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Friedrich Meier * 1865
Framheinstraße 4 (Hamburg-Nord, Barmbek-Süd)
HIER WOHNTE
FRIEDRICH MEIER
JG. 1865
MEHRMALS VERHAFTET
ZULETZT 1940
KZ FUHLSBÜTTEL
FLUCHT IN DEN TOD
2.3.1940
Friedrich Theodor Christian Heinrich Meier, geb. 1.7.1865, inhaftiert 1939, Selbstmord am 2.3.1940 in Hamburg
Framheinstraße 4
"Ich bringe dich noch dahin, wo du hingehörst", waren nach Aussage der Vermieterin Frau Lampa in der Framheinstraße 4 im 1. Stock die Worte eines unbekannten Mannes, der am Morgen des 2. März 1940 ihren Untermieter Friedrich Meier aufsuchte. Dieser Unbekannte soll von ihm Geld gefordert und mit Zuchthaus gedroht haben. Ohne Widerstand ließ sich der 74-jährige Mann seinen Mantel durchsuchen und 10 Mark entwenden. Am späten Vormittag fand die Vermieterin Friedrich Meier dann erhängt in seinem Zimmer, das er erst seit Februar 1940 bei ihr gemietet hatte.
Der am 1. Juli 1865 Neu Lüblow in Mecklenburg geborene Rentner Friedrich Meier war verwitwet und hatte einen Sohn und eine Stieftochter, ersterer konnte von der Polizei nicht ermittelt werden, letztere wollte mit ihrem Stiefvater nichts zu tun haben.
Möglicherweise war Friedrich Meier wegen homosexueller Handlungen erpresst worden, denn es ist wahrscheinlich, dass er mit jenem Friedrich Meier identisch war, der vom 10. bis 16. März 1939 im KZ Fuhlsbüttel auf Anordnung des 24. Kriminalkommissariats in Haft saß.
© Bernhard Rosenkranz (†)/Ulf Bollmann
Quellen: StaHH, 331-5 Polizeibehörde – Unnatürliche Sterbefälle, 765/40; StaHH, 213-8 Staatsanwaltschaft Oberlandesgericht – Verwaltung, Abl. 2, 451 a E 1, 1 d; B. Rosenkranz/U. Bollmann/G. Lorenz: Homosexuellen-Verfolgung in Hamburg 1919–1969, S. 235–236.