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Henriette Frankfurter, Mai 1935
Henriette Frankfurter, Mai 1935
© StaH

Henriette Frankfurter * 1876

Bundesstraße 43 (Eimsbüttel, Rotherbaum)


HIER WOHNTE
HENRIETTE
FRANKFURTER
JG. 1876
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
ERMORDET 22.8.1944

Weitere Stolpersteine in Bundesstraße 43:
Martha Beit, Rosa Beit, Anna Frankfurter, Lilly H. Lindenborn, Ellen Meyer

Anna Frankfurter, geb. 29.9.1872 in Hamburg, ermordet am 23.9.1940 in der "Landes-Pflegeanstalt" Brandenburg an der Havel

Henriette Frankfurter, geb. 5.11.1876 in Hamburg, deportiert am 10.3.1943 in das Getto Theresienstadt, dort gestorben am 22.8.1944

Bundesstraße 43 (Rotherbaum)

Anna Frankfurter, geboren am 29. September 1872 in Hamburg, und ihre Schwester Henriette, geboren am 5. November 1876 in der Bundesstraße 6 in Hamburg, waren die Töchter des jüdischen "Fondsmaklers" (vermutlich vermittelte er anteilige Wertpapiere) Sally Frankfurter und seiner ebenfalls jüdischen Ehefrau Ernestine, geborene Marcus.

Während der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft kamen sie gewaltsam zu Tode, weil sie Jüdinnen waren und Anna Frankfurter zudem, weil sie an einer psychischen Erkrankung litt.

Die Eltern hatten 1863 in Hamburg geheiratet. Sie bekamen außer Anna und Henriette zwischen 1865 und 1882 weitere sieben Kinder: Max Sally, geboren am 21. März 1865, Manfred, geboren am 24. Dezember 1866, Ernst, geboren am 22. Januar 1868, Siegmund, geboren am 19. April 1869, Clara, geboren am 29. Januar 1871, Albert, geboren am 24.Oktober 1874, Berthold, geboren am 28. März 1882.

Als Anna Frankfurter im Juni 1924 im Alter von fast 52 Jahren in der Staatskrankenanstalt Hamburg-Langenhorn aufgenommen wurde, sprach sie davon, dass von ihren Geschwistern bereits vier verstorben seien. Die Personenstandsregister weisen aus, dass Albert im Jahre 1876, Max Sally im Jahre 1905, Clara, verheirate Rosenbaum, im Jahre 1908 und Siegmund Frankfurter im Jahre 1913 gestorben waren.

Der Vater, Sally Frankfurter, starb 1905, die Mutter, Ernestine, im Jahre 1929.

Anna Frankfurter berichtete weiter, ihr Bruder Max Sally habe sich erschossen, ihr Bruder Ernst befinde sich in der Landesanstalt Brandenburg-Görden und ihre Schwester Henriette sei geistig nicht gesund. Sie selbst sei als Kind oft krank gewesen. Sie habe vier Schulen besucht. "Ich habe sehr schwer gelernt. Weil ich stets zurückblieb [habe ich] keinen Beruf gehabt." Anna Frankfurter war zeitweise Bewohnerin des ehemaligen Mädchenwaisenhauses Paulinenstift in der Straße Laufgraben 37. Nach ihren Angaben habe sie kein Geld verdienen müssen, ihre Eltern hätten sie immer gut versorgt. Von 1895 bis 1897 sei sie Patientin in der damaligen Irrenanstalt Friedrichsberg gewesen und entmündigt worden.

Offenbar schien es möglich, Anna auf Wunsch eines Bruders im August 1925 auf Urlaub zu entlassen – wenn auch gegen Revers (Entlassung gegen ärztlichen Rat in Verantwortung des Bruders). Er wollte versuchen, seine Schwester in einer Privatanstalt oder Pension unterzubringen, hatte damit jedoch keinen Erfolg. Wenige Wochen später wurde Anna Frankfurter erneut in Langenhorn aufgenommen, von dort in das Versorgungsheim Hamburg-Farmsen verlegt und nach einem Zwischenaufenthalt in der Staatskrankenanstalt Friedrichsberg im November 1925 wieder nach Langenhorn gebracht.

