Namen, Orte und Biografien suchen


Bereits verlegte Stolpersteine


zurück zur Auswahlliste

Otto Dietzsch * 1886

Sechslingspforte 5 (Hamburg-Nord, Hohenfelde)

KZ Sachsenhausen
ermordet 09.06.1940

Otto Dietzsch, geb. 29.12.1886 in Niederplanitz (Krs. Zwickau), gestorben im KZ Sachsenhausen am 9.6.1940

Sechslingspforte 5 (früher: Sechslingspforte 7)

Otto Dietzsch war von Beruf Tischler und hatte zeitweise eine gemeinsame Werkstatt mit seinem Berufskollegen und KPD-Genossen Otto Bergmann (s. Biographie Bergmann). Er war verheiratet mit Anna, geb. Beese, und hatte mit ihr drei Kinder. Vermutlich wegen seines politischen Engagements wurde er erstmals bereits am 6. März 1933 vom Amtsgericht Altona zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt, die er vom 20. Mai bis zum 20. Juli verbüßte. Gegen Ende desselben Jahres wurde er erneut verhaftet und saß vierzehn Monate in Untersuchungshaft, bevor er vom Volksgerichtshof in Berlin am 11. Februar 1935 wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt wurde, eine Strafe, die er bis zum 11. Dezember 1935 in Hamburg absaß. Etwa 1937 zog er mit seiner Familie von der Frickestraße in Eppendorf in die Sechslingspforte 7, in unmittelbare Nachbarschaft von Otto Bergmann, mit dem er wahrscheinlich 1934/35 in der Strafanstalt Fuhlsbüttel inhaftiert gewesen war.

Im Gegensatz zu Letzterem konnte er die Widerstandsarbeit zu Beginn der 1940er Jahre nicht wiederaufnehmen, da er bereits zu Kriegsbeginn, am 1. September 1939, verhaftet wurde, wobei unbekannt ist, ob es ein erneutes Strafverfahren gegen ihn gegeben hat. Er wurde zunächst bis zum 6. September im KZ Fuhlsbüttel als "Schutzhäftling" festgehalten und zu einem unbekannten Zeitpunkt in das KZ Sachsenhausen eingeliefert, wo er am 9. Juni 1940 den Tod fand. Für Otto Dietzsch liegt seit 2007 ein Stolperstein an der Stelle seines ehemaligen Wohnhauses.

© Benedikt Behrens

Quellen: StaH 241-1 I Justizverwaltung I, 2911; StaH 213-8 Staatsanwaltschaft OLG – Verwaltung, Abl. 2 451 a E 1, 1d; StaH 242-1 II Gefängnisverwaltung II, Abl. 13; Schritfliche Mitteilung der Gedenkstätte Sachsenhausen, 2004; VAN, Totenliste Hamburger Widerstandskämpfer und Verfolgter 1933–1945, Hamburg 1968; AB 1933-40.

druckansicht  / Seitenanfang