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Inge Cossmann * 1924

Bornstraße 28 (Eimsbüttel, Rotherbaum)

1941 Riga
ermordet

Weitere Stolpersteine in Bornstraße 28:
Edgar Ephraim Hirsch

Inge Cossmann, geb. 26.4.1924, deportiert am 6.12.1941 nach Riga

Bornstraße 28

Inge C. wohnte in der Bornstr. 28 bei ihrer seit 1931 geschiedenen Mutter Martha (geb. 1896). Offensichtlich reichten die Einkünfte nur knapp aus, den Lebensunterhalt der beiden zu bestreiten, denn während Inge C.s Schulzeit erhielt die Mutter häufiger Zuwendungen von jüdischen Wohlfahrtsorganisationen wie dem Jüdischen Kinderhilfswerk Hamburg.

Die Schülerin sollte nach Holland auswandern, die dafür erforderliche Unbedenklichkeitsbescheinigung lag bereits vor. Doch das Vorhaben scheiterte.

Im April 1940 erklärte die Mutter, sie und ihre Tochter beabsichtigten nicht auszuwandern, wie ein Finanzbeamter in einem Vermerk festhielt. Als Martha C. im Mai 1940 ihre Vermögensverhältnisse offenlegen mußte, wurde deutlich, dass sie nur noch eine Reserve von 2.600 RM besaß. RM 150 monatlich wurde ihr davon zum Lebensunterhalt zugestanden.

Mutter und Tochter erhielten in der Bornstr. 28 den Deportationsbefehl nach Riga. Während die Tochter dort zu Tode kam, überlebte die Mutter die mörderischen Lebens- und Arbeitsbedingungen und entkam den Erschießungsaktionen. Als die Front näher rückte, wurden die jüdischen Häftlinge aus dem baltischen Raum in das KZ Stutthof überführt, unter ihnen befand sich lt. Ankunftsliste vom 9. August 1944 auch Martha C. Sie überlebte offensichtlich die Deportation.

© Beate Meyer

Quellen: StaH, 522-1, Jüdische Gemeinden, 992b, Kultussteuerkartei der Deutsch-Israelitischen Gemeinde; 314-15, Oberfinanzpräsident, FVg 8098; Wolfgang Scheffler/Diana Schulle (Hrsg.), Buch der Erinnerung. Die ins Baltikum deportierten deutschen, österreichischen und tschechoslowakischen Juden, Bd. II, München 2003; Adressbücher 1938, 1942; Hamburger jüdische Opfer des Nationalsozialismus. Gedenkbuch, Hamburg 1995.

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