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Irene Levy (geborene Lublin) * 1909
Bogenstraße 32 (Helene-Lange-Gymnasium) (Eimsbüttel, Eimsbüttel)
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IRENE LEVY
GEB. LUBLIN
JG. 1909
DEPORTIERT 1941
ŁODZ / LITZMANNSTADT
ERMORDET 25.4.1942
Weitere Stolpersteine in Bogenstraße 32 (Helene-Lange-Gymnasium):
Jeanette Baer, Edith Benndorf, Irmgard Blatt, Leonie Auguste Cohen, Ilse Sophie Eisemann, Ella Grünewald, Erna Heimans, Magdalene Hirsch, Ruth Kantorowicz, Ilse Mathilde Karlsberg, Helene Lehmann, Gerda Link, Lotte Rebecca Lion, Annemarie Elise Löwenstein, Eva Emma Mathiason, Ilse Margarethe Meyer, Nina Margarethe Michelson, Elisabeth Oettinger, Ruth Rickchen Plaut, Anna Margarethe Polak, Gerda Henriette Rosengarten, Leonie Saulmann, Vera van Coevorden, Susanne Zirker
Johanna Lublin, geb. Fränkel, geb. 5.4.1874 in Zerkow/Posen, am 25.10.1941 deportiert nach Lodz, Todesdatum 25.4.1942
Isestraße 83
Irene Levy, geb. Lublin, geb. 15.10.1909 in Lissa, am 25.10.1941 deportiert nach Lodz, Todesdatum 25.4.1942
Isestraße 83
Bogenstraße 32 (Helene Lange-Gymnasium)
Johanna Lublin und ihre Tochter Irene wohnten seit 1935 zusammen in einer Dreizimmer-Wohnung in der Isestraße 83.
Johanna Lublin, Tochter von Bernhard und Jeanette Fränkel, war verwitwet. Ihr Mann war 1920, als die Familie noch im sächsischen Lissa lebte, verstorben. 1924 trat Johanna Lublin der Jüdischen Gemeinde Hamburg bei. Sie verfügte selbst über kein Einkommen und wurde von ihrer Tochter unterstützt, die als Kontoristin arbeitete. Bevor sie in die Isestraße zogen, lebten Mutter und Tochter in der Pappelallee.
Irene Lublin heiratete im März 1940 Ludwig M. Levy, geboren am 17. August 1906 in Hamburg. Er wanderte im Juli desselben Jahres in die USA aus. Vielleicht wollte er seine Frau nachholen.
Aber dazu kam es nicht. Gemeinsam mit ihrer Mutter wurde Irene Levy am 25. Oktober 1941 nach Lodz deportiert. Für sie ist dort die Adresse Rembrandt Straße 3 und als Beruf Stenotypistin angegeben.
Was mit dem Besitz der beiden Frauen geschah, erzählt uns die Gerichtsvollzieherakte. Am 15. Januar 1942 wurde der gesamte Haushalt abtransportiert und in die Versteigerungshallen an der Drehbahn gebracht. "… Nachdem sich eine Anzahl kauflustiger Personen eingefunden hatte, wurde diesen eröffnet: 1. Die zur Versteigerung gelangenden Gegenstände werden freiwillig verkauft …" Das Wort "freiwillig" wurde nachträglich übergetippt, welches Wort darunter stand, ließ sich nicht entziffern. Für 829 RM ging das Hab und Gut von Johanna Lublin und Irene Levy an die "kauflustigen Personen", während die beiden schon in Hunger und Not, zu harter Arbeit gezwungen, im Getto lebten, wo sie am 25. April 1942 ums Leben kamen.
© Christa Fladhammer
Quellen: 1; StaH, 214-1 Gerichtsvollzieherwesen, 439.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".