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Olga Prenzlau (geborene Meyer) * 1869

Curschmannstraße 6 (Hamburg-Nord, Eppendorf)

1942 Theresienstadt
tot 9.8.1942

Weitere Stolpersteine in Curschmannstraße 6:
Norbert Prenzlau

Norbert Prenzlau, geb. 29.5.1865 in Altona, am 15.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, dort am 1.9.1942 gestorben
Olga Prenzlau, geb. Meyer, geb.10.8.1942 in Hamburg, am 15.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, dort am 9.8.1942 gestorben

Curschmannstraße 6

Norbert Prenzlau heiratete Olga Meyer, geboren am 10. August 1869 in Hamburg. Das Ehepaar bekam zwei Söhne: den am 2. Dezember 1896 geborenen Rudolf, der im Ersten Weltkrieg fiel, und den am 7. Dezember 1899 geborenen Friedrich. Die Familie lebte zunächst am Eppendorfer Baum 34, später in der Curschmannstraße 6.

Seinen Lebensunterhalt verdiente Norbert Prenzlau als Kaufmann, kaufmännischer Angestellter und Exporteur. Seit 1917 war er Mitglied der Jüdischen Gemeinde.

Das Ehepaar Prenzlau war aufgrund seiner jüdischen Abstammung der nationalsozialistischen Verfolgung ausgesetzt und hatte alle Stufen der Entrechtung, Beraubung und Ausgrenzung zu erleiden. Als von 1939 an nach und nach alle Jüdinnen und Juden aus ihren Wohnungen und Häusern vertrieben wurden, mussten auch die Prenzlaus in ein "Judenhaus" ziehen, das ehemalige Martin Brunn-Stift in der Frickestraße 24. Hier erhielten sie die Deportationsbefehle und hatten sich in der Sammelstelle an der Moorweide einzufinden. Von dort wurden sie am 15. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert.

Aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters hatten sie besonders unter den katastrophalen Bedingungen zu leiden. Olga Prenzlau verstarb laut Todesanzeige aus Theresienstadt schon wenige Wochen nach ihrer Ankunft, am 9. August 1942, in "E IV, Zimmer 35 der psychiatrischen Abteilung". Der jüdische Arzt Artur Schönfeld gab als Todesursache Altersdemenz und Schwäche an. Am Ende seiner Kräfte blieb Norbert Prenzlau allein zurück. Am 1. September 1942 starb auch er.

Der Sohn Friedrich Prenzlau war 1938 nach Estland emigriert, nachdem seine Firma im Zuge der "Arisierung" jüdischer Firmen enteignet worden war. Dort wurde er am 23. Juni 1941 vom NKWD (Volkskommissariat des Inneren der UdSSR) verhaftet und in diversen Arbeitslagern interniert. Im Januar 1947 wurde er schwer krank an deutsche Stellen in Frankfurt/Oder über­geben. Noch in demselben Monat konnte er nach Hamburg zurückkehren, entschied sich aber kurz darauf, nach Schweden auszuwandern.

Am 13. März 1957 stellte sein Sohn, Dr. jur. Friedrich Wilhelm Adalbert Prenzlau, einen Wiedergutmachungsantrag für seinen Vater.

© Claudia García

Quellen: 1; 3; 4; 7; 8; AfW 071299 Norbert Prenzlau; StaH 314-15 OFP, R1940/898; StaH 314-15 OFP, R1941/54; StaH 522-1 Jüd. Gemeinden, 992e2 Band 4.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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