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Monika Schirck * 1945
Weg beim Jäger 150 (Ehemaliges Zwangsarbeitslager Sportstraße 10) (Hamburg-Nord, Groß Borstel)
ZWANGSARBEITSLAGER SPORTSTRASSE 1943 – 1945
VEREINIGTE DEUTSCHE METALLWERKE
FRAUEN IN ZWANGSARBEIT
IN DER ´AUSLÄNDERKINDER-PFLEGESTÄTTE`30 KINDER
VERNACHLÄSSIGT – UNTERERNÄHRT – ERMORDET
MONIKA SCHIRCK
GEB. 15.2.1945
TOT 20.3.1945
Weitere Stolpersteine in Weg beim Jäger 150 (Ehemaliges Zwangsarbeitslager Sportstraße 10):
Maisel Aerenhouts, Umberto Bianchini, Roxane Brumaud, Edieviene De Boever, Liliane Delier, Valentin Denisovs, Josiane Dheilly, Max Ernst Duvert, Guy Guillard, Wladimir Hejenka, Erster Zwilling Huczak, Zweiter Zwilling Huczak, Kristine Iwanows, Jinrich Josef Jansen, Hala-Elka Jerekyte, Raymond Robert Lagrange, Alain Lejeune, Odette Lepineux, Ignatz-Marjans Lipomann, Mädchen Mahaudeau, Danielle Josette Rocco, Claudette Suzanne Roere, Robert André Sainsère, Nastja Slywinska, Aldi Marka Starkis, Ramas Simas Straganskini, Jan Timanovs, Wladimir Warschewa, Jury Waschtenko
Monika Schirck, geb. am 15.2.1945 in Hamburg, verstorben am 20.3.1945 in Hamburg
Sportallee / Ecke Weg beim Jäger (Groß Borstel)
ehemals Lager Sportstraße, Lager der Deutschen Arbeitsfront (DAF)
Vereinigte Deutsche Metallwerke AG, Zweigniederlassung Hamburg (VDM)
Monika Schirck kam am 15. Februar 1945 in Hamburg zur Welt. Ihre Mutter Julienne Schirck, geb. am 6.5.1921 in Bodonqu, war katholischen Glaubens und ledig. Aus ihrer Heimat Frankreich verschleppt, musste sie zunächst in Hamburg-Lohbrügge Zwangsarbeit leisten. In der Hamburger Ausländermeldekartei wurde sie am 5. Februar 1945, sie war hochschwanger, in der Bahnhofstraße ? 21, I. Stck (schlecht leserlich), seit 1949 Johann-Meyer-Straße), registriert.
Sechs Tage vor der Geburt ihres Kindes wurde Julienne Schirck in der Frauenklinik Finkenau, Hamburg-Uhlenhorst, aufgenommen. Dreizehn Tage nach der Entbindung kam sie mit ihrer Tochter Monika am 22. Februar 1945 nach Hamburg-Groß Borstel in das Lager Sportstraße zur Zwangsarbeit für die Deutsche Arbeitsfront (DAF), Vereinigte Deutsche Metallwerke AG (VDM).
Dort musste Monika die kurze Zeit ihres Lebens verbringen. Die Ernährungs- und Lebensbedingungen waren für sie völlig unzureichend.
Am 2. März 1945 wurde sie in das Kinderkrankenhaus Rothenburgsort eingeliefert. Zweieinhalb Wochen später verstarb sie dort am 20. März 1945 um 1:00 Uhr. In der Sterbefallanzeige des Krankenhauses ist als Todesursache "Frühgeburt, Pneumonie" angegeben, unterzeichnet mit "i. A. Boysen", vermutlich eine Krankenschwester.
Monika wurde 1 Monat und 5 Tage alt.
Sie wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt, die Grablage ist nicht bekannt.
Bei den Ermittlungen in den Jahren 1951/52 der Registerstelle Hamburg für den Internationalen Suchdienst in Arolsen über den Tod ausländischer Staatsangehöriger in der NS-Zeit wurde auch beim Kinderkrankenhaus Rothenburgsort nach den Sterbedokumenten und dem Grabnachweis von Monika Schirck nachgefragt. Die Antwort der Verwaltung lautete: "Das Kind Monika Schirck (Frühgeburt) wurde am 2. März 1945 aus dem seinerzeitigen DAF-Gemeinschaftslager Hamburg-Sportstraße, Hamburg-Gr. Borstel, Sportstraße, in das Kinderkrankenhaus Rothenburgsort eingeliefert und verstarb am 20.3.1945. Die Betreuung der Mutter Juliane Schirck und des genannten Kindes erfolgte durch das DAF-Lager und somit auch die Regelung der Beisetzung der Kinderleiche. Alle auf Grund des dortigen Schreibens vom 5.2.52 nunmehr von hier aus angestellten Bemühungen über die Feststellung des Ortes der Beisetzung blieben leider ohne Erfolg." Von der Registerstelle Hamburg ist verzeichnet: "vermutlich mit einer großen Leiche zusammen beigesetzt."
Stand: Juli 2025
© Margot Löhr
Quellen: Standesamt Hamburg-Uhlenhorst, Geburtsregister 482/1944; 332-4, Ermittlungen der Registerstelle für den Internationalen Suchdienst in Arolsen und andere Stellen über den Tod ausländischer, vereinzelt auch deutscher Staatsangehöriger in der NS-Zeit, Nr. 1968; StaH 332-5 Standesämter, Sterberegister 1241 u. 165/1945 Monika Schirck; StaH 332-5 Sterbefallsammelakten, 64395 u.165/1945 Monika Schirck; StaH 332-8, A 48 Alphabetische Meldekartei der Ausländer 1939-1945, 741-4 Fotoarchiv, K 4601; ITS Archives, Bad Arolsen, Copy of 2.1.2.1 / 70646030; http://www.zwangsarbeit-in-hamburg.de, eingesehen 18.2.2016; Arolsen Archives 70639606.