Zwischen Anna und ihren Geschwistern bestand erkennbar ein reger und zum Teil auch inniger Kontakt. Ihr Bruder Ernst, Patient in der Landesanstalt Görden bei Brandenburg an der Havel, schrieb ihr im August 1932 einen Brief, der mit folgenden Worten begann: "Geliebte Geliebte! Monna Vanna bist du für mich, ich pfeife auf die Imitation im Pariser Louvre."

In der Anstalt in Langenhorn scheint sich Anna Frankfurter sehr unwohl gefühlt zu haben. Sie galt als eine unruhige und konfliktgeneigte Person, die sich nur schwer in die Verhältnisse der Anstalt habe einpassen können.

Am 10. September 1932 beantragte Anna Frankfurter gegenüber dem Langenhorner ärztlichen Direktor Gerhard Schäfer schriftlich ihre Verlegung in die Heilanstalt Lübeck-Strecknitz, die am 22. September 1932 mit dem Vermerk "ungeheilt nach Lübeck verlegt" stattfand. In der Lübischen Heilanstalt Strecknitz befand sich eine Abteilung mit 400 Betten, die die Hansestadt Hamburg im Jahre 1930 finanziert und sich damit ein teilweises Belegungsrecht gesichert hatte.

In Lübeck scheint sich Anna Frankfurter besser gefühlt zu haben als in Langenhorn. Anfang 1935 wurde vermerkt, sie sei schon einige Male in Begleitung einer zuverlässigen Schwester in der Stadt gewesen, "wo sie sich ganz manierlich benahm und vor allem auf Kuchen aus war. […] Im Cafe strebte sie, sich möglichst dort nieder zu lassen, wo viel Herren sind." Anfang 1937 wurde Anna Frankfurter zunächst noch als überwiegend heiter und vergnügt, dann jedoch auch als gereizt beschrieben: "Meist heiter, singt lautschallend Volkslieder usw. deklamiert laut. Redet wie ein Wasserfall, die lebhafte Ausdrucksweise ihrer Rasse in hypomanischer Steigerung darbietend. Oft streitsüchtig, viel Konflikte mit anderen Patienten, da sie diese teilweise durch ihre eigene Lebhaftigkeit anregt oder reizt, andrerseits selbst durch deren ablehnendes Verhalten (die Umgebung besteht fast ausnahmslos aus alten Schizophrenen) infolge ihrer affektiven Labilität gereizt wird. Erhält viel Parald.[dehyd], auch Einpackungen." (Das Medikament Paraldehyd wurde als Beruhigungsmittel verwendet. Bei der "feuchten Packung" wurden die Patienten in Nesseltücher gewickelt und mit eiskaltem Wasser zum Zwecke der Beruhigung von Patienten übergossen.)

1939 konnte es laut Patientenakte "Bei längerer Betrachtung […] keinem Zweifel unterliegen, dass Pat.[ientin] nicht allein und nicht einmal überwiegend als Schwachsinnige anzusehen ist, vielmehr als chronische Manie. Das Schulwissen ist gar nicht einmal so sehr gering, Pat. schreibt geordnete Briefe an ihre Angehörigen." Der für die Anfangsjahre dokumentierte Körpergewichtsverlust setzte sich in den Folgejahren fort. Im Frühjahr 1940 wog sie fast 20 % weniger als bei der Aufnahme in Strecknitz. In Annas Patientenakte sind dafür keine besonderen Gründe notiert, der Gewichtsverlust könnte aber die Folge einer chronischen Unterernährung gewesen sein, denn in den staatlichen Anstalten und Krankenhäusern wurden die Pflegesätze seit Jahren fortlaufend abgesenkt.

