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Regina Larissa Prieditis * 1945

Essener Straße 54 (Hamburg-Nord, Langenhorn)


REGINA LARISSA
PRIEDITIS
GEB. 12.6.1945
TOT 26.8.1945
TOT AN DEN FOLGEN

Weitere Stolpersteine in Essener Straße 54:
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Regina Larissa Prieditis, geb. am 12.6.1945 in Hamburg, gestorben 26.9.1945

Essener Straße 54
(früher Lager Tannenkoppel, Weg 4, auch "Tarpenbek" genannt
Zwangsarbeitslager der Rüstungsindustrie in Hamburg Langenhorn)


Regina Larissa Prieditis kam am 12. Juni 1945 in Hamburg zur Welt. Ihre Mutter Erika Prieditis, geb. am 10.6.1922 in Walka, war evangelisch-lutherischen Glaubens und ledig. Aus ihrer Heimat Lettland verschleppt, kam sie über Wesermünde aus dem Lager "Drei Bergen" mit einer Gruppe lettischer Frauen am 15. Oktober 1943 nach Hamburg-Ottensen in die Baracke "Letten" im Lager Hohenzollernring, Moortwiete (heute Hohenzollernring/Ecke Daimlerstraße), "Heimstätte der Fischindustrie", und musste für die Firma Rathmann & Co, Fischräucherei, Zwangsarbeit leisten. Seit 1943 war sie mit "Fremdenpass 2214/43" registriert. Vier Monate später erfolgte für sie am 22. Februar 1944 die Verlegung mit derselben Gruppe von 16 Lettinnen nach Hamburg-Bahrenfeld in das Lager Friesensweg 5 zum Arbeitseinsatz als Zwangsarbeiterin für die Salat- und Majonäsen-Fabrik Hermann Ofterdinger. In der folgenden Zeit wurde sie schwanger.

Im 6. Monat ihrer Schwangerschaft kam sie am 28. Februar 1945 in das Lager Sportstraße 10 und zur Zwangsarbeit als "Küchenhilfe" für die Deutsche Arbeitsfront (DAF), Vereinigte Deutsche Metallwerke AG (VDM).

Einen Monat nach Kriegsende brachte Erika Prieditis im Allgemeinen Krankenhaus Alsterdorf ihre Tochter Regina Larissa zur Welt. Nach ihrer Entlassung wurden beide in das ehemalige "Ostarbeiterlager Tannenkoppel", Weg Nr. 4, verlegt. Dort musste Regina Larissa die kurze Zeit ihres Lebens verbringen.

Sie verstarb am 26. August 1945 um 5:30 Uhr im Universitätskrankenhaus Eppendorf. In der Todesanzeige des Krankenhauses ist als Todesursache "Verdacht auf Vitium cordis comp." (Herzklappenfehler) und als unterzeichnender Arzt v. d. Borg angegeben.

Regina Larissa wurde 2 Monate und 2 Wochen alt.

Fünf Tage nach ihrem Tod wurde sie am 31. August 1945 auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt, Grablage: Q 39, Reihe 21, Nr. 30. Ihr Grab ist nicht mehr erhalten. Ende des Jahres 1959 wurde es zusammen mit mindestens 146 Gräbern der Kinder von Zwangsarbeiterinnen auf Areal Q 39 eingeebnet.

Stand: Oktober 2021
© Margot Löhr

Quellen: Standesamt Hamburg-Uhlenhorst/Winterhude, Geburtsregister 313/1945 Regina Larissa Prieditis; StaH 131-1 II, 517, Listen der in Hamburg während des Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommenen Ausländer. Band 2: Sowjetbürger, Polen, Niederländer und Belgier, S. 81; StaH 131-1 II, 518 Listen der während des Zweiten Weltkrieges in Hamburg verstorbenen und beigesetzten ausländischen Zivilarbeiter, S. 127, S. 356; StaH 332-5 Standesämter, 9960 u. 1706/1945 Regina Larissa Prieditis; StaH 332-5 Sterbefallsammelakten 64399, Hamburg-Eppendorf 1706/1945 Regina Larissa Prieditis; StaH 332-8, A 48 Alphabetische Meldekartei der Ausländer 1939–1945; StaH 332-8 Meldewesen, A 50/1 Hausmeldekartei, 741-4 Fotoarchiv, K 2357 Sportstraße DAF Lager, K 2386 Friesenweg 5, K 2388 Lager Hohenzollernring "Heimstätte der Fischindustrie"; ITS Archives, Bad Arolsen, Copy of 2.2.2.4 / 77098936; www.zwangsarbeit-in-hamburg.de, einges. 17.2.2016; Archiv Friedhofsverwaltung Ohlsdorf, Beerdigungsregister 1945.

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