Namen, Orte und Biografien suchen


Bereits verlegte Stolpersteine



Dorothea Seligmann (geborene Cohen) * 1875

Heußweg 11 (Eimsbüttel, Eimsbüttel)

1941 Lodz

Weitere Stolpersteine in Heußweg 11:
Selma Blumenthal, Louis Blumenthal

Dorothea Seligmann, geb. Cohn, geb. am 9.5.1875 in Wartenburg/Ostpreußen, deportiert am 25.10.1941 nach Lodz

Heußweg 11

Laut Gedenkbuch des Bundesarchivs stammte Dorothea Seligmann aus Wartenberg in Ostpreußen. Vermutlich ist das ein Schreibfehler und muss Wartenburg heißen. Wartenberg lag in Schlesien, in Ostpreußen gab es Wartenburg (heute Barczewo). Als Dorothea Cohn geboren wurde, lebten in Wartenburg etwa 4.000 Menschen, ungefähr 100 von ihnen waren Juden. Dorotheas Eltern waren Marcus Cohn und Friederike, geb. Anschel. Wann sie ihren Geburtsort verließ und nach Hamburg kam, wissen wir nicht. In Hamburg wohnten bereits ihre Brüder Salomon und Leo Cohn und die unverheiratete Schwester Johanna Cohn (geb. 19.7.1877).

Dorothea Cohn heiratete Max Seligmann (geb. 26.8.1867). Seligmanns betrieben ein Ge­schäft für Damen-Konfektion auf der Reeperbahn 87/89, das aber wohl Dorotheas Brüdern Salomon und Leo gehörte. Unter dieser Anschrift war im Adressbuch auch eine Damenmäntelfabrik Salo. Cohn eingetragen. Dorotheas Brüder führten zudem die Firma Salo. Cohn & Co, Damenkonfektion, Billhorner Röhrendamm 162/166. Im Adressbuch von 1924 war Dorotheas Ehemann Max Seligmann als Reisender eingetragen. Vermutlich vertrieb er die Mäntel seines Schwagers. Das Ehepaar lebte in der Breitenfelder Straße 8. Nach Max Seligmanns Tod 1929 wurde Dorothea Teilhaberin der Firma. Hauptteilhaber blieben ihre Brüder. Die Firma wurde am 19. Dezember 1938 im Handelsregister gelöscht, denn es war kein Vermögen mehr vorhanden. Ab 1936 hatte es einen starken Rückgang im Geschäft gegeben. Ab 1. April 1938 war Dorothea Seligmann erwerbslos. Sie wohnte, als sie 66 Jahre alt war und nach Lodz deportiert wurde, bei den Blumenthals im Heußweg 11 (s. auch Familie Blumenthal).

Dorothea und Max Seligmann hatten mindestens zwei Kinder, Julius (geb. 17.5.1899) und Augusta (geb. 14.10.1904). Augusta lebte später in den USA. Dorotheas Schwester Johanna Cohn wurde am 6. Dezember 1941 nach Riga-Jungfernhof deportiert.

© Susanne Lohmeyer

Quellen; 1; 5; StaH 332-5 Standesämter, 954 und 99/1929; StaH 351-11 AfW, 090575; HAB II 1923 und 1926.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

druckansicht  / Seitenanfang