Im Frühjahr/Sommer 1940 plante die "Euthanasie"-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4, eine Sonderaktion gegen Jüdinnen und Juden in öffentlichen und privaten Heil- und Pflegeanstalten. Sie ließ die in den Anstalten lebenden erfassen und in staatlichen sogenannten Sammelanstalten zusammenziehen. Die Heil- und Pflegeanstalt Hamburg-Langenhorn – wie die Staatskrankenanstalt inzwischen hieß – wurde zur norddeutschen Sammelanstalt bestimmt. Alle Einrichtungen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg wurden angewiesen, die in ihren Anstalten lebenden Jüdinnen und Juden bis zum 18. September 1940 dorthin zu verlegen.

Anna Frankfurter traf am 16. September 1940 zusammen mit weiteren 19 jüdischen Patientinnen und Patienten aus Strecknitz in Langenhorn ein. Am 23. September wurde sie zusammen mit 135 Patienten aus norddeutschen Anstalten nach Brandenburg an der Havel transportiert. Der Transport erreichte die märkische Stadt noch an demselben Tag. In dem zur Gasmordanstalt umgebauten Teil des ehemaligen Zuchthauses trieb das Personal die Patienten umgehend in die Gaskammer und tötete sie mit Kohlenmonoxid. Nur eine Patientin, Ilse Herta Zachmann, entkam zunächst diesem Schicksal (siehe dort).

Zur Verschleierung der Mordaktion wurde in Sterbemitteilungen an Angehörige oder die jüdischen Gemeinden behauptet, dass die Betroffenen in einer Anstalt in Chełm (polnisch) oder Cholm (deutsch) östlich von Lublin verstorben seien. Als Sterbedaten wurden Zeitpunkte angegeben, die Tage bzw. Monate später als die tatsächlichen lagen. Die in Brandenburg Ermordeten waren jedoch nie in Chełm/Cholm gewesen. Die dort früher existierende polnische Heilanstalt bestand nicht mehr, nachdem SS-Einheiten fast alle Patienten am 12. Januar 1940 ermordet hatten. Auch gab es in Chełm/Cholm kein deutsches Standesamt. Dessen Erfindung und die Verwendung späterer als der tatsächlichen Sterbedaten dienten dazu, die Mordaktion zu verschleiern und zugleich entsprechend länger Verpflegungskosten einfordern zu können.

Henriette Frankfurter erkundigte sich 1941 in der Anstalt Strecknitz nach ihrer Schwester Anna. Sie schrieb: "Anna Frankfurter, welche nach Polen geschickt wurde einige Monate dort ist. Kein Lebenszeichen erhielt. Durch Ihre Güte bitte Sie erkundigen wollen wie es um meine Schwester steht. Im Voraus besten Dank zeichne ich hochachtungsvoll Henny Frankfurter Adresse lautet Polen Chelm Lublin Postschließfach 822".
Aus Strecknitz erhielt Henriette Frankfurter mit Datum vom 2. April 1941 folgende Antwort:"Ihre Schwester wurde am 16.9.1940 von hier nach Langenhorn verlegt. Die Verlegung erfolgte auf Anordnung des Herrn Oberpräsidenten. Über ihren weiteren Verbleib ist hier nichts bekannt geworden. Ich bin auch nicht befugt, über Kranke, die sich nicht mehr hier befinden, Erkundigungen einzuziehen. Das muss Ihnen selbst überlassen bleiben. Gez. Direktor".
Henriette (Henny) Frankfurter hatte die Schule des Paulsenstifts an deren erstem Standort Bei den Pumpen 38 in der Hamburger Altstadt besucht, nach ihren eigenen Worten mit nur mäßigem Erfolg. Nach der Schulzeit war sie als Verkäuferin tätig und "bei Kindern gewesen". Sie wohnte zusammen mit ihrem Sohn (Name und Geburtsdatum kennen wir nicht) und ihrer Mutter im Warburgstift in der Bundesstraße 43 Nr. 51. Dort hatten schon ihre Eltern gelebt. Nach dem Tod ihrer Mutter Ernestine am 26. Januar 1929 zog Henriette Frankfurter kurzzeitig in der Dillstraße 9 zur Untermiete bei einem Schneider mit Namen Rebner und in der Rutschbahn 26 zur Untermiete bei einem Juwelier namens Warneck, bis sie ab 1931 einen Platz in dem Heim des Israelitischen humanitären Frauen-Vereins in Hamburg e.V. in der Innocentiastraße 21 im Stadtteil Harvestehude fand. Während dieser Zeit war sie als Hausangestellte tätig.

