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Richa Elfriede de Vries (geborene Rosenberg) * 1868

Grindelallee 178 (Eimsbüttel, Rotherbaum)


HIER WOHNTE
RICHA ELFRIEDE DE VRIES
GEB. ROSENBERG
JG. 1868
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 4.3.1943

Weitere Stolpersteine in Grindelallee 178:
Aron de Vries, Jettchen Stern, Hanna Stern

Aron de Vries, geb. am 22.8.1860 in Leer, deportiert 1942 nach Theresienstadt, umgekommen am 16.10.1942
Richa (Ricka/Recha/Rika) Elfriede de Vries, geb. Rosenberg, geb. am 7.6.1868 in Neuenkirchen/Westfalen, deportiert 1942 nach Theresienstadt, umgekommen am 4.3.1943

Grindelallee 178

Aron de Vries war der Sohn von Israel der Vries und Minna, geborene de Vries. Er betrieb zusammen mit seinen Brüdern Moses und Israel in Leer einen Viehhandel. Die Eltern seiner Frau Richa hießen Herz und Rosalie Rosenberg, geborene Mayer. Aron und Richa bekamen vier Kinder: Erna (geboren am 28.11.1891 in Leer), Marta (geboren am 21.11.1896), Gertrud (geboren am 5.11.1898) und Hermann (geboren am 26.9.1900). Im Jahr von Gertruds Geburt gründete Aron de Vries zusammen mit seinen Brüdern in Bochum eine Zweigniederlassung. 1908 zog er zusammen mit Richa und den inzwischen vier Kindern nach Bochum, um die Niederlassung als Alleininhaber zu übernehmen. Aus der Firma in Leer schied er aus. Zehn Jahre später, 1918, verließ die Familie Bochum wieder, weil Aron als Viehhändler Arbeit in Insterburg/Ostpreußen (heute Tschernjachowsk/Russland) gefunden hatte. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten wurde ihm 1934 aus "rassischen Gründen" die Handelsgenehmigung entzogen. 1936 kamen Aron und Ricka de Vries aus Insterburg nach Hamburg, wo sie zunächst mittellos in der Schäferkampsallee 61 wohnten. Von dort zogen sie noch im selben Jahr in die Grindelallee 178. Im Dezember 1940 wurden sie in das "Judenhaus" Bundesstraße 1935 eingewiesen. Dort bekam das Ehepaar einen Deportationsbefehl für den Transport am 15. Juli 1942 in das Getto Theresienstadt. Aron de Vries starb, 82-jährig, unter den dortigen unerträglichen Umständen am 16. Oktober 1942 an einem Lungenödem. Auf der Todesfallanzeige vermerkte der zuständige Arzt, er hätte zudem an einem Darmkatarrh sowie an einer Gewebsnekrose am rechten Fuß gelitten. Ricka de Vries starb fünf Monate nach ihrem Mann an einer Lungrnentzündung. Zuvor hatte sie sich den rechten Oberschenkelhals gebrochen. Die älteste Tochter Erna hatte den aus Celle stammenden Kaufmann Louis Behr geheiratet. Beide wurden zusammen mit ihrer Tochter Susanne (geboren 1922) am 8. November 1941 nach Minsk deportiert und dort ermordet. Für Erna, Louis und Susanne Behr liegen Stolpersteine in der Schäferkampsallee 61 (s. "Stolpersteine in Hamburg-Eimsbüttel und Hoheluft-West" und www.stolpersteine-hamburg.de).

Stand: Juli 2017
© Frauke Steinhäuser

Quellen: 1; 3; 5; 8; 9; StaH 552-1 Jüdische Gemeinden 992 e 2 Bd. 4, Transport nach Theresienstadt am 15. Juli 1942, Liste 1; StaH 552-1 Jüdische Gemeinden 992 e 2 Bd. 2, Transport nach Minsk am 8. November 1941, Liste 1; www.holocaust.cz/de/datenbank-der-digitalisierten-dokumenten/dokument/ 86595-de-vries-aron-todesfallanzeige-ghetto-theresienstadt (Zugriff 17.12.2016); www.holocaust.cz/de/datenbank-der-digitalisierten-dokumenten/dokument/96121-de-vries-rieke-todesfallanzeige-ghet to-theresienstadt (Zugriff 17.12.2016); Susanne Lohmeyer, Biografie Erna, Louis und Susanne Behr, in: Stolpersteine in Hamburg-Eimsbüttel und Hoheluft-West, Hamburg, 2012, S. 72–76, online: www.stol persteine- hamburg.de
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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