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Elisabeth Korpatsch * 1927

Frohmestraße 42 (Schule) (Eimsbüttel, Schnelsen)

1943 Auschwitz
ermordet 07.05.1943

Elisabeth Korpatsch, geb. 26.2.1927 in Altona, ermordet am 7.5.1943 in Auschwitz

Frohmestraße 42

Elisabeth war Tochter des Sinti-Ehepaars Johannes und Baba Korpatsch, welches sieben weitere Kinder hatte. Sie wuchs nicht bei ihren leiblichen Eltern auf. Als Kind kam sie zunächst in das Kinderheim bei der Kreuzkirche, wobei nicht bekannt ist im welchen Stadtteil. Bereits seit spätestens 1933 lebte sie jedoch bei einer Pflegefamilie namens Baumgarten (der Ehemann war der Hafenarbeiter Johannes B.) in der Konradstraße 56 (heute Govertsweg) in Altona. Zu Ostern 1933 wurde sie in die 14. Mädchen-Volksschule in der Paulstraße (heute Otzenstraße) in Altona eingeschult und blieb dort bis Ende des Jahres 1938. Anfang 1939 wechselte sie, weil ihre Pflegeeltern in die in Schnelsen gelegene Straße Im Ginsterbusch 2 umgezogen waren, an die Volksschule in der Frohmestraße ebenfalls in Schnelsen, wo sie die letzten beiden Jahre ihrer Schulpflicht – offenbar erfolgreich – absolvierte.

Im Anschluss daran soll sie eine Lehre bei einem Schnelsener Friseur begonnen haben. Zum Zeitpunkt ihrer Deportation nach Auschwitz, am 10. März 1943, war sie nach den Angaben in der Deportationsliste im "Alexanderheim" (Mädchenheim der Inneren Mission) in der Alexanderstraße 21/23 in St. Georg untergebracht. Nur knapp zwei Monate nach ihrer Ankunft im "Zigeunerlager" in Auschwitz erlitt sie das gleiche tragische Schicksal wie ihr Vater und fünf ihrer Geschwister in anderen NS-Verfolgungsstätten sowie vier weitere nahe Verwandte, die ebenfalls in Auschwitz umkamen.

Ein Stolperstein für Elisabeth Korpatsch liegt vor der heutigen Schule in der Frohmestraße, deren Schülerin sie vor etwa 70 Jahren gewesen ist. [Ehemalige Mitschülerinnen haben diesen Stolperstein initiiert]

Elisabeth Korpatsch – Videobeitrag der Julius-Leber-Schule in HH-Schnelsen auf YouTube 21.06.2012

© Benedikt Behrens

Quellen: AfW, Entschädigungsakten; StaH 331-1 II – Polizeibehörde II (Deportationsliste v. 10.3.1943); StaH, Jugendbehörde I, 359 b;Schreiben und E-Mail des Museums; Auschwitz-Birkenau v. 30.6. und 17.8.2005; Apel, Linde/F. Bajohr, "Die Depotationen von Juden sowie Sinti und Roma vom Hannoverschen Bahnhof in Hamburg 1940–1945"; in: Zeitgeschichte in Hamburg, 2004, S. 29–35.

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