Henriette Frankfurter befand sich insbesondere wegen Hautleidens und einer Kniescheibenentzündung oft in ärztlicher Behandlung. Zu ihren physischen Gebrechen kamen psychische Belastungen hinzu. Nach ihrer Aufnahme in der Staatskrankenanstalt Langenhorn am 18. Februar 1935 beschrieb sie ihre Situation mit den Worten: "Ich konnte nicht weiter machen. Ich kann mich nicht an- und ausziehen. Ich bin mir ein Rätsel. Ich mag nicht mehr leben, weil ich mir zur Last bin und anderen auch. Ich möchte, dass Sie mir etwas eingeben." Der praktische Arzt Moritz Joel, der in der Straße Grindelhof praktizierte, hatte Henriette Frankfurter mit der Diagnose "Schizophrenie" eingewiesen.

Am 4. Juli 1935 wurde Henriette Frankfurter in das Versorgungsheim Oberaltenallee überwiesen.
Diese Maßnahme wurde explizit mit dem "Friedrichsberg-Langenhorner Plan" begründet. Dieser 1934 vom Senat beschlossene Plan hatte zum Ziel, heilbare Kranke unter "größtmöglichem Einsatz ärztlicher Betreuung" zu behandeln, unheilbar Kranke aber "in erster Linie in Bewahrung" zu nehmen und deren ärztliche Betreuung auf ein "vertretbares Mindestmaß" zu reduzieren. Bis Ende 1935 kamen daraufhin 1366 Patientinnen und Patienten von Friedrichsberg in die Staatskrankenanstalt Langenhorn, in die Hamburger Wohlfahrtsanstalten und in auswärtige Einrichtungen. Um für Friedrichsberger Patienten in Langenhorn Platz zu schaffen, sollten u.a. 650 Patientinnen und Patienten in die billigeren Wohlfahrtsanstalten abgeschoben werden.

Der jüdische Makler David Hinrichsen, Hallerstraße 64, bemühte sich seit Juni 1936 gegenüber der Verwaltung des Versorgungsheimes Oberaltenallee schließlich erfolgreich um Henriette Frankfurters Entlassung in eine private Unterkunft. Sein Verhältnis zu Henriette Frankfurter, ob verwandtschaftlich oder evtl. fürsorgerisch für die Jüdische Gemeinde, kennen wir nicht.
Ab 5. Dezember 1936 wohnte Henriette Frankfurter zur Untermiete in einem möblierten Zimmer bei Thea Kramer in der Rappstraße 15. David Hinrichsen unterstützte Henriette Frankfurter auch finanziell mit 3,45 RM monatlich. Thea Kramer verließ die Rappstraße im April 1937, so dass sich für Henriette Frankfurter wieder die Frage nach einer Unterkunft stellte. Sie fand jetzt Aufnahme in der Schlachterstraße 40/42 in der Neustadt, wahrscheinlich im jüdischen Altersheim Nordheim-Stift.
Eine Fürsorgerin beschrieb sie nach einem Besuch: "Sie ist ein kümmerliches kleines Geschöpf, das an 2 Krücken geht." Henriette Frankfurter musste ein weiteres Mal umziehen, und zwar in die Schäferkampsallee. Dies wissen wir, weil sie hier im März 1943 ihren Deportationsbefehl erhielt. Lt. Deportationsliste wohnte sie in der Schäferkampsallee 25/27. In der Schäferkampsallee 25-29 hatten mehrere jüdische Einrichtungen ihren Sitz. Im Haus Nr. 25 befand sich das Jüdische Jugendheim "Mittleren Beth-Chaluz" und ein Kinderhort, in der Nr. 27 die Volksküche der Deutsch-Israelitischen Gemeinde bzw. des Jüdischen Religionsverbandes und in der Nr. 29 das Jüdische Siechen- und Pflegeheim der Deutsch-Israelitischen Gemeinde. Die Gebäude der Hausnummern 25 und 27 wurden später zu "Judenhäusern" erklärt, in denen jüdische Menschen auf engstem Raum zusammenleben mussten, nachdem sie ihre bisherigen Wohnungen z.B. für Bombengeschädigte zwangsweise hatten räumen müssen.

