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Bereits verlegte Stolpersteine



Henriette Kuppermann * 1890

Isestraße 79 (Eimsbüttel, Harvestehude)

1941 Lodz
weiterdeportiert 1944 ???

Weitere Stolpersteine in Isestraße 79:
Charlotte Hecht, Ephraim Hirsch, Ernestine Hirsch, Ilse Hirsch, Minna Hirsch, Ida Koppel, Nelly Kuppermann, Gerda Kuppermann, Caesar Laski

Henriette Kuppermann, geb. Goldberger, geb. 6.8.1890 in Wola, am 25.10.1941 deportiert nach Lodz, am 28.6.1944 weiter deportiert
Nelly Kuppermann, geb. 8.10.1920 in Hamburg, am 25. 10.1941 deportiert nach Lodz, am 28.6.1944 weiter deportiert.
Gerda Kuppermann, geb. 21.1.1922 in Hamburg, am 25.10.1941 deportiert nach Lodz, dort am 5.7.1943 zu Tode gekommen

Henriette (Jetti) Kuppermann und ihr Ehemann David traten 1922 der Jüdischen Gemeinde bei. Sie verfügten damals über ein gesichertes Einkommen, das sich allmählich verringerte, wie die sinkenden Steuerbeiträge anzeigen. 1935 erlosch die Firma, die entweder David Kup­per­mann gehörte oder bei der er beschäftigt war. 1920 und 1922 wurden die Töchter Nelly und Gerda geboren, als die Kuppermanns vermutlich noch am Schulterblatt 82 wohnten.

Am 25. April 1937 starb David Kuppermann. Kurz nach seinem Tod zog Jetti Kuppermann mit ihrer Tochter Nelly, die als Haushaltshilfe arbeitete, in die Isestraße. Für Gerda, die jüngere Tochter, war seit Sommer 1937 die Adresse Laufgraben 37 angegeben. Dort befand sich das jüdische Mädchenwaisenhaus Paulinenstift und die "Ritual Haushaltsschule" für Schulabgänger. Wahrscheinlich besuchte Gerda diese Schule als eine der 8 bis 12 Lehrlinge, die dort auch wohnen konnten. Später kam Gerda dann ins "Judenhaus" in der Benneckestraße 6.

Jetti Kuppermann nahm Untermieterinnen auf. Ida Koppel und Charlotte Hecht wohnten bei ihr. Sie wurden gemeinsam mit Jetti, Nelly und Gerda Kuppermann am 25. Oktober 1941 nach Lodz deportiert.

Jetti Kuppermann und ihre beiden Töchter waren im Getto gemeinsam in der Hausierergasse einquartiert. Für die Mutter wird als Beruf Hausfrau angegeben, Nelly musste als Schneiderin arbeiten, Gerda als Krankenschwester, "Lehrschwester" war bei ihr schon als Beruf in der Deportationsliste vermerkt worden. Sie kam am 5. Juli 1943 zu Tode. Für Jetti und Nelly gilt der 28. Juni 1944 als Todesdatum. An diesem Tag, wenige Wochen bevor das Getto wegen des Herannahens der sowjetischen Truppen aufgelöst wurde, ging ein Transport zur "Arbeit außerhalb des Gettos". In Wahrheit fuhr der Zug nach Chelmno, wo die Ankommenden sofort ins Gas geschickt wurden.

© Christa Fladhammer

Quellen: 1; 5; 8; StaH, 522-1 Jüd. Gemeinden, 992 e 2, Bd 1; AB Hamburg 1928; Die Chronik des Gettos Lodz/Litzmannstadt, Hrsg. Sascha Feuchert u. a., Bd. 4, 1944.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Recherche und Quellen.

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