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Thekla Rosner * 1874

Ferdinandstraße 28–30 (Hamburg-Mitte, Hamburg-Altstadt)


HIER WOHNTE
THEKLA ROSNER
JG. 1874
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
ERMORDET 27.5.1944

Thekla Rosner, geb. am 3.7.1874 in Hamburg, deportiert am 24.2.1943 nach Theresienstadt, dort gestorben am 27.5.1944

Ferdinandstraße 28–30

Thekla Rosner war am 3. Juli 1874 in der elterlichen Wohnung im Alten Steinweg 47 zur Welt gekommen, wo ihr Vater auch den Lebensunterhalt der Familie als "Annoncenaquisiteur" verdiente. Samuel Rosner stammte aus Ungarn. Als er am 10. Februar 1836 in Óbuda (deutsch Alt-Ofen) geboren worden war, war die Stadt noch selbstständig. Sie wurde dann in die Ortschaft Buda eingegliedert und 1873 mit Pest zur neu gegründeten Hauptstadt -Budapest vereinigt. Theklas Mutter Gelle Auguste, geb. Behrens, war Hamburgerin, sie war am 1. Juni 1833 geboren worden.

Von 1891 bis 1905 arbeitete Samuel Rosner für den Verlag der Internationalen Hotelzeitung in Hamburg. In dieser Zeit wohnte die Familie in der Wexstraße 17. 1906 zog sie in die Fuhlentwiete 39. Am 6. Juni 1916 verstarb Theklas Mutter im Israelitischen Krankenhaus. Nach einem Wohnungswechsel in die Gerhofstraße 16 verstarb auch der Vater am 9. April 1917, im Alter von 81 Jahren.

Thekla Rosner war nach eigenen Angaben "Maschinenschreiberin". Sie betrieb in der Gerhofstraße die "Gerhof-Schreibstuben". Wahrscheinlich musste auch sie 1938, wie fast alle jüdischen Geschäftstreibenden, ihre Selbstständigkeit aufgeben. Wovon sie danach ihren Lebensunterhalt bestritt, ist nicht überliefert. Bereits seit 1933/34 war Thekla Rosner von den Kultussteuern, die sie als Mitglied der Jüdischen Gemeinde in Hamburg zu zahlen hatte, aufgrund geringer Einkünfte befreit.

Thekla Rosner war ab 1940 im Hamburger Telefonbuch in der Ferdinandstraße 28/30 verzeichnet. Dort bewohnte sie bei dem jüdischen Ehepaar Selma und Max Gottlieb (s. Susanne Herz) ein Zimmer mit separatem Eingang. Ihren Deportationsbefehl für den 24. Februar 1943 erhielt Thekla Rosner im "Judenhaus" in der Beneckestraße 2. Mit etwa 54 weiteren Personen wurde sie ins "Altersgetto" nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 27. Mai 1944 starb.

Stand: September 2018
© Susanne Rosendahl

Quellen: 1; 7; StaH 332-5 Standesämter 749 u 518/1916; StaH 332-5 Standesämter 767 u 395/1917; StaH 522-1 Jüdische Gemeinde Nr. 992 e 2 Band 5; Hamburger Adressbücher und Hamburger Telefonbücher; http://www2.holocaust.cz/de/victims/PERSON.ITI.600471 (Zugriff 7.8.2015); https://de.wikipedia.org/wiki/III._Budapester_Bezirk (Zugriff 7.8.2015)
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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