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Siegmund Samsson * 1879

Grindelhof 71–73 (Eimsbüttel, Rotherbaum)


HIER WOHNTE
SIEGMUND SAMSSON
JG. 1879
DEPORTIERT 1941
ERMORDET IN
MINSK

Carl Siegmund Samsson, geb. am 12.3.1879 in Hamburg, deportiert am 8.11.1941 nach Minsk, dort umgekommen

Grindelhof 71/73

Siegmund Samsson wurde 1879 als drittes von insgesamt sechs Kindern des Lotteriekollekteurs Samsson Samsson und dessen Frau Klara, geborene Westerberg, in Hamburg geboren. Er war der einzige Sohn der Eheleute und hatte drei ältere Schwestern – Ella, Johanna und Dora – und eine jüngere namens Rosa. Eine weitere Schwester namens Dora starb noch als Säugling.

Am 25. März 1913 heiratete Siegmund Samsson Ella Peritz, die in Berlin geborene Tochter eines Geschäftsmanns. Sie starb jedoch schon anderthalb Jahre später, am 25. November 1914. Knapp anderthalb Jahre später heiratete Siegmund die aus Bernstadt an der Weide in Schlesien, dem heutigen Bierutow in Polen, stammende Wally Efrem. Sie stammte aus einer Kaufmannsfamilie, sodass sich spätestens nach dem Ende des Ersten Weltkriegs auch eine geschäftliche Verbindung zu Siegmund ergab. Im zweiten Stock des Hauses Deichstraße 48/50 im Altstadtkern Hamburgs vertrieb die Firma C.S. Samsson & M. Efrem ab März 1919 chemisch-technische Fabrikate. Siegmund und Wally Samsson wohnten zu dieser Zeit am Grindelhof 71/73. Ab 1930 war Siegmund Samsson alleiniger Inhaber der Firma, die fortan nur noch C.S. Samsson & Efrem hieß. Aus Siegmunds sinkenden Kultussteuerzahlungen lässt sich ableiten, dass die Wirtschaftskrise gegen Ende der Weimarer Republik sich auch in seinen Umsätzen niederschlug. 1932 verlegte er die Geschäftsräume aus der Deichstraße in seine Wohnung am Grindelhof.

1936 zogen die Samssons innerhalb des Grindelviertels um und bezogen eine Wohnung am Grindelberg 45. Am 14. Januar 1939 starb Wally Samsson, womit Siegmund allein in Hamburg zurückblieb. Im Laufe der Jahre waren seine Eltern und Schwestern verstorben oder nach der Heirat verzogen. Der Lebensweg der Schwester Johanna, die 1900 den Leih- und Pfandgeschäftsinhaber Wilhelm Heinrich Oldörp heiratete, ist nicht bekannt.

Die letzten Monate bis zu seiner Deportation am 8. November 1941 nach Minsk wohnte Siegmund Samsson zur Untermiete in der Grindelallee 178.

Genaue Todesumstände sind nicht bekannt.

Stand: Juli 2017
© Thomas Rost

Quellen: 1; 5; 6; Hamburger Adressbücher 1920–1941; StaH 332-5 Standesämter; StaH 522-1 Jüdische Gemeinden 992e2 Bd 2, Transport nach Minsk am 8. November 1941, Liste 1.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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