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Emil Mirabeau
© Eva Kienzle

Emil Mirabeau * 1872

Sierichstraße 153 (Hamburg-Nord, Winterhude)


HIER WOHNTE
EMIL MIRABEAU
JG. 1872
VOR DEPORTATION
FLUCHT IN DEN TOD
15.7.1942

Weitere Stolpersteine in Sierichstraße 153:
Hugo Friedmann, Emma Guttmann, Grete Lewin, Lucian Luca, Rudolf Luca, Else Luca, Edith Schneeroff, Leo Schneeroff

Emil Mirabeau, geb. 25.3.1872 in Bruchsal, gestorben am 15.7.1942 in Hamburg (Suizid)

Emil Mirabeau war der Sohn von Isaac Mirabeau und seiner Frau Rosalie, geb. Kallmann. Wann er aus Bruchsal nach Hamburg kam und welchen Beruf er ausübte, wissen wir nicht. Er war ledig und trat 1935 in die jüdische Gemeinde Hamburg "ohne Angabe Religion" ein. Zu diesem Zeitpunkt waren aus "rassischen" Gründen als Juden bezeichnete Personen noch nicht zum Beitritt einer Gemeinde verpflichtet. Emil Mirabeau zahlte von 1937 bis 1942 verhältnismäßig hohe Beiträge: zwischen 215 und 322 Reichsmark, letzteren Betrag in seinem Todesjahr 1942. Auf der Steuerkarte der Gemeinde war als Beruf ursprünglich "Pensionär" eingetragen (1935 war Emil Mirabeau 63 Jahre alt), dies wurde später durchgestrichen und durch den Eintrag "Leonar-Werke Wandsbek" ersetzt. (In den Leonar-Werken Arndt & Löwengard, deren Besitzer jüdisch waren, wurden Kameras und Fotopapiere hergestellt.)

In den 1930er Jahren lebte Emil Mirabeau in der Capellenstraße 14 (heute Ellmenreich-straße) in St. Georg zur Untermiete, später in der Blumenstraße 37, zuletzt in der Sierichstraße 153. Dort lebten zahlreiche jüdische Menschen nach dem Verlust ihrer Wohnung auf engem Raum bis zur Deportation zusammen (s. a. Friedmann, Luca, Guttmann, Schneeroff).

Am 15. Juli 1942 schied Emil Mirabeau freiwillig aus dem Leben. Sein Name stand im handschriftlichen Nachtrag zur Personenliste für den Transport, der am gleichen Tag nach Theresienstadt abging.

© Ulrike Sparr

Quellen: 1; 4; 8; StaHH 522-1 Jüd. Gemeinden, 992e2 Bd. 4; www.camerapedia.org/wiki/Leonar (einges. 02.01.08).
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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