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Stolperstein für Lina Friedmann
© Johann-Hinrich Möller

Lina Friedmann (geborene Blecher) * 1894

Schulterblatt 24 (Altona, Sternschanze)


HIER WOHNTE
LINA FRIEDMANN
GEB. BLECHER
JG. 1894
KZ FUHLSBÜTTEL
ERMORDET 5.1.1941

Weitere Stolpersteine in Schulterblatt 24:
Bruno Niemann, Adolf Gustav Ziebarth

Lina Friedmann, geb. Blecher, geb. 14.8.1894 in Silali (Litauen), KZ Fuhlsbüttel, dort gestorben am 5.1.1941 (Freitod)

Schulterblatt 24

Über das Leben von Lina Friedmann lässt sich nur wenig sagen, da sich bis auf einige Daten keine Hinweise auf ihre Person finden lassen. Absurderweise ist es ausgerechnet ihre Sterbeurkunde, die uns diese wenigen Informationen liefert. Die Jüdin Lina Friedmann wurde am 14. August 1894 als Lina Blecher in Silali, einem Kleinstädtchen im Westen Litauens, geboren. Vermutlich ist sie erst nach 1939 nach Hamburg gekommen, denn während der am 17. Mai 1939 durchgeführten Volkszählung wurde sie weder für St. Pauli noch für Hamburg erfasst.

Der Sterbeurkunde zufolge war sie nicht berufstätig und lebte am Schulterblatt 24, Haus 6. Dieses schlichte Gebäude gehörte zu der Hofbebauung, die im Adressbuch von 1941 die idyllische Bezeichnung "St. Pauli Gartenwohnungen" trägt, aber schon lange nicht mehr existiert.

Lina Friedmann war mit dem Juden Adolf Friedmann verheiratet, weitere Angaben zu seiner Person sind nicht bekannt. Seit wann und aus welchem Grund sie im KZ Fuhlsbüttel inhaftiert war, lässt sich nicht belegen. Ebenso bleibt vermutlich für immer ungeklärt, ob und unter welchen Umständen Lina Friedmann am 5. Januar 1941 freiwillig aus dem Leben geschieden ist, wie es die Sterbeurkunde vermerkt, oder ob sie in den Tod getrieben wurde. Lediglich die Urne, die auf dem Jüdischen Friedhof Ilandkoppel beigesetzt wurde und der im Schulterblatt 24 verlegte Stolperstein weisen dauerhaft darauf hin, dass Lina Friedmann die Zeit des Nationalsozialismus in Hamburg nicht überlebt hat.

© Gunhild Ohl-Hinz

Quellen: 1; 4; 5; 8; ITS/ARCH/Gruppe PP, Ordner 361, Seite 96; AB 1941; Diercks, Gedenkbuch, 1987, S. 21. Quelle Abbildung: ITS.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Recherche und Quellen.

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