Henriette Frankfurter erhielt den Befehl, sich in der Volksschule Schanzenstraße einzufinden. Von dort wurde sie am 10. März 1943 im Alter von 66 Jahren mit weiteren 49 Menschen jüdischer Herkunft in das Getto Theresienstadt deportiert. Sie starb am 22. August 1944 in Theresienstadt unter nicht näher bekannten Umständen.

Das Schicksal ihres Sohnes kennen wir nicht.
Auch Annas und Henriettes Bruder Manfred Frankfurter, geboren am 24. Dezember 1868, wurde im Holocaust ermordet. Manfred Frankfurter lebte in Berlin-Steglitz. Er wurde am 24. Oktober 1941 aus Berlin in das Getto Litzmannstadt (Lodz) deportiert und kam am 9. Januar 1942 ums Leben.

Berthold Frankfurter, geboren am 28. März 1882, soll sich als Kaufmann in Spanien niedergelassen haben und dort auch verheiratet gewesen sein. Er starb angeblich vor 1937.

Ernst Frankfurter, der am 22. Januar 1868 geborene Bruder, arbeitete als Tapezierer und Dekorateur. Er heiratete 1900 die Wirtschafterin Johanna Wilhelmine Julie Niese, eine Nichtjüdin. Sein Bruder Siegmund, geboren am 19. April 1869, nahm als Trauzeuge an der Zeremonie teil. Aus der Anstalt für Epilepsie Dalldorf (1925 umbenannt in "Wittenauer Heilstätten") kommend, wurde Ernst Frankfurter am 17. Dezember 1926 in die Anstalt für Epilepsie in Brandenburg-Görden aufgenommen. Von dort wurde er am 31. August 1929 in die Heil- und Pflegeanstalt Wittstock (Dosse) entlassen und danach wieder in die Wittenauer Heilstätten in Berlin-Reinickendorf gebracht. Hier starb er am 4. Dezember 1933 und wurde auf dem Anstaltsfriedhof beigesetzt (Grabstelle 28).

Siegmund Frankfurter, der als Kaufmann tätig war, heiratete 1910 in Berlin die der evangelischen Konfession angehörende geschiedene Magdalena Lichtenstein, geborene Riesch, geboren am 13. Dezember 1877 in Bruchsal. Er starb am 18. Januar 1913 im Krankenhaus Urban in Berlin.

Clara Frankfurter heiratete 1904 den am 12. November 1876 in Altona geborenen Reisenden Samuel Rosenbaum. Sie starb bereits 1908 infolge eines Suizids. Samuel Rosenbaum heiratete erneut, und zwar die am 4. Mai 1884 geborene Nanette Moser aus Ichenhausen in Bayern. Beide wurden am 6. Dezember 1941 nach Riga deportiert. An sie erinnern Stolpersteine in der Alsterdorfer Straße 125 in Hamburg-Winterhude (s. dort).

