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Jan Timanovs * 1945
Weg beim Jäger 150 (Ehemaliges Zwangsarbeitslager Sportstraße 10) (Hamburg-Nord, Groß Borstel)
ZWANGSARBEITSLAGER SPORTSTRASSE 1943 – 1945
VEREINIGTE DEUTSCHE METALLWERKE
FRAUEN IN ZWANGSARBEIT
IN DER ´AUSLÄNDERKINDER-PFLEGESTÄTTE` 30 KINDER
VERNACHLÄSSIGT – UNTERERNÄHRT – ERMORDET
JAN TIMANOVS
GEB. 22.1.1945
TOT 26.2.1945
Weitere Stolpersteine in Weg beim Jäger 150 (Ehemaliges Zwangsarbeitslager Sportstraße 10):
Maisel Aerenhouts, Umberto Bianchini, Roxane Brumaud, Edieviene De Boever, Liliane Delier, Valentin Denisovs, Josiane Dheilly, Max Ernst Duvert, Guy Guillard, Wladimir Hejenka, Erster Zwilling Huczak, Zweiter Zwilling Huczak, Kristine Iwanows, Jinrich Josef Jansen, Hala-Elka Jerekyte, Raymond Robert Lagrange, Alain Lejeune, Odette Lepineux, Ignatz-Marjans Lipomann, Mädchen Mahaudeau, Danielle Josette Rocco, Claudette Suzanne Roere, Robert André Sainsère, Monika Schirck, Nastja Slywinska, Aldi Marka Starkis, Ramas Simas Straganskini, Wladimir Warschewa, Jury Waschtenko
Jan Timanovs, geb. am 22.1.1945 in Hamburg, verstorben am 26.2.1945 in Hamburg
Sportallee / Ecke Weg beim Jäger (Groß Borstel)
ehemals Lager Sportstraße, Lager der Deutschen Arbeitsfront (DAF)
Vereinigte Deutsche Metallwerke AG, Zweigniederlassung Hamburg (VDM)
Jan Timanovs kam am 22. Januar 1945 in Hamburg zur Welt. Seine Mutter Feodora Timanovs, geb. Kuprijanovs, geb. am 11.2.1918 in Ozalmurize/Krs. Dünaburg (Daugavpils), war laut Ausländermeldekartei verheiratet; Name und Schicksal ihres Ehemannes sind nicht bekannt. Aus ihrer Heimat Lettland verschleppt, musste sie zunächst in Hamburg-Harburg für Steinike & Weinlig, Getränke- und Marmeladenfabrik, Seehafenstraße 17, Zwangsarbeit leisten.
Zur Geburt ihres Kindes kam Feodora Timanovs in die Frauenklinik Finkenau, Hamburg-Uhlenhorst. Zehn Tage nach der Entbindung wurde sie mit ihrem Sohn Jan am 1. Februar 1945 nach Groß Borstel in das Lager Sportstraße entlassen und zur Zwangsarbeit für die Deutsche Arbeitsfront (DAF), Vereinigte Deutsche Metallwerke AG (VDM), eingesetzt. In diesem Zwangsarbeitslager musste Jan die kurze Zeit seines Lebens verbringen. Die Ernährungs- und Lebensbedingungen waren für ihn völlig unzureichend.
Am 26. Februar 1945 wurde er dort tot aufgefunden. In der Sterbefallanzeige des Statistischen Amts der Hansestadt Hamburg "lt. Polizeipräsident vom 6. März 1945" ist als Todesursache "Erstickung, Bronchiolitis" angegeben, im Sterberegister ist die Erstickungsursache mit einem Fragezeichen versehen: "Erstickung (Bronchiolitis?)".
Jan wurde 1 Monat und 4 Tage alt.
Fünfzehn Tage nach seinem Tod fand seine Beisetzung am 13. März 1945 auf dem Friedhof Ohlsdorf statt, Grablage: Q 39, Reihe 9, Nr. 26. Sein Grab ist nicht mehr erhalten. Ende des Jahres 1959 wurde es zusammen mit mindestens 146 Gräbern der Kinder von Zwangsarbeiterinnen auf Areal Q 39 eingeebnet.
Stand: Juli 2025
© Margot Löhr
Quellen: Standesamt Hamburg-Uhlenhorst, Geburtsregister 331/1945 Jan Timanovs; StaH 131-1 II, 517, Listen der in Hamburg während des Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommenen Ausländer. Band 2: Sowjetbürger, Polen, Niederländer und Belgier, S. 81; StaH 131-1 II, 518 Listen der während des Zweiten Weltkrieges in Hamburg verstorbenen und beigesetzten ausländischen Zivilarbeiter, S. 156; StaH 332-5 Standesämter, Sterberegister 9957 u. 426/1945 Jan Timanovs; StaH 332-5 Sterbefallsammelakten, 64399 u. 426/1945 Jan Timanovs; StaH 332-8, A 48 Alphabetische Meldekartei der Ausländer 1939–1945, 741-4 Fotoarchiv, K 4600; StaH 332-8 Meldewesen, A 50/1 Hausmeldekartei, 741-4 Fotoarchiv, K 2357 Sportstraße DAF Lager; http://www.zwangsarbeit-in-hamburg.de, eingesehen 18.2.2016; Archiv Friedhofsverwaltung Ohlsdorf, Beerdigungsregister 1945.