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Emilie Löwenstein * 1875

Papenhuder Straße 27 (Hamburg-Nord, Uhlenhorst)


HIER WOHNTE
EMILIE LÖWENSTEIN
JG. 1875
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
1942 TREBLINKA
ERMORDET

Emilie Löwenstein, geb. 19.4.1875, deportiert am 15.7.1942 nach Theresienstadt, am 21.9.1942 nach Treblinka weiterdeportiert

Papenhuder Straße 27

Als eines von drei Geschwistern wurde Emilie Löwenstein in Uelzen geboren. Ihre Eltern Ja­cob und Cecilie, geb. Esberg, bekamen noch zwei weitere Kinder, Carl und Selma.

Nach dem Tod von Jacob Löwenstein zog die Familie in eine kleinere Wohnung um. Anfang der zwanziger Jahre verstarb auch Cecilie Löwenstein und die Geschwister, die bis dahin noch alle zusammengelebt hatten, zogen aus der gemeinsamen Wohnung aus.

Im Jahr 1929 entschied sich Emilie Löwenstein, nach Ham­burg zu gehen und dort zu leben und zu arbeiten. In der Papenhuder Straße 27 fand sie eine eigene kleine Wohnung und blieb dort bis 1935. Im Warenhaus der Gebrüder Als­berg fand Emilie Löwenstein eine An­stellung als Verkäuferin und stieg zur Einkäuferin auf. Dadurch besaß sie ein gutes Ein­kom­men und konnte problemlos für sich sorgen. Gehei­ratet und eine Familie gegründet hat Emilie Löwenstein nicht. Ihr Neffe Julius Neuhaus erinnerte sich später an das Erschei­nungs­bild seiner Tante: "Sie war stets modisch und elegant angezogen und trug wertvollen Schmuck, der zum Teil von der Mutter ererbt war."

1935 ging Emilie Löwenstein in Rente und damit änderten sich auch ihre finanziellen Mög­lichkeiten. Von ihrer kleinen Rente konnte sie gerade die Miete zahlen. Zudem musste sie 1935 aus ihrer Wohnung ausziehen und sich ein neues Zuhause suchen. Bis 1939 wohnte sie unter annähernd einem halben Dutzend Adressen bis sie schließlich in der Bornstraße 22, in einem sogenannten Judenhaus unterkam.

Am 15. Juli 1942 wurde Emilie Löwenstein ins Getto Theresienstadt deportiert und im Sep­tem­ber desselben Jahres in das Vernichtungslager Treblinka weiterdeportiert. Dort wurde sie in einer Gaskammer umgebracht. Auch ihre Geschwister Carl und Selma Löwenstein starben im Holocaust.

© Carmen Smiatacz

Quelle: 1; 4; 5; 7; 8; StaHH 351-11, AfW, Abl. 2008/1, 19.04.75 Löwenstein, Emilie; Juth: Bornstraße 22, S. 97.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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