Namen, Orte und Biografien suchen


Bereits verlegte Stolpersteine



Cerline Elise Nathan (geborene Marcus) * 1858

Isestraße 85 (Eimsbüttel, Harvestehude)


HIER WOHNTE
CERLINE ELISE
NATHAN
GEB. MARCUS
JG. 1858
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
1942 TREBLINKA
???

Weitere Stolpersteine in Isestraße 85:
Erna Baruch, Walter Baruch, Gretchen Cohn, Max Cohn, Erwin Cohn, Senta Lissauer, Ruth Lissauer, Wolfgang Lissauer

Elise Cerline Nathan, geb. Marcus, geb. 14.12.1858 in Berlin, deportiert am 15.7.1942 nach Theresienstadt, weiterdeportiert am 21.9.1942 nach Treblinka

Elise Cerline Nathan war mit Hermann Nathan verheiratet. Das Paar hatte einen Sohn: Adolf Nathan. Nachdem Hermann Nathan verstorben war, musste die Witwe Elise Cerline sehr oft die Wohnung wechseln. In der Isestraße wohnte sie zur Untermiete bei Kaftanski. Aus der Kultussteuerkartei ist zu entnehmen, dass sie einmal bei einer Firma Westphalen & Co. gearbeitet hat. Insgesamt war ihr Einkommen gering.

Ihr Sohn, Dr. Adolf Nathan, betrieb eine Leihbücherei. Er floh 1939 mit seiner Frau Else Rosa und der gemeinsamen Tochter nach Belgien, um nach Kuba auszuwandern, was jedoch an der Besetzung Belgiens durch deutsche Truppen scheiterte. Elise Nathan sah ihre Familie nicht wieder. In einem Brief an die Devisenstelle vom April 1940 bat sie um die Erlaubnis, zum Geburtstag ihrer Enkelin Ruth Nathan einen handgenähten Jumper nach Belgien schicken zu dürfen.

Im Oktober 1940 wurde der Sohn, Adolf Nathan, verhaftet und im Lager Gurs im besetzten Frankreich interniert, wo er zwei Monate später verstarb.

Im Juli 1942 musste Elise Nathan, vierundachtzigjährig, den Transport nach Theresienstadt antreten. Ihre letzte Adresse in Hamburg war das "Judenhaus" in der Beneckestraße 6 im Grindelviertel. Im September 1942 wurde sie von Theresienstadt aus mit dem Transport "Bp-1431" nach Treblinka deportiert. Nach Auskunft des tschechoslowakischen Roten Kreuzes gilt der Transport "Bp-1431" als sogenannter Todestransport, weil ihn weniger als zehn Prozent der Deportierten überlebten.

© Maike Grünwaldt

Quellen: 1; 2; 4; 8; AfW 070534.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

druckansicht  / Seitenanfang