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Martha Ehrenbaum * 1885

Paulinenstraße 16 (Hamburg-Mitte, St. Pauli)

1941 Lodz
1942 Chelmno ermordet

Weitere Stolpersteine in Paulinenstraße 16:
Harry Arronge, Paulina Arronge, Frieda Silberstein, Leo Silberstein, David Arthur Westfeld

Martha Ehrenbaum, geb. 6.2.1885 in Tessin, deportiert am 25.10.1941 nach Lodz, ermordet am 10.9.1942 in Kulmhof (Chelmno)

Paulinenstraße 16

Martha Ehrenbaum wurde am 6. Februar 1885 als Tochter von Adalbert und Ida Ehrenbaum, geb. Scholl, in Tessin bei Rostock geboren. Über ihr Leben haben wir nur wenige Angaben gefunden. Letztendlich liefert lediglich die Steuerkarte, die die Jüdische Gemeinde 1940 für sie anlegte, ein paar Eckdaten. Dort wurde sie als "Verkäuferin" geführt, wobei sie augenscheinlich keine eigenen Einkünfte erzielte und dementsprechend keine Gemeindesteuer zahlte. Sie war ledig und kinderlos und wohnte spätestens seit Mai 1939, als anlässlich der Volkszählung die Wohnadressen erfasst wurden, in der Paulinenstraße 16 im dritten Stock bei Harry Arronge.

Nach Angaben der Volkszählung von 1939 war Martha Ehrenbaum "Volljüdin", auf der Steuerkarte wurde "ev." notiert. Wann sie zum christlichen Glauben konvertierte, ist unbekannt. Für den Transport nach Lodz, der am 25. Oktober Hamburg verlassen sollte, meldete sie sich nach Angaben auf der Transportliste "freiwillig". Ihre Beweggründe für diesen Schritt sind nicht erkennbar. Martha Ehrenbaum lebte noch fast ein Jahr im Getto "Litzmannstadt", bis sie am 10. September 1942 in das etwa 70 km entfernte Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno) gebracht und ermordet wurde. In dieses Lager wurden allein im September 1942 15685 Personen deportiert.

© Gunhild Ohl-Hinz

Quellen: 1; 2; 4; 8; StaH 522-1 Jüd. Gemeinden, 992 e 1 Band 1; Feuchert/Leibfried/Riecke (Hrsg.), Chronik, 1942, 2007, S. 741 (Anm. 49).
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".
Hier abweichend:
(2) Bundesarchiv Berlin, R 1509 Reichssippenamt, Ergänzungskarten der Volkszählung vom 17. Mai 1939

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