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Hencia Linder * 1891

Kajen 5-6 (Hamburg-Mitte, Hamburg-Altstadt)


HIER WOHNTE
HENCIA LINDER
JG. 1891
DEPORTIERT 1941
RIGA
ERMORDET

Hencia Linder, geb. 5.9.1891 in Tarnów, deportiert am 6.12.1941 nach Riga-Jungfernhof

Kajen 5-6 (früher Kajen 38)

Über Hencia Linder ist wenig bekannt. Sie war am 5. September 1891 im damaligen österreichischen Kronland Galizien in Tarnów geboren worden. Die Stadt hatte, wie auch andere Städte in Osteuropa, einen hohen jüdischen Bevölkerungsanteil und war eine bedeutende Handelsstadt. Viele Jüdinnen und Juden aus Galizien verließen nach dem Ersten Weltkrieg ihre Heimat und ließen sich auch in Hamburg nieder. Wann Hencia Linder dies tat, bleibt unklar. Feststeht, dass sie unverheiratet blieb und ihren Lebensunterhalt als Hausangestellte verdiente.

Hencia Linder bewohnte als Untermieterin ein Zimmer in der dritten Etage am Kajen 38, gegenüber der Speicherstadt. 1938 wurde sie erwerbslos und leistete an fünf Tagen in der Woche Unterstützungsarbeit in der Nähstube Rosenallee 11, dann wurde sie an einen anderen Arbeitsplatz, in den Botanischen Schulgarten Ralph Baberadt-Straße 42 nach Fuhlsbüttel versetzt.

Hencia Linders letzte Hamburger Unterkunft war im jüdischen Altenheim "Nordheim-Stift" in der Schlachterstraße 40/42, wo sie vermutlich zu diesem Zeitpunkt auch arbeitete. Ihren Deportationsbefehl erhielt sie für den 6. Dezember 1941. Der Transport sollte ins Getto nach Riga gehen, wurde jedoch in das leer stehende Gut Jungfernhof umgeleitet. Dort verliert sich ihre Spur.

Stand: August 2020
© Susanne Rosendahl

Quellen: 6; StaH 351-14 Arbeits- und Sozialfürsorge 1486 (Linder, Hansia (Hencia); StaH 522-1 Jüdische Gemeinde Nr. 992 e 2 Band 3; http://www.sztetl.org.pl/de/term/140,tarnow/ (Zugriