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Amalie Gerechter * 1871

Rutschbahn 8 (Eimsbüttel, Rotherbaum)

1941 Riga

Weitere Stolpersteine in Rutschbahn 8:
Bernhard Gerechter

Amalie Gerechter, geb. am 7.12.1871 in Borek/Posen, deportiert am 6.12.1941 nach Riga

Rutschbahn 8

Amalie, auch Amalia, kam am 7. Dezember 1871 in Borek in der damaligen preußischen Provinz Posen als Tochter von Zalek, oder auch Betzalel, und Gittel Gerechter, geborene Jaskulsky, zur Welt. Genau wie ihr elf Jahre älterer Bruder Leopold Leib erlernte sie später das Schneiderhandwerk.

Die Familie Gerechter zog 1890 nach Hamburg in den Neuen Wall 63/65 und eröffnete in der Wergstraße 3c mit Lesser Levy ein Herrenmodewäsche- und Wäschegeschäft. Dieses verlegten sie mehrfach, wie 1901 in die ABC-Straße 1 und später letztendlich in die Gerhofstraße 19.

In den 1930er Jahren war Amalie erwerbslos und wurde von der Familie unterstützt. Sie wohnte mit ihrem Bruder und seinen Kindern in der Rutschbahn 8. Die nationalsozialistische Machtübernahme 1933 ließ der Familie immer weniger Möglichkeiten, ein finanziell gesichertes Leben zu führen.
Amalie Gerechter wurde – obwohl mit 69 Jahren jenseits der Altersgrenze für die Zwangsarbeit – zu solcher herangezogen. Ihr Bruder Leopold verstarb am 20. Oktober 1941.

Am 6. Dezember desselben Jahres wurde Amalie zusammen mit ihrem Neffen Bernhard nach Riga ins Außenlager Jungfernhof deportiert, das sie nicht überlebte.

Stand Oktober 2014

© John S. Will

Quellen: Yad Vashem, Page of Testimony 642680, Amalie Gerechter; StaHH, 522-1 Jüdische Gemeinden, Kultussteuerkartei der Deutsch-Israelitischen Gemeinde Hamburg, 992b Kultussteuerkarte Amalie Gerechter u. Leopold Leib Gerechter; StaHH, 351-11 Amt für Wiedergutmachung, 29260, Gustav Gerechter; StaHH, Aufnahme-Register von 1890–1896 A-H, S. 443 f.; Hamburger Adressbücher 1890–1902; Bundesarchiv, Gedenkbuch, online unter: http://bundesarchiv.de/gedenkbuch/de873435 (Zugriff: 25.7.2014).

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