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Ida Hagenow, 1941
Ida Hagenow, 1941
© StaH

Ida Hagenow * 1880

Isestraße 64 (Eimsbüttel, Harvestehude)


HIER WOHNTE
IDA HAGENOW
JG. 1880
DEPORTIERT 1942
1944
ERMORDET IN
THERESIENSTADT

Ida Hagenow, geboren am 6.5.1880 in Hamburg, deportiert am 19. Juli 1942 nach Theresienstadt, dort umgekommen am 15. Mai 1944

Isestraße 64

Ida Hagenow war das jüngste Kind des Kaufmanns Isaac Salomon (1842-1912) und dessen Frau Betty, geb. Posselburg (1842-1909). Sie hatte eine fünf Jahre ältere Schwester: Cäcilie, später verheiratete Posselburg, sowie einen drei Jahre älteren Bruder: Arnold. Über ihre Kindheit und Jugend wissen wir nichts.

Nach späteren Angaben von Arnolds Tochter Alice, die mit einem Kindertransport nach England flüchten konnte, arbeitete Ida Hagenow für die Jüdische Gemeinde, erst die in Altona, später in Hamburg. In ihrer Funktion als Angestellte des Jüdischen Religionsverbandes e.V., wie sich die Jüdische Gemeinde inzwischen nennen musste, sollte sie im Sommer 1939 einen Kindertransport nach London begleiten. Ob sie die Reise nach Erledigung aller bürokratischen Formalitäten tatsächlich antreten konnte, oder ob der Beginn des Zweiten Weltkrieges diese verhinderte, ist aus der Akte des Oberfinanzpräsidenten nicht ersichtlich.

Zu diesem Zeitpunkt lebte Ida Hagenow in der Isestraße 63 im Parterre bei ihrer verwitweten Schwester Cäcilie Posselburg. Die Kosten für den gemeinsamen Haushalt bestritt überwiegend sie. Das Gehalt, das sie vom Jüdischen Religionsverband bezog, betrug 300 RM (Reichsmark) monatlich, während ihre Schwester nur über einen monatlichen Freibetrag von 125 RM verfügen konnte. In der Akte heißt es: "Ich lebe in Hausgemeinschaft mit meiner obengenannten Schwester, die im Hinblick auf die Geringfügigkeit ihres Vermögens diesem nur geringe Monatsbeträge entnehmen kann."

Nach dem Tod ihrer Schwester, die am 14.6.1941 verstarb, musste Ida Hagenow in ein Gebäude des Jüdischen Religionsverbandes ziehen, das die Nationalsozialisten zum "Judenhaus" umfunktionierten. Hier, in der Heimhuder Straße 70, erhielt sie im Juli 1942 den Deportationsbefehl in das Getto Theresienstadt.

Dort verstarb sie am 15. Mai 1944, wenige Tage nach ihrem 64. Geburtstag.

Stand: April 2021
© Sabine Brunotte

Quellen: 1; 5; StaH 332-5_6887; StaH 332-5_1898; StaH 332-5_1966; StaH 332-5_8173; StaH 314-15_FVg 5944; StaH 314-15_R1940_0436; https://agora.sub.uni-hamburg.de, Hamburger Adressbuch von 1939, Zugriff 8.2.2021; Beate Meyer (Hrsg.), Die Verfolgung und Ermordung der Hamburger Juden 1933-1945, Hamburg 2006, S. 51; https://arolsen-archives.org/, zu Ida Hagenow, Zugriff 8.2.2021; http://www.statistik-des-holocaust.de/, Deportationsliste V12-12; Zugriff 8.2.2021; AJR Refugee Voices Testimony Interview (RV 125), Interview von Rosalyn Livshin mit Alice Rubinstein, geb. Hagenow, am 2. Oktober 2003.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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