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Stolperstein für Wilhelm Rimkus
Stolperstein für Wilhelm Rimkus

Wilhelm Rimkus * 1914

Gannerbarg 20 (Harburg, Neugraben-Fischbek)


HIER WOHNTE
WILHELM RIMKUS
JG. 1914
EINGEWIESEN 1942
HEILANSTALT LANGENHORN
"VERLEGT" 25.8.1942
HEILANSTALT ILTEN
ERMORDET 28.2.1943

Wilhelm Rimkus, geb. 5.9.1914 in Harburg, eingeliefert in die Heil- und Pflegeanstalt Langenhorn am 15.6.1942, "verlegt" in die Wahrendorffsche Privat-, Heil- und Pflegeanstalt Ilten am 25.8.1942, dort verstorben am 28. Februar 1943

Gannerbarg 20 (früher Scheideholz 200) Neugraben-Fischbek

Wilhelm Rimkus wurde am 5.9.1914 als Sohn des Maurers Karl Rimkus und seiner Ehefrau Sophie in Harburg geboren. Er lebte mit seinen Eltern und zwei älteren Brüdern in Fischbek, Scheideholz 200.

Wegen einer angeborenen Schilddrüsenerkrankung entwickelte sich Wilhelm Rimkus nicht so wie andere Kinder, die Krankheit führte zu körperlichen und geistigen Entwicklungsstörungen.

Wilhelm Rimkus wurde von seiner Familie betreut. Auch als 1934 die Mutter starb und der Vater wieder heiratete, kümmerte sich die Familie um den inzwischen 20jährigen Wilhelm. Am 14.7.1941 starb der Vater an einem Schlaganfall. Ein Jahr später sah sich seine Witwe nicht mehr in der Lage, den Sohn ihres verstorbenen Mannes weiterhin zu versorgen und beantragte die Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung.

Die Aufnahme in der Heil- und Pflegeanstalt Langenhorn erfolgte am 15.6.1942. Dort wurde der Patient als ruhig, fügsam und freundlich beschrieben, die körperliche Entwicklung und das Verhalten als kindlich.

Am 25.8.1942 wurde Wilhelm Rimkus nach Ilten in die Wahrendorffsche Privat- Heil- und Pflegeanstalt 'verlegt'.

In dieser Heil- und Pflegeanstalt gab es in den Kriegsjahren eine auffällig hohe Sterberate. Es ist zu vermuten, dass viele Patienten an einer beabsichtigten Unterversorgung gestorben sind.

Wilhelm Rimkus starb am 28.2.1943, angegebene Todesursache: Herzinsuffizienz in Verbindung mit Grippeerkrankung.

Stand: Oktober 2021
© Margrit Rüth

Quellen: Staatsarchiv Hamburg 352-8/7 Abl. 1/1995 Nr. 29925; Adressbuch Harburg-Wilhelmsburg 1937; Hamburger Gedenkbuch Euthanasie DIE TOTEN 1939-1945 (Jenner/Wunder) S. 454, http://www.hamburger-euthanasie-opfer.de/todesorte.html; Staatsarchiv Oldenburg, Best. 136 Nr. 5194, Broschüre.

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