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Bereits verlegte Stolpersteine



Hasja Arolowitsch (geborene Langer) * 1898

Rothenbaumchaussee 73 (Eimsbüttel, Rotherbaum)

1941 Riga

Weitere Stolpersteine in Rothenbaumchaussee 73:
Agnes Offenstadt, Meta Vorreuter, Bernhard Weinberg, Helene Weinheim, Henriette Weinheim

Hasja Arolowitsch, geb. 6.12.1898, deportiert am 6.12.1941 nach Riga

Die lettische Staatsangehörige war mit Nathan A. verheiratet, der eine Schuhreparatur betrieb. Das Ehepaar lebte mit den beiden Kindern Rosa (geb. 1924) und Leopold (geb. 1931) zunächst in der Isestraße und dann in der Eppendorfer Landstraße.

Der Ehemann emigrierte am 31. August 1938 nach Buenos Aires. Die Kinder konnten Deutschland im April 1939 verlassen. Zurück blieb Hasja A. Vermutlich wegen ihrer lettischen Staatsbürgerschaft mußte sie den Zwangsnamen "Sara" nicht annehmen. Offensichtlich hatte das Ehepaar beschlossen, daß Hasja A. (in einigen Schriftstücken auch: Kasja) ihrem Mann oder den Kindern später folgen sollte, denn sie versuchte, obwohl weitgehend mittellos, eine Auswanderung in die Wege zu leiten.

Nachdem sie als bedürftig eingestuft worden war, erklärte sich der Hilfsverein der Juden in Deutschland bereit, ihre Reisekosten zu übernehmen. Ihre Steuerkarte der Jüdischen Gemeinde Hamburgs weist mit Datum vom 7. Oktober 1940 den Vermerk auf "Hilfsverein zahlt die Passage, Ausländer".

Doch die Auswanderung kam nicht mehr zustande, wobei aus den wenigen Akten nicht deutlich wird, ob sie daran scheiterte, dass Hasja A. kein Visum erhielt, keine Reisemöglichkeit fand oder ob es andere Gründe gab. Hasja A. wurde von ihrem letzten Wohnsitz, der Rothenbaumchaussee 73, nach Riga deportiert. Nahe ihrem Geburtsort Dünamünde wurde sie ermordet.

© Beate Meyer

Quellen: StaH: 522-1, Jüdische Gemeinden, 992b, Kultussteuerkartei der Deutsch-Israelitischen Gemeinde Hamburgs; Adreßbücher 1938; 1942; Wolfgang Scheffler/Diana Schulle (Hrsg.), Buch der Erinnerung. Die ins Baltikum deportierten deutschen, österreichischen und tschechoslowakischen Juden, Bd. II, München 2003; Hamburger jüdische Opfer des Nationalsozialismus. Gedenkbuch, Hamburg 1995.

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