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Chaskel Oskar Gutfreund * 1907

Paulsenplatz 9 (Altona, Altona-Altstadt)


HIER WOHNTE
CHASKEL OSKAR
GUTFREUND
JG. 1907
FLUCHT 1939
BELGIEN / FRANKREICH
INTERNIERT MECHELEN
DEPORTIERT 1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

Weitere Stolpersteine in Paulsenplatz 9:
Abraham Gutfreund, Esther Gutfreund, Jakob Gutfreund, Senta Gutfreund, Simon Gutfreund

Abraham Gutfreund, geb. am 28.12.1929 in Altona, abgeschoben nach Zbaszyn am 28.10.1938, Zwangsarbeit 1942 im Getto Tarnow, dort ums Leben gekommen
Chaskel Oskar Gutfreund, geb. am 1.1.1907 in Wisnitz/Bukowina, Flucht nach Belgien und Frankreich 1939, interniert im Lager Mechelen, deportiert nach Auschwitz am 15.1.1943, ermordet
Esther Gutfreund, geb. Gruner, geb. am 21.7.1906 in Ulanow/Nisko/Galizien, abgeschoben nach Zbaszyn am 28.10.1938, Zwangsarbeit 1942 im Getto Tarnow, dort ums Leben gekommen
Jakob Gutfreund, geb. am 30.6.1904 in Wisnitz/Bukowina, abgeschoben nach Zbaszyn am 28.10.1938, Zwangsarbeit 1942 im Getto Tarnow, dort ums Leben gekommen
Senta Gutfreund, geb. am 7.7.1931 in Altona, abgeschoben nach Zbaszyn am 28.10.1938, deportiert ins Getto Tarnow, ums Leben gekommen
Simon Gutfreund, geb. am 9.3.1924 in Altona, abgeschoben nach Zbaszyn am 28.10.1938, Flucht nach Belgien, interniert im Lager Mechelen, deportiert ins Vernichtungslager Auschwitz am 25.8.1942, ermordet

Paulsenplatz 9

Jakob Gutfreund wurde 1904 als ältestes von elf Kindern des jüdischen Kaufmanns Salomon Gutfreund und seiner Frau Caroline im polnischen Wisnitz geboren. Um 1915 wanderten seine Eltern mit ihm und fünf in Wisnitz geborenen Geschwistern, darunter sein Bruder Chaskel Oskar, nach Deutschland aus und ließen sich in Altona nieder. In Altona brachte seine Mutter fünf weitere Kinder zur Welt. Die Familie lebte am Paulsenplatz 9; alle besaßen die polnische Staatsangehörigkeit.

Jakob Gutfreund heiratete Esther Gruner, die 1906 als Tochter von Khaim und Hinda Gruner in Ulanov/Galizien in der heutigen Ukraine geboren worden war. Das Ehepaar lebte ebenfalls am Paulsenplatz 9 in Altona, wo 1924 und 1929 die Söhne Simon und Abraham und 1931 die Tochter Senta zur Welt kamen.

Am 28. Oktober 1938 wurden Jakob und Esther Gutfreund zusammen mit ihren Kindern und weiteren Familienmitgliedern als Juden polnischer Herkunft bei der sogenannten Polenaktion in die polnische Grenzstadt Zbaszyn ausgewiesen. Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht kamen viele der dorthin Abgeschobenen in den Gettos und Konzentrationslagern im Osten ums Leben.

Jakob und Esther Gutfreund und ihre Kinder Abraham und Senta starben im Getto Tarnow in Polen, östlich von Krakau. Die deutschen Besatzer inhaftierten hier etwa 20.000 polnische Juden und Jüdinnen in einem Sammellager, Tausende wurden von hier aus in Vernichtungslager deportiert, vor allem nach Belzec. Das Getto wurde im September 1943 liquidiert.

Dem Sohn Simon und seinem Onkel Oskar Gutfreund gelang die Flucht nach Belgien, doch unter der deutschen Besatzung wurden sie aus dem Durchgangslager Mechelen nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurden.

Stand: Juli 2017
© Birgit Gewehr

Quellen: 1; 4; 5; 8.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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