Manfred Frankfurter heiratete 1911 in Berlin die 1888 in Schwedt geborene Geschäftsfrau Helene Moser. Manfred Frankfurter wurde am 24. Oktober 1942 von Berlin in das Getto Litzmannstadt (Lodz) deportiert. Er starb dort am 9. Januar 1942. Das Schicksal seiner Ehefrau kennen wir nicht.

An Anna und Henriette Frankfurter erinnern Stolpersteine an ihrem früheren gemeinsamen Wohnort in der Bundesstraße 43 in Hamburg.

Stand: April 2022
© Ingo Wille

Quellen: 1; 4; 5; 7; 8; 9; AB; StaH 133-1 III Staatsarchiv III, 3171-2/4 U.A. 4, Liste psychisch kranker jüdischer Patienten der psychiatrischen Anstalt Langenhorn, die aufgrund nationalsozialistischer "Euthanasie"-Maßnahmen ermordet wurden, zusammengestellt von Peter von Rönn, Hamburg (Projektgruppe zur Erforschung des Schicksals psychisch Kranker in Langenhorn); 332-3 Zivilstandaufsicht A 242 Geburtsregistereintrag 1585/1872 Anna Frankfurter, A 221 Geburtsregistereintrag Nr. 1213/1886 Manfred Frankfurter, A 228 Geburtsregistereintrag Nr. 500/1859 Siegmund Frankfurter; 332-5 Standesämter, 954 Sterberegistereintrag Nr. 47/1929 Sterbeeintrag Ernestine Frankfurter, 2015 Geburtsregistereintrag Nr. 1375/1882 Geburt Berthold Frankfurter, 7982 Sterberegistereintrag Nr. 196/1905 Sally Frankfurter, 8632 Nr. 384/1904 Heirat Clara Rosenbaum geb. Frankfurter, 8913 Geburtsregistereintrag Nr. 573/1876 Henriette Frankfurter, 9682 Sterberegistereintrag Nr. 2952/1908 Clara Rosenbaum; 351-14. Arbeits- und Sozialwesen – Einzelfälle Nr. 1188 Henriette Frankfurter, 352-8/7 Staatskrankenanstalt Langenhorn Abl. 1 1995 Aufnahme-/Abgangsbuch Langenhorn 26.8.39 bis 27.1.1941, 352-8-7_Abl. 1995/1 15090 Anna Frankfurter, 352-8-7_Abl. 1995/2 21233 Henriette Frankfurter; 351-14 Arbeits- und Sozialfürsorge – Sonderakten 1188; 522-1 Jüdische Gemeinden, 696 f Geburtsregistereintrag Nr. Nr. 49/1865 Manfred Frankfurter, 696 f Geburtsregistereintrag Nr. 49/1865 Max Sally Frankfurter, 702 d Heiratsregistereintrag Nr. 79/1863 Max Sally Frankfurter; UKE/IGEM, Patienten-Karteikarte Anna Frankfurter der Staatskrankenanstalt Friedrichsberg; Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Auskunft per email über Ernst Frankfurter vom 4.5.2016; Standesamt Berlin-Charlottenburg, Heiratsregistereintrag Nr. 197/1900 Ernst Frankfurter/Johanne Wilhelmine Julie Niese; Wege in den Tod, Hamburgs Anstalt Langenhorn und die Euthanasie in der Zeit des Nationalsozialismus, Hamburg 1993, S. 43 ff. (Friedrichsberg-Langenhorner Plan); Hübener, Kristina (Hg.): Brandenburgische Heil- und Pflegeanstalten in der NS-Zeit, S. 79ff.; http://blog.gedenkort-t4.eu/2014/03/15/gedenken-am-anstaltsfriedhof-der-wittenauer-heilstaetten-am-27-3-2014/.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Recherche und Quellen.

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