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Bereits verlegte Stolpersteine



Stolperstein für Frieda Ottenheimer
© Wolfram Becker

Frieda Ottenheimer * 1901

Carl-Petersen-Straße 78 (Hamburg-Mitte, Hamm)

1943 Theresienstadt
1944 Auschwitz
ermordet

Frieda Ottenheimer, geb. 5.12.1901, deportiert am 9.6.1943 nach Theresienstadt, deportiert am 19.10.1944 nach Auschwitz

Carl-Petersen-Straße, vor der Westecke des Super-Marktes (Mittelstraße 78)

Frieda Ottenheimers Eltern, Moses und Lina, geb. Würzburger, hatten sechs Kinder, die zwischen 1900 und 1911 geboren wurden: Die drei Söhne Irwin, Max und Siegfried und die drei Töchter Jenny, Frieda und Minna. Frieda kam am 5.12.1901 in Eberbach zur Welt.

Minna heiratete einen kaufmännischen Angestellten, der wahrscheinlich nichtjüdisch war. Die beiden Schwestern Frieda und Jenny blieben ledig. Die drei Brüder wanderten nach Argentinien aus.

Frieda Ottenheimer hatte Hauswirtschaft erlernt und war als Haushälterin und Krankenschwester tätig. Sie kam 1936 aus Mannheim nach Hamburg und schloss sich der Deutsch-Israelitischen Gemeinde an. Sie arbeitete in verschiedenen Privathaushalten wie dem in der Mittelstraße 78 bei Ballo gegen freie Kost und Logis und ein Taschengeld; entsprechend wechselten ihre Adressen. Sie soll zeitweilig im Jüdischen Altersheim angestellt gewesen sein. Das frühere Büro- und Wohnhaus der Jüdischen Gemeinde Beneckestraße 6 wurde als Altersheim genutzt, als Frieda am 14. September 1942 dort einzog.

Friedas Schwester Jenny lebte in Gailingen/Baden, woher der Vater Moses Ottenheimer stammte. Sie wurde bei der ersten Verschleppung von Juden aus Baden und Pfalz und einigen Städten Württembergs am 22. Oktober 1940 in das Internierungslager Gurs in Südfrankreich mit deportiert. Ob die Schwestern danach noch Kontakt miteinander hatten, ist nicht bekannt. Von Gurs wurde Jenny in das KZ Auschwitz deportiert.

Frieda Ottenheimer erhielt die Benachrichtigung zur Deportation nach Theresienstadt am
9. Juni 1943. Sie erlebte in Theresienstadt noch den Besuch der Delegation des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes am 23. Juli 1944 mit. Am 19. Oktober 1944 wurde sie nach Auschwitz deportiert. Fast 20 Jahre später, am 24.1.1962, wurde sie auf den 31.12.1945 für tot erklärt.

© Hildegard Thevs

Quellen: 1; 4; 5; 7; BA Bln., Volkszählung 1939; AfW 051201; Enzyklopädie des Holocaust. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden. München 1989. Band 1, S. 585, Band 5, S. 1406.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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