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Bereits verlegte Stolpersteine



Isidor Salomon * 1869

Sülldorfer Kirchenweg 34 (Altona, Blankenese)

1942 Theresienstadt
1942 weiterdeportiert nach Treblinka

Weitere Stolpersteine in Sülldorfer Kirchenweg 34:
Johanna Friedländer, Max Salomon

Isidor Salomon, geb. am 12.12.1869 in Lessen/Graudenz, am 19.7.1942 deportiert nach Theresienstadt, am 21.9.1942 weiterdeportiert ins Vernichtungslager Treblinka, ermordet

Sülldorfer Kirchenweg 34

Isidor Salomon war der Sohn von Joachim und Jeanette Salomon. Mit seiner Ehefrau Margarethe, geb. Kranz, hatte er drei Kinder: 1904 wurde der älteste Sohn Max in Berlin geboren, 1907 folgten der Sohn Fritz und 1912 die Tochter Edith, die beide in Hamburg zur Welt kamen. Die Familie, die zunächst in der Isestraße 21, dann in der Hansastraße 63 gewohnt hatte, zog im Mai 1919 nach Blankenese in den Sülldorfer Kirchenweg 34 (früher Sülldorfer Weg). Isidor Salomon war als Inhaber der Ledergroßhandlung Benno Levy mit Geschäftssitz Bei den Mühren 47/48 recht wohlhabend. 1927 verstarb seine Ehefrau.

Während der NS-Zeit sperrte die Devisenstelle Isidor Salomons Konten wie die aller vermögenden Juden mit der Scheinbegründung, es bestehe der Verdacht auf Kapitalflucht. Er solle genau angeben, wofür er finanzielle Mittel zum Lebensunterhalt benötige. Doch Stück für Stück wurden auch diese Mittel eingeschränkt. So wurden drei seiner vier Konten endgültig gesperrt, seine Zuwendungen an weniger bemittelte Verwandte gestrichen.

Er gab an, mit 1.030 Reichsmark (RM) auszukommen, letztendlich wurden ihm 550 RM bewilligt. Isidor Salomon war zum Bittsteller degradiert worden. Einmal setzte er sich mit einem "höflichen Ersuchen" zur Wehr. Sein Sohn Max sei durch einen schweren Unfall nur beschränkt erwerbsfähig und seine mittellose Schwägerin vollkommen auf seine Zahlungen angewiesen. Das ablehnende Antwortschreiben ging auf seine Begründung mit keinem Wort ein.

Auf der Liste der Gestapo vom 18. Juli 1942 über die Deportation von Juden aus Hamburg wurde Isidor Salomon unter der Nummer 605 aufgeführt. Er wurde am 19. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert, von dort am 21. September 1942 nach Treblinka, wo er ermordet wurde.

1930 war sein Sohn Fritz im Alter von 23 Jahren in die USA emigriert.

Sein Sohn Max war schon 1925 in die USA gegangen, 1930 allerdings zurückgekehrt und mal bei den Eltern, mal in Berlin gemeldet. Am 24. März 1943 wurde Max Salomon von Berlin nach Auschwitz deportiert, wo er ermordet wurde (siehe derselbe S. 466).

Stand September 2015

© Jonathan Schmidt, Laura Mahnkopf, Dorothea Beckmann, Scott Geipel (Gymnasium Willhöden)

Quellen: 1; 7; StaH 332-8 Meldewesen A 51/1 (Straßenkartei der Hauskartei) (= 741-4 Fotoarchiv, K 2473); Bundesarchiv Berlin, Residentenliste 1932–45 (Die Liste verzeichnet eine am 24.8.1912 geborene Edith Salomon mit Emigration in die USA am 3. Juni 1939; Salomons Tochter Edith ist laut Kultussteuerkarte am 24.1.1912 geboren, aber vielleicht handelt es sich doch um dieselbe Person).
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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