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Elfriede Barabanowa * 1943

Essener Straße 54 (Hamburg-Nord, Langenhorn)


ELFRIEDE
BARABANOWA
GEB. 13.5.1943
ERMORDET 28.7.1944

Weitere Stolpersteine in Essener Straße 54:
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Elfriede Barabanowa, geb. am 13.5.1943 in Hamburg, gestorben am 28.7.1944

Essener Straße 54
früher Lager Tannenkoppel, Weg 4, auch "Tarpenbek" genannt
Zwangsarbeitslager der Rüstungsindustrie in Hamburg Langenhorn


Elfriede Barabanowa kam am 13. Mai 1943 in Hamburg zur Welt. Ihre Mutter Anna Barabanowa, geb. am 18.10.1924 in Winogradowka, war ledig. Aus ihrer Heimat Russland verschleppt, musste sie in Hamburg-Langenhorn seit dem 30. November 1942 für die Hanseatische Kettenwerk GmbH (HAK) Zwangsarbeit leisten. Sie war im "Ostarbeiterlager" Tannenkoppel, Weg 4, untergebracht und in dieser Zeit schwanger.

Am Tag der Geburt ihres Kindes wurde die 18-jährige Anna Barabanowa in der Frauenklinik Finkenau, Hamburg-Uhlenhorst, aufgenommen. Neun Tage nach der Entbindung, am 22. Mai 1943, kam sie mit ihrer Tochter Elfriede zurück in das Lager Tannenkoppel. Dort musste Elfriede die kurze Zeit ihres Lebens verbringen.

Am 20. März 1944 wurde sie in das Allgemeine Krankenhaus Langenhorn mit der Diagnose "Nabelbruch" eingeliefert. Einen Monat später kam sie am 21. April 1944 zurück in das Zwangsarbeitslager Tannenkoppel. Die Ernährungs- und Lebensbedingungen waren für sie dort völlig unzureichend.

Nach drei Monaten, am 28. Juli 1944, verstarb Elfriede dort um 3:00 Uhr. In der Todesanzeige des Polizeipräsidenten, unterzeichnet "i. A. Behrmann L. A.", ist nach "amtl. Ermittlung" und ohne Benennung eines Arztes als Todesursache "Ersticken im Brechakt" angegeben. Die in der Todesanzeige aufgeführten Angaben wurden von Paul Schwan, Angestellter des Arbeitsamtes Hamburg, mündlich erstattet.

In der Rubrik "Vater" sind die Angaben "Iwan Barabanow, lebt, Ostarbeiter, Wohnort wie oben" durchgestrichen. Der Grund für die Streichung konnte bisher nicht geklärt werden.

Elfriede wurde 1 Jahr, 2 Monate und 15 Tage alt.

Zehn Tage nach Elfriedes Tod fand ihre Beisetzung am 7. August 1944 auf dem Friedhof Ohlsdorf statt, Grablage: Bo 63, Reihe 33, Nr. 7. Ihr Grab ist nicht mehr erhalten. Ende des Jahres 1959 wurde es zusammen mit mindestens 30 Gräbern der Kinder von Zwangsarbeiterinnen auf Areal Bo 63 eingeebnet.

Stand: Oktober 2021
© Margot Löhr

Quellen: Standesamt Hamburg 6, Geburtsregister 1613/1943 Elfriede Barabanowa; StaH 131-1 II, 518 Listen der während des Zweiten Weltkrieges in Hamburg verstorbenen und beigesetzten ausländischen Zivilarbeiter, S. 84; StaH 131-1 II, 519 Listen der von 1940 in Hamburger Krankenhäusern behandelten Ausländer, nach Nationalitäten geordnet, S. 162; StaH 332-5 Standesämter, 9953 u. 1179/1944 Elfriede Barabanowa; StaH 332-8, A 48 Alphabetische Meldekartei der Ausländer 1939–1945; ITS Archives, Bad Arolsen, Copy of Krankenhausliste Frauenklinik Finkenau 2.1.2.1 / 70646045, Sterbeurkunde 2.2.2.4 / 77078883 Elfriede Barabanowa, DE ITS 2.1.2.1 HA 001 11 RUS ZM/70648145; www.zwangsarbeit-in-hamburg.de, einges. 17.2.2016; Archiv Friedhofsverwaltung Ohlsdorf, Beerdigungsregister 1944.

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