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Caesar Laski * 1871

Isestraße 79 (Eimsbüttel, Harvestehude)

1941 Lodz
ermordet in Chelmno 1942

Weitere Stolpersteine in Isestraße 79:
Charlotte Hecht, Ephraim Hirsch, Ernestine Hirsch, Ilse Hirsch, Minna Hirsch, Ida Koppel, Henriette Kuppermann, Nelly Kuppermann, Gerda Kuppermann

Caesar Laski, geb. 2.11.1871 in Hamburg, deportiert am 25.10.1941 nach Lodz, weitertransportiert am 10.5.1942 nach Chelmno, dort ermordet

Caesar Laskis Eltern schickten ihren Sohn auf das Wilhelm-Gymnasium. Das humanistische Gymnasium befand sich bis zur Zerstörung des Gebäudes durch Bomben, im Jahr 1945, an der Moorweide und war bekannt für seine Toleranz gegenüber jüdischen Schülern.

Um die Jahrhundertwende war rund ein Viertel der Schüler des Wilhelm-Gymnasiums Juden. Caesar Laski lernte dort u. a. Latein und Griechisch. Seine Tochter erinnerte sich, dass er Verse aus der "Ilias" von Homer zitieren konnte. Nach seiner Schulausbildung ging Laski für ein Jahr nach Schottland, um seine Sprachkenntnisse zu erweitern. Er strebte eine kaufmännische Ausbildung an.

1889 gründete er eine eigene Firma: Caesar Laski & Co., er makelte mit Getreide und Futtermitteln.

Er heiratete Martha Streicher, geb. am 17. Februar 1877. Das Paar adoptierte ein Mädchen: Dora. Bis 1930 lief die Firma sehr gut, danach mussten die Laskis wohl aus finanziellen Gründen häufig umziehen. Am 2. April 1934 verstarb Martha Laski, 1936 wurde die Firma liquidiert. Caesar Laski war jetzt ohne Einkünfte und wurde von seiner Schwester und Freunden finanziell unterstützt. Er wohnte inzwischen in der Isestraße 79. Seine Tochter Dora arbeitete im Krankenhaus der Deutsch-Israelitischen Gemeinde in Hamburg. Im September 1937 heiratete sie und hieß nun Lekisch. Noch im gleichen Jahr wanderte sie mit ihrem Mann in die USA aus.

Caesar Laski bekam den Deportationsbefehl nach Lodz am 25. Oktober 1941. Im Getto war er in der Hausierergasse 1 untergebracht. Als Beruf wies die Registrierungskarte "Geschäftsmann" aus. Im Mai 1942 wurde er im Alter von einundsiebzig Jahren gemeinsam mit den meisten anderen Hamburger Juden des Gettos nach Chelmno gebracht und dort in Gaswagen ermordet.

© Maike Grünwaldt

Quellen: 1; 4; 8; AfW 290516; Helga Krohn, Die Juden in Hamburg, Hamburg 1974, S. 158.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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