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Klawa Schurawel * 1944

Essener Straße 54 (Hamburg-Nord, Langenhorn)


KLAWA SCHURAWEL
GEB. 4.1.1944
ERMORDET 13.2.1945

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Klawa Schurawel, geb. am 4.1.1944 in Hamburg, gestorben am 13.2.1945

Essener Straße 54 (früher Lager Tannenkoppel, Weg 4, auch "Tarpenbek" genannt
Zwangsarbeitslager der Rüstungsindustrie in Hamburg Langenhorn)


Klawa Schurawel kam am 4. Januar 1944 in Hamburg zur Welt. Ihre Eltern, Vera Schurawel, geb. am 10.10.1922 in der Ukraine, und Iwan Schurawel, geb. am 14.1.1923 in Maija/Djeperprotowsk, Ukraine, waren griechisch-katholischen Glaubens. Aus ihrer Heimat verschleppt, mussten beide in Hamburg-Langenhorn für die Hanseatische Kettenwerk GmbH (HAK) Zwangsarbeit leisten. Sie waren getrennt voneinander im Frauen- und Männerlager des "Ostarbeiterlagers Tannenkoppel", Weg 4, untergebracht.

Am Tag der Geburt ihres Kindes wurde Vera Schurawel im Krankenhaus Alsterdorf aufgenommen. Neun Tage nach der Entbindung, am 13. Januar 1944, kam sie mit ihrer Tochter Klawa zurück in das "Ostarbeiterlager Tannenkoppel". Dort musste Klawa die kurze Zeit ihres Lebens verbringen. Die Ernährungs- und Lebensbedingungen waren für sie völlig unzureichend.

Ein Jahr später verstarb sie am 13. Februar 1945 in der Universitätsklinik Eppendorf um 23:15 Uhr. In der Todesanzeige des Krankenhauses hatte der Arzt Debes als Todesursache "Kehlkopfdiphtherie" angegeben.

Klawa wurde 1 Jahr, 1 Monat und 9 Tage alt.

Zehn Tage nach ihrem Tod fand am 23. Februar 1945 ihre Beisetzung auf dem Friedhof Ohlsdorf statt, Grablage: Bo 63, Reihe 32, Nr. 1. Ende des Jahres 1959 wurde das Grab zusammen mit mindestens 30 Gräbern der Kinder von Zwangsarbeiterinnen auf Areal Bo 63 eingeebnet. Nur für drei Gräber erfolgte zuvor die Umbettung der sterblichen Überreste auf das Areal Bp 74 und für fünf weitere Gräber auf das Areal Z 35. Klawas sterbliche Überreste kamen am 7. September 1959 in das Sammelgrab Bp 74, R. 2, Nr. 36. Ihr Name findet sich nicht auf der dortigen Grabsteinplatte. Hier steht nur der Name des 1924 geborenen Petro Rudiuk mit seinen Geburts- und Sterbedaten.

Klawas Vater Iwan Schurawel erkrankte einige Monate nach Klawas Tod und wurde vom 29. Juni bis 18. Juli 1944 im Allgemeinen Krankenhauses Langenhorn stationär behandelt. Das weitere Schicksal ihrer Eltern ist nicht bekannt.

Stand: Oktober 2021
© Margot Löhr

Quellen: Standesamt Hamburg 1b, Geburtsregister 26/1944 Klawa Schurawel; StaH 131-1 II, 517, Listen der in Hamburg während des Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommenen Ausländer. Band 2: Sowjetbürger, Polen, Niederländer und Belgier, S. 81; StaH 131-1 II, 518 Listen der während des Zweiten Weltkrieges in Hamburg verstorbenen und beigesetzten ausländischen Zivilarbeiter, S. 271; StaH 332-5 Standesämter, Sterberegister 9957 u. 327/1945 Klawa Schurawel; StaH 332-5 Sterbefallsammelakten, 64399 u. 327/1945 Klawa Schurawel; StaH 332-8, A 48 Alphabetische Meldekartei der Ausländer 1939–1945; 352-7/8 Staatskrankenanstalt Langenhorn, 184 Bd 2, S. 57; Archiv Friedhofsverwaltung Friedhof Ohlsdorf, Buch G; ITS Archives, Bad Arolsen, Copy of Krankenhausliste Krankenhaus Alsterdorf 2.1.2.1 / 70646175, Geburtsurkunde 2.2.2.3 / 77040197 Klawa Schurawel, Sterbeurkunde 2.2.2.4 / 77102016 Klawa Schurawel; www.zwangsarbeit-in-hamburg.de, einges. 17.2.2016; Archiv Friedhofsverwaltung Ohlsdorf, Beerdigungsregister 1945.

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