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Umberto Bianchini * 1940
Weg beim Jäger 150 (Ehemaliges Zwangsarbeitslager Sportstraße 10) (Hamburg-Nord, Groß Borstel)
ZWANGSARBEITSLAGER SPORTSTRASSE 1943 – 1945
VEREINIGTE DEUTSCHE METALLWERKE
FRAUEN IN ZWANGSARBEIT
IN DER ´AUSLÄNDERKINDER-PFLEGESTÄTTE`30 KINDER
VERNACHLÄSSIGT – UNTERERNÄHRT – ERMORDET
UMBERTO BIANCHINI
GEB. 15.4.1940
TOT 29.3.1945
Weitere Stolpersteine in Weg beim Jäger 150 (Ehemaliges Zwangsarbeitslager Sportstraße 10):
Maisel Aerenhouts, Roxane Brumaud, Edieviene De Boever, Liliane Delier, Valentin Denisovs, Josiane Dheilly, Max Ernst Duvert, Guy Guillard, Wladimir Hejenka, Erster Zwilling Huczak, Zweiter Zwilling Huczak, Kristine Iwanows, Jinrich Josef Jansen, Hala-Elka Jerekyte, Raymond Robert Lagrange, Alain Lejeune, Odette Lepineux, Ignatz-Marjans Lipomann, Mädchen Mahaudeau, Danielle Josette Rocco, Claudette Suzanne Roere, Robert André Sainsère, Monika Schirck, Nastja Slywinska, Aldi Marka Starkis, Ramas Simas Straganskini, Jan Timanovs, Wladimir Warschewa, Jury Waschtenko
Umberto Bianchini, geb. am 15.4.1940 in Milano, verstorben am 29.3.1945 in Hamburg
Sportallee / Ecke Weg beim Jäger (Groß Borstel)
ehemals Lager Sportstraße, Lager der Deutschen Arbeitsfront (DAF)
Vereinigte Deutsche Metallwerke AG, Zweigniederlassung Hamburg (VDM)
Umberto Bianchini kam am 15. April 1940 in Milano zur Welt. Seine Mutter Ginifera Bianchini, geb. Pataro, geb. 21.2.1906 in Treviso, war verwitwet. Zusammen mit ihrem Sohn Umberto aus ihrer Heimat Italien verschleppt, musste sie in Hamburg-Groß Borstel seit dem 1. Dezember 1944 für die Deutsche Arbeitsfront (DAF), Vereinigte Deutsche Metallwerke AG (VDM) Zwangsarbeit leisten. Sie waren im Lager Sportstraße untergebracht. Die Lebensbedingungen waren für Umberto völlig unzureichend. Er verstarb dort am 29. März 1945 um 11:30 Uhr. In der Todesanzeige des Polizeipräsidenten vom 5. April 1945 ist als Todesursache "auf Grund amtlicher Ermittlungen", ohne Angabe eines Arztes "Schädelbruch mit Verblutung und Bluteinatmung. Verkehrsunfall" angegeben.
In der Sterbefallsammelakte ist als Arzt Fr. Fritz verzeichnet.
Umberto wurde 4 Jahre, 11 Monate und 2 Wochen alt.
Drei Wochen nach seinem Tod kam seine Leiche von der Gerichtsmedizin zur Beisetzung am 20. April 1945 auf den Friedhof Ohlsdorf, Grablage: Bo 63, Reihe 28, Nr. 11. Im Juli 1957 wurden seine sterblichen Überreste exhumiert, auf den Friedhof Öjendorf überführt und auf der Ehrenanlage für "Italienische Militärinternierte" von Norddeutschland, Grabstätte 5 – Reihe M – Nr. 38, beigesetzt. Dort erinnert noch heute eine Grabsteinplatte aus weißem Carrara-Marmor mit dem eingemeißelten Namen an Umberto.
Stand: Juli 2025
© Margot Löhr
Quellen: StaH 131-1 II, 3896 Listen der in Hamburg während des Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommenen Ausländer. Band 1: Italiener, S. 54; StaH 131-1 II, 518 Listen der während des Zweiten Weltkrieges in Hamburg verstorbenen und beigesetzten ausländischen Zivilarbeiter, S. 172; 332-4, Ermittlungen der Registerstelle für den Internationalen Suchdienst in Arolsen und andere Stellen über den Tod ausländischer, vereinzelt auch deutscher Staatsangehöriger in der NS-Zeit, Nr. 1234; StaH 332-5 Standesämter, Sterberegister 9958 u. 691/1945 Umberto Bianchini; StaH 332-5 Sterbefallsammelakten, 64399 u. 691/1945 Umberto Bianchini; StaH 332-8 Meldewesen, Hausmeldekartei, 741-4 Fotoarchiv, K 2357 Sportstraße DAF Lager; www.zwangsarbeit-in-hamburg.de, eingesehen 18.2.2016; Archiv Friedhofsverwaltung Ohlsdorf, Beerdigungsregister 1945; Arolsen Archives Doc.70642766.