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Bereits verlegte Stolpersteine



Ramas Simas Straganskini * 1945

Weg beim Jäger 150 (Ehemaliges Zwangsarbeitslager Sportstraße 10) (Hamburg-Nord, Groß Borstel)


ZWANGSARBEITSLAGER SPORTSTRASSE 1943 – 1945
VEREINIGTE DEUTSCHE METALLWERKE
FRAUEN IN ZWANGSARBEIT
IN DER ´AUSLÄNDERKINDER-PFLEGESTÄTTE` 30 KINDER
VERNACHLÄSSIGT – UNTERERNÄHRT – ERMORDET

RAMAS SIMAS STRAGANSKINI
GEB. 16.3.1945
TOT 20.5.1945

Weitere Stolpersteine in Weg beim Jäger 150 (Ehemaliges Zwangsarbeitslager Sportstraße 10):
Maisel Aerenhouts, Umberto Bianchini, Roxane Brumaud, Edieviene De Boever, Liliane Delier, Valentin Denisovs, Josiane Dheilly, Max Ernst Duvert, Guy Guillard, Wladimir Hejenka, Erster Zwilling Huczak, Zweiter Zwilling Huczak, Kristine Iwanows, Jinrich Josef Jansen, Hala-Elka Jerekyte, Raymond Robert Lagrange, Alain Lejeune, Odette Lepineux, Ignatz-Marjans Lipomann, Mädchen Mahaudeau, Danielle Josette Rocco, Claudette Suzanne Roere, Robert André Sainsère, Monika Schirck, Nastja Slywinska, Aldi Marka Starkis, Jan Timanovs, Wladimir Warschewa, Jury Waschtenko

Ramas Simas Straganskini, geb. am 16.3.1945 in Hamburg, verstorben am 20.5.1945 in Hamburg

Sportallee / Ecke Weg beim Jäger (Groß Borstel)
ehemals Lager Sportstraße, Lager der Deutschen Arbeitsfront (DAF)
Vereinigte Deutsche Metallwerke AG, Zweigniederlassung Hamburg (VDM)


Ramas Simas Straganskini kam am 16. März 1945 in Hamburg zur Welt. Seine Eltern, Anna Anele Straganskini, geb. Weitkus (Waitekute), geb. am 22.10.1914 in Neustadt/Litauen, und Simas Straganskini, waren katholischen Glaubens. Aus ihrer Heimat Litauen verschleppt, mussten sie in Hamburg-Billbrook Zwangsarbeit leisten. Simas Straganskini, von Beruf Baumeister, wurde als Zwangsarbeiter für die Bauunternehmung Dyckerhoff & Widmann AG, Niederlassung Hamburg, Berzeliusstraße 24, eingesetzt. Anna Straganskini arbeitete für die Hans Still Motorenfabrik. Sie war im Lager Berzeliusstraße 42 untergebracht und in dieser Zeit schwanger.

Am Tag der Geburt ihres Kindes wurde sie in der Frauenklinik Finkenau, Hamburg-Uhlenhorst, aufgenommen. Fünf Tage nach der Entbindung erfolgte ihre Verlegung am 21. März 1945 zusammen mit ihrem Sohn Ramas Simas als "Begleitkind" in das Allgemeine Krankenhaus Langenhorn.

Nach vier Tagen wurden beide am 25. März 1945 wieder in das Lager Berzeliusstraße 42 entlassen. Am 4. April 1945 kam Anna Straganskini mit ihrem Sohn nach Hamburg-Groß Borstel in das Lager Sportstraße zur Zwangsarbeit für die Deutsche Arbeitsfront (DAF), Vereinigte Deutsche Metallwerke AG (VDM). Dort musste Ramas Simas die kurze Zeit seines Lebens verbringen.

Zwei Wochen nach Kriegsende verstarb er am 20. Mai 1945 um 20:00 Uhr in der Universitätsklinik Eppendorf. In der Sterbefallanzeige des Krankenhauses ist als Todesursache "Keuchhustenpneumonie" (Keuchhustenlungenentzündung) "Rachendiphtherie" und als unterzeichnender Arzt Cramer angegeben.

Ramas Simas wurde 2 Monate und 4 Tage alt.

Vier Tage nach seinem Tod fand seine Beisetzung am 24. Mai 1945 auf dem Friedhof Ohlsdorf statt, Grablage: Q 38, Reihe 17, Nr. 24. Sein Grab ist nicht mehr erhalten. Ende des Jahres 1959 wurde es zusammen mit mindestens 25 Gräbern der Kinder von Zwangsarbeiterinnen auf Areal Q 38 eingeebnet.

Stand: Juli 2025
© Margot Löhr

Quellen: Standesamt Hamburg-Uhlenhorst, Geburtsreg. 755/1945 Ramas Simas Straganskini; StaH 131-1 II, 517, Listen der in Hamburg während des Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommenen Ausländer. Band 2: Sowjetbürger, Polen, Niederländer und Belgier, S. 81; StaH 131-1 II, 518 Listen der während des Zweiten Weltkrieges in Hamburg verstorbenen und beigesetzten ausländischen Zivilarbeiter, S. 175, S. 271; StaH 332-5 Standesämter, Sterbereg. 9959 u. 1111/1945 Ramas Simas Straganskini; StaH 332-5 Sterbefallsammelakten, 64399 u. 1111/1945 Ramas Simas Straganskini; StaH 332-8 Meldewesen, Hausmeldekartei, 741-4 Fotoarchiv, K 2357 Sportstraße DAF Lager; StaH 352-8/7 Staatskrankenanstalt Langenhorn, 184 Band 2, S. 152; ITS Archives, Bad Arolsen, Copy of 2.1.2.1 / 70646061 Ramas Simas Straganskini; www.zwangsarbeit-in-hamburg.de, einges. 18.2.2016; Archiv Friedhofsverwaltung Ohlsdorf, Beerdigungsreg. 1945.

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