Namen, Orte und Biografien suchen


Bereits verlegte Stolpersteine


zurück zur Auswahlliste

Hermann Otto Hampel * 1888

Osterbrook 5 (Hamburg-Mitte, Hamm)


HIER WOHNTE
HERMANN OTTO
HAMPEL
JG. 1888
VERHAFTET
KZ FUHLSBÜTTEL
ERMORDET 3.5.1935

Hermann Otto Hampel, geb. 28.6.1888, Todesdatum 3.5.1935 KZ Fuhlsbüttel

Otto Hampel wurde 1921 hauptamtlicher Gewerkschaftssekretär des Deutschen Metallarbeiterverbandes in Staßfurt, Provinz Halle. In Staßfurt war er am 28.6.1888 auch geboren worden. Dort besuchte er acht Jahre lang die Volksschule und schloss eine dreijährige Schlosserlehre an. Von 1905 arbeitete er als Schlosser und Monteur, bis er 1914 zum Militär eingezogen wurde. 1916 wechselte er in einen Rüstungsbetrieb. Nach Ende des Ersten Weltkriegs arbeitete er wieder als Schlosser, bis er 1921 hauptamtlicher Gewerkschaftssekretär wurde.

Am 5. Juli 1910 hatten Otto Hampel und Frieda George, geb. 19.1.1890, in Staßfurt geheiratet. Ihre erste Tochter, Frieda Erna, war da gerade 14 Tage alt. Die zweite Tochter, Frieda, kam am 2.9.1911 zur Welt. Wie ihr Ehemann trat auch Frieda Hampel in die SPD ein.

Als führender Funktionär der SPD in einer Kleinstadt war Otto Hampel nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten stärker gefährdet als seine Kollegen in Großstädten. Deshalb floh er mit seiner Familie 1933 nach Hamburg. Der Dt. Metallarbeiterverband hatte ihn im März 1933 wegen "staatsfeindlicher Einstellung" fristlos entlassen. In Hamburg bekam er keine neue Anstellung und musste sogar einige Monate ohne Arbeitslosenunterstützung auskommen, obwohl er arbeitslos gemeldet war. Sein Schwiegersohn Carl Huth unterstützte ihn. Dann erhielt er von Dezember 1933 bis Februar 1935 wöchentlich 17,– RM Arbeitslosenunterstützung.

Am 21. Februar 1935 wurde er nachts von der Gestapo aus dem Bett geholt und im KZ Fuhlsbüttel inhaftiert. Dort wurde er 10 Tage später, am 3. Mai, in seiner Zelle tot aufgefunden. Der Grund für seine Verhaftung ist nicht bekannt.

Frieda Hampel blieb bis zu ihrem Tod am 24. März 1960 in Hamburg-Horn wohnen.

© Hildegard Thevs

Quellen: Gedenkbuch Kola-Fu. Erstellt von Herbert Diercks, hrsg. KZ-Gedenkstätte Neuengamme 1987; AfW 280688.

druckansicht  / Seitenanfang