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Bereits verlegte Stolpersteine



Minna Hirsch * 1909

Isestraße 79 (Eimsbüttel, Harvestehude)

1941 Lodz

Weitere Stolpersteine in Isestraße 79:
Charlotte Hecht, Ephraim Hirsch, Ernestine Hirsch, Ilse Hirsch, Ida Koppel, Henriette Kuppermann, Nelly Kuppermann, Gerda Kuppermann, Caesar Laski

Ephraim Hirsch, geb. 7.7.1883 in Lübeck, am 25.10.1941 deportiert nach Lodz
Ernestine Hirsch, geb. Hillel, geb. 4.4.1880 in Rogasen, am 25.10.1941 deportiert nach Lodz
Minna Hirsch, geb. 11.3.1909 in Hamburg, am 25.10.1941 deportiert nach Lodz
Ilse Hirsch, geb. 20.10.1910 in Hamburg, am 25.10.1941 deportiert nach Lodz

Ephraim Hirsch besaß ein Pfandgeschäft, das die Familie mehr schlecht als recht ernährte. Es lag in der Wexstraße, wurde dann in die Hammerbrookstraße, später in die Königstraße verlegt. Zunächst wohnte Ephraim Hirsch mit seiner Familie auch in der Wexstraße, im Juni 1939 erfolgte dann der vielleicht nicht mehr freiwillige Umzug in die Isestraße.

Ephraim Hirsch stammte aus einer Lübecker Familie, seine Eltern waren Jacob Hirsch und seine Frau Johanna, geborene Blumenthal. Ephraim Hirsch war zum zweiten Mal verheiratet. Seine erste Frau Emmi, die Mutter seiner beiden Töchter Minna und Ilse, war verstorben. In zweiter Ehe heiratete Ephraim Hirsch Ernestine Hillel aus Rogasen.

Über das Schicksal der Familie wissen wir sehr wenig. Mit Gewissheit können wir lediglich sagen, dass die Tochter Ilse seit 1938 versuchte, nach St. Louis in den USA auszuwandern. "Die Antragstellerin ist angeblich verlobt (sie trägt einen Verlobungsring) und will im Ausland heiraten", hieß es in einem Schreiben des Sachverständigen der Devisenstelle, der sich im Juni 1939 mit ihrem Umzugsgut zu befassen hatte. Die nötige Unbedenklichkeitsbescheinigung erhielt sie am 30. Mai 1939. Der Eintrag "Juni 1939 USA" auf ihrer Karte in der Kultussteuerkartei wurde durchgestrichen. Aus der Emigration war, wahrscheinlich wegen des Kriegsbeginns, nichts geworden.

Auf eine Anfrage der Oberfinanzdirektion teilte der Polizeipräsident lapidar mit: "Die Hirsch sowohl wie deren Eltern sind noch wie angegeben gemeldet." Ilse Hirsch verdiente ihren Lebensunterhalt als "Haustochter", wohnte aber bei den Eltern, genau­so wie ihre Schwester Minna, die kaufmännische Angestellte war. Bis 1936 arbeitete Minna Hirsch bei einer privaten Firma in der Kaiser Wilhelmstraße, später beim Jüdischen Hilfs­verein.

Die gesamte Familie wurde am 25. Oktober 1941 nach Lodz deportiert, so sich ihre Spur verliert.

© Christa Fladhammer

Quellen: 1; 2; AfW 080919.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Recherche und Quellen.

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