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Walter Pempe * 1905
Schorchtstraße 44 (Harburg, Harburg)
HIER WOHNTE
WALTER PEMPE
JG. 1905
DEPORTIERT 1944
AUSCHWITZ
TOT 4.5.1945
Walter Pempe, geb. 29.6.1905 in Harburg, nach dem Todesmarsch von Auschwitz nach Westen am 4.5.1945 gestorben
Stadtteil Harburg-Altstadt, Schorchtstraße 44
Der Arbeiter Walter Pempe, ein Sohn von Bertha Töpfer, verw. Pempe, geb. Klein, geb. am 10.3.1878 (s. Bertha Töpfer u. Georg Pempe), lebte in Harburg, Neue Straße 39. Später wohnte er u. a. 1938 in der 3. Twiete 3, Schorchtstraße 4/4a und Schlageterstraße 30 (heute: Lassallestraße) und zuletzt Schorchtstraße 59. Das Haus stand gegenüber dem heutigen Haus Nr. 45.
Als "Zigeunermischling" litt er wie seine Angehörigen unter der Rassegesetzgebung des NS-Staats. Nach mehreren Plänen, die Sinti und Roma umzusiedeln, beschlossen die Nationalsozialisten, sie in die Vernichtungslager zu deportieren. Der erste Transport ging nach den Massenverhaftungen in sechs Hamburger Polizeiwachen (auch im Harburger Revier an der Nöldekestraße) vom 16. Mai 1940 ins Lager Beł˙zec in Ostpolen. Am 11. März 1943 verließ der erste Transport mit 328 Sinti und Roma den Hannoverschen Güterbahnhof am Lohseplatz in Hamburg mit Ziel Auschwitz. Deportiert wurden u. a. Walter Pempes Mutter Bertha Töpfer, sein Bruder Georg, dessen Frau Hulda und deren Tochter Suleika Klein.
Mit anderen 25 Sinti und Roma gelangte Walter Pempe im zweiten Transport am 18. April 1944 von Hamburg nach Auschwitz. Er überlebte das Lager. Bei dessen Evakuierung im Januar 1945 wurde er auf einen Todesmarsch in Richung Westen geschickt. Doch die Befreiung, die er gerade noch erlebte, konnte ihn nicht retten. Er starb am 4. Mai 1945 im Krankenhaus Wolfratshausen in Bayern.
© Hans-Joachim Meyer
Quellen: VVN-BdA Harburg (Hrsg.), Die anderen, S. 210f.; StaH, 331-1-II Polizeibehörde II; StaH 332-8 Meldewesen, A44, A46; Mitteilungen des StaH; StaH, Adressbücher Harburg-Wilhelmsburg und Hamburg.

