte bei der jüdischen Gemeinde, als "Verkaufsdirectrice". Ihr Verdienst scheint nur gering gewesen zu sein, denn sie zahlte nur sehr kleine Beiträge an die Gemeinde, ab 1932 wurden sie ihr ganz erlassen. Ob sie schon damals erwerbslos wurde oder erst 1935, als dies ausdrücklich auf der Karte vermerkt wurde, ist nicht klar erkennbar. Sie lebte in den 1920er Jahren an verschiedenen Adressen in Altona, dann wohl um 1930 in Winterhude, Agnesstraße 36. 1936 meldete sie sich noch einmal nach Altona mit der Adresse Kruppstraße 76 ab, kehrte aber im März 1939 nach Hamburg, in das traditionell jüdisch geprägte Grindelviertel zurück. Innerhalb des Viertels zog sie noch einmal um und lebte bis zu ihrer Deportation in der Rappstraße 10. Wieweit diese vielen Umzüge freiwillig waren, ist nicht mehr sicher festzustellen. Zu ihrer "Ruhelosigkeit" mag Geldmangel ebenso beigetragen haben wie die Aufhebung des Mieterschutzes für "Nicht-Arier" und das Bestreben der Gestapo, die jüdische Bevölkerung im Grindelviertel zu konzentrieren.

Bei ihrer Deportation nach Minsk war sie 64 Jahre alt. Wann und unter welchen Umständen sie gestorben ist, wissen wir nicht.

© Ulrike Sparr

Quellen: 1; 4; 8.

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