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Agnes Offenstadt (geborene Dreyer) * 1881

Rothenbaumchaussee 73 (Eimsbüttel, Rotherbaum)

1942 Theresienstadt
ermordet am 4.1.1943

Weitere Stolpersteine in Rothenbaumchaussee 73:
Hasja Arolowitsch, Meta Vorreuter, Bernhard Weinberg, Helene Weinheim, Henriette Weinheim

Agnes Offenstadt, geb. 19.1.1881, deportiert am 15.7.1942 nach Theresienstadt, Todesdatum dort 4.1.1943

Agnes O. war mit Leo O. verheiratet, Geschäftsführer der Privaten Hamburger Telefongesellschaft. Das Paar hatte zwei verheiratete Töchter, Flori und Edith, die 1939 nach Sao Paulo und Frankreich emigrierten. Das Ehepaar O. wohnte in den Hohen Bleichen, der Isestraße und in der Rothenbaumch. 83, bevor es ins "Judenhaus" Beneckestr. 4/6 ziehen mußte.

Agnes O. hatte im Januar 1941 noch Anstrengungen unternommen, Deutschland zu verlassen. Sie hinterlegte Schmuck u. Silberwaren, die in Devisen umgewandelt werden sollten, doch ihr Auswanderungsversuch schlug fehl. Agnes und Leo O. wurden kurz nacheinander von der Rothenbaumch. 73 in das Ghetto Theresienstadt deportiert (15. und 19.7.1942).

Der jüdische Arzt Rudolf Borgzinner mußte seine noch nicht beglichene Honorarforderung von RM 82 beim Oberfinanzpräsidenten geltend machen. Währenddessen lebten O.s in L 425, einem der überbelegten kleineren Gebäude an der Hauptstraße des Ghettos. Leo O. litt unter heftigen Hautentzündungen, verursacht durch Rotlaufbakterien. Das Ehepaar verübte am selben Tag, d. 4. Januar 1943, Selbstmord mit Schlaftabletten. Die Todesfallanzeige weist als noch lebenden Verwandten Agnes O.s Bruder Arthur Dreyer aus, dieser verstarb am 24. Februar 1943.

© Beate Meyer

Quelle: StaH, 522-1, Jüdische Gemeinden, 992b, Kultussteuerkartei der Deutsch-Israelitischen Gemeinde Hamburgs; 314-15 Oberfinanzpräsident, Ordner 23; 522-1 Jüdische Gemeinden 992e; Martha Glass, "jeder Tag in Theresin ist ein Geschenk". Die Theresienstädter Tagebücher einer Hamburger Jüdin 1934-1945, Hamburg 1996, S. 69; Nationalarchiv in Prag/Theresienstädter Initiative, Jüdische Matriken, Todesfallanzeigen Theresienstadt, Kart. 19; Theresienstädter Gedenkbuch; Amt f. Wiedergutmachung R 3006 95; Hamburger jüdische Opfer des Nationalsozialismus. Gedenkbuch, Hamburg 1995.

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