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Fritz Klein
© KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Fritz Klein * 1901

Langenrehm 14 (Hamburg-Nord, Barmbek-Süd)


HIER WOHNTE
FRITZ KLEIN
JG. 1901
VERHAFTET 1934
KZ FUHLSBÜTTEL
ERMORDET 24.6.1934

Fritz Klein, geb. am 10.9.1901, am 24.6.1934 im Polizeigefängnis Fuhlsbüttel gestorben

Langenrehm 14

Fritz Klein wurde als Sohn des Arbeiters Gustav Klein und dessen Ehefrau Auguste, geb. Schuss­ter, im ostpreußischen Pikallen geboren. Vom sechsten bis vierzehnten Lebensjahr be­suchte Fritz die Volksschule und begann nach seinem Schulabschluss eine Malerlehre. 1920 bestand er seine Gesellenprüfung und zog vier Jahre später nach Hamburg, wo er eine An­stellung als Maler fand. Zudem begann er sich politisch zu engagieren und wurde Mitglied der KPD. Später wurde Fritz Klein Hauptkassierer der Roten Hilfe in Barmbek, einer politischen Hilfsorganisation für inhaftierte Genossen, die der KPD nahestand.

Am 28. Januar 1928 heiratete Fritz Klein die 21-jährige Verkäuferin Mariechen Dorothea Elisa­beth Griem. Sie war die Tochter von Max und Martha Griem und stammte aus Bramfeld. Ein Jahr später kam am 4. März 1929 ihre Tochter Inge Karla zur Welt. Die Familie wohnte im Lan­gen­rehm 14.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Rote Hilfe 1933 verboten, arbeitete je­doch illegal weiter. Auch Fritz Klein blieb weiterhin engagiert und musste nun sehr vorsichtig sein, denn die Mitglieder wurden politisch verfolgt.

Am 8. Juni 1934 wurde Fritz Klein von der Gestapo verhaftet, als Begründung wurde "Vorbereitung zum Hochverrat" angegeben. Im Polizeigefängnis Fuhlsbüttel wurde Fritz Klein inhaftiert und vernommen. Bei diesen Vernehmungen muss er schwer ge­foltert worden sein, denn nur zwei Wochen nach seiner Verhaftung war Fritz Klein tot.

Am 24. Juni 1934 teilte die Gestapo Mariechen Klein mit, dass ihr Mann gestorben sei. Angeblich hatte er sich erhängt. Die Leiche wurde beschlagnahmt und durfte nicht besichtigt werden. Schon ei­nen Tag später, am 25. Juni, wurde sie im Krematorium Ohlsdorf eingeäschert, wobei auch die Gestapo anwesend war.

Nach Fritz Kleins Tod geriet die Familie in finanzielle Not. Mariechen Klein bemühte sich immer wieder um Arbeit, um ihre Tochter ernähren zu können. Während dieser Zeit wuchs Inge bei ihren Großeltern auf. Letztlich überstand die Familie den Zweiten Weltkrieg, aber durch den Verlust ihres Ehemannes und Vaters mussten Mariechen und Inge mit zahlreichen Problemen allein fertig werden.

© Carmen Smiatacz

Quellen: StaHH 351-11, AfW, Abl. 2008/1, 04.03.29 Detjen, Inge; Diercks: Gedenkbuch "KOLA-FU", S. 26f., S. 34; VVN, K 34 Klein, Mariechen; Totenliste Hamburger Widerstandskämpfer und Verfolgter 1933–1945.

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