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Edith Moses * 1932

Grindelallee 129 (Eimsbüttel, Rotherbaum)


HIER WOHNTE
EDITH MOSES
JG. 1932
FLUCHT 1937 HOLLAND
INTERNIERT WESTERBORK
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ

Weitere Stolpersteine in Grindelallee 129:
Salo Moses, Mat(h)ilde Moses, Alice Moses

Salo Moses, geb. am 30.6.1901 in Hamburg, 1937 Flucht in die Niederlande, am 3.9.1942 über Westerbork in Richtung Auschwitz deportiert, auf den 31.3.1944 für tot erklärt
Mathilde Moses, geb. Cohen, geb. am 24.10.1903 in Hamburg, 1937 Flucht in die Niederlande, 1942 über Westerbork nach Auschwitz deportiert, dort am 7.9.1942 ermordet
Alice Moses, geb. am 12.3.1926 in Hamburg, 1937 Flucht in die Niederlande, 1942 über Westerbork nach Auschwitz deportiert, dort am 7.9.1942 ermordet
Edith Moses, geb. am 6.9.1932 in Hamburg, 1937 Flucht in die Niederlande, 1942 über Westerbork nach Auschwitz deportiert, dort am 7.9.1942 ermordet

Grindelallee 129

Salo Moses war der jüngere Bruder von Iwan Moses (s. Grindelallee 116) und wuchs in der Familie seiner Eltern auf. Er war als Metallmakler für die Firma "Siegfried Engel, Ex- und Import" tätig. Am 21. April 1926 heiratete er Mathilde, geborene Cohen. Er lebte mit seiner Frau und den beiden Töchtern in der Grindelallee 129, zeitweise auch in der Heinrich-Barth-Straße 7. Die Familie wanderte im Juni 1937 nach Amsterdam aus. Kurz zuvor war sie in die Grindelallee 134 umgezogen. In Amsterdam lebte sie in der Roerstraat 105 I. Mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in die Niederlande am 10. Mai 1940 wurde die Lage der jüdischen Familie auch in Amsterdam prekär. Wahrscheinlich wurden Salo, Mathilde, Alice und Edith Moses erst 1942 in das Lager Westerbork gebracht, von wo sie am 4. September nach Auschwitz transportiert wurden.

Am 7. September 1942 sind Mathilde und die Töchter dort in den Gaskammern umgekommen.

Über Salo Moses´ weiteren Verbleib sind widersprüchliche Angaben überliefert. Seine Verwandte Lotte Degner berief sich in einem Wiedergutmachungsantrag von 1954 auf die Zeugin Dr. phil Waldschmidt (seinerzeit in New York). Demnach sei er bereits auf dem Transport nach Auschwitz erschossen worden. Nach Auskunft des Niederländischen Roten Kreuzes von 1961 wurde Salo Moses hingegen bei einem Zughalt in Cosel an der Oder zusammen mit 200 Gefährten von der Organisation Schmelt selektiert. Die Organisation unterhielt in Ostoberschlesien ein Netz von Zwangsarbeitslagern für die regionale Rüstungs- und Textilindustrie.

Salo Moses’ Todesdatum wurde mit dem 31. März 1944 angegeben. Zu diesem Zeitpunkt war die Organisation Schmelt bereits aufgelöst und die überlebenden Zwangsarbeiter in Außenlager der KZs Auschwitz und Groß Rosen verbracht worden, was die Überlebenschancen der Häftlinge weiter verringerte.

Stand: Juli 2017
© Ulrike Sparr

Quellen: 1; 5; 8; StaH 351-11 Amt für Wiedergutmachung 38212; StaH 332-5 Standesämter 13560; Adressbücher Hamburg 1926, 1932, 1936, 1937; www.joodsmonument.nl/person/496492 (letzter Aufruf: 27.2.15); Rudorff: Arbeit.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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