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Bereits verlegte Stolpersteine



Valentin Denisovs * 1944

Weg beim Jäger 150 (Ehemaliges Zwangsarbeitslager Sportstraße 10) (Hamburg-Nord, Groß Borstel)


ZWANGSARBEITSLAGER SPORTSTRASSE 1943 – 1945
VEREINIGTE DEUTSCHE METALLWERKE
FRAUEN IN ZWANGSARBEIT
IN DER ´AUSLÄNDERKINDER-PFLEGESTÄTTE`30 KINDER
VERNACHLÄSSIGT – UNTERERNÄHRT – ERMORDET

VALENTIN DENISOVS
GEB. 17.12.1944
TOT 30.1.1945

Weitere Stolpersteine in Weg beim Jäger 150 (Ehemaliges Zwangsarbeitslager Sportstraße 10):
Maisel Aerenhouts, Umberto Bianchini, Roxane Brumaud, Edieviene De Boever, Liliane Delier, Josiane Dheilly, Max Ernst Duvert, Guy Guillard, Wladimir Hejenka, Erster Zwilling Huczak, Zweiter Zwilling Huczak, Kristine Iwanows, Jinrich Josef Jansen, Hala-Elka Jerekyte, Raymond Robert Lagrange, Alain Lejeune, Odette Lepineux, Ignatz-Marjans Lipomann, Mädchen Mahaudeau, Danielle Josette Rocco, Claudette Suzanne Roere, Robert André Sainsère, Monika Schirck, Nastja Slywinska, Aldi Marka Starkis, Ramas Simas Straganskini, Jan Timanovs, Wladimir Warschewa, Jury Waschtenko

Valentin Denisovs, geb. am 17.12.1944 in Hamburg, verstorben am 30.1.1945 in Hamburg

Sportallee / Ecke Weg beim Jäger (Groß Borstel)
ehemals Lager Sportstraße, Lager der Deutschen Arbeitsfront (DAF)
Vereinigte Deutsche Metallwerke AG, Zweigniederlassung Hamburg (VDM)


Valentin Denisovs kam am 17. Dezember 1944 in Hamburg zur Welt. Seine Mutter Slamonida Denisovs, geb. am 8. April 1921 in Naujena/Varkova, war ledig. Aus ihrer Heimat Varkava/Lettland verschleppt, kam sie am 23. Juni 1942 zunächst nach Hamburg-Altona in das Lager Palmaille 27 und musste für die Arbeitsgemeinschaft Eisen und Metall Zwangsarbeit leisten.

Zwei Jahre später wurde sie schwanger. Am 27. März 1944 erfolgte ihre Verlegung nach Hamburg-Groß Borstel in das Lager Sportstraße, zur Zwangsarbeit für die Deutsche Arbeitsfront (DAF), Vereinigte Deutsche Metallwerke AG (VDM).

Slamonida Denisovs brachte ihren Sohn Valentin in der Frauenklinik Finkenau, Hamburg- Uhlenhorst, zur Welt. Mit ihm kehrte sie zurück in das Lager Sportstraße. Dort musste Valentin die kurze Zeit seines Lebens verbringen. Die Ernährungs- und Lebensbedingungen waren für ihn völlig unzureichend.

Am 30. Januar 1945 verstarb er im Kinderkrankenhaus Rothenburgsort um 14:35 Uhr. In der Sterbeurkunde ist als Todesursache "Dystrophie" (durch Mangelernährung ungenügende Versorgung von Organen) angegeben. Seine Mutter zeigte den Todesfall mündlich an und unterzeichnete mit drei Kreuzen.

Valentin wurde 1 Monat und 13 Tage alt.

Zwanzig Tage nach seinem Tod fand seine Beisetzung am 19. Februar 1945 auf dem Friedhof Ohlsdorf statt, Grablage: Q 39, Reihe 10, Nr. 23.
Ende des Jahres 1959 wurde das Grab zusammen mit mindestens 146 Gräbern der Kinder von Zwangsarbeiterinnen auf Areal Q 39 eingeebnet. Nur für acht Gräber erfolgte zuvor die Umbettung der sterblichen Überreste auf das Areal Z 35 und für vier Gräber auf das Areal Bp 74.
Valentins sterbliche Überreste kamen am 7. Juli 1959 mit denen von neun unbekannten Toten in das Sammelgrab Bp 74, Reihe 35, Nr. 10 a. Eine Grabsteinplatte mit seinem darauf eingemeißelten Namen und seinem Geburts- und Sterbedatum erinnert dort noch heute an ihn, jedoch anders als im Geburts- und Sterberegister verzeichnet, mit dem Nachnamen "Denisoos".

Stand: Juli 2025
© Margot Löhr

Quellen: Standesamt Hamburg-Uhlenhorst, Geburtsregister 375/1944 Valentin Denisovs; StaH 131-1 II, 518 Listen der während des Zweiten Weltkrieges in Hamburg verstorbenen und beigesetzten ausländischen Zivilarbeiter, S. 145; StaH 131-1 II, 3896 Listen der in Hamburg während des Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommenen Ausländer. Band 1: Angehörige ungeklärter Nationalitäten, S. 96; StaH 332-5 Standesämter, Sterberegister 1241 u. 87/1945 Valentin Denisovs; StaH 332-8, A 48 Alphabetische Meldekartei der Ausländer 1939–1945, 741-4 Fotoarchiv, K 4594; StaH 332-8 Meldewesen, Hausmeldekartei, 741-4 Fotoarchiv, K 2357, K 2391 Palmaille 27; http://www.zwangsarbeit-in-hamburg. de, einges. 18.2.2016; Archiv Friedhofsverwaltung Ohlsdorf, Beerdigungsreg. 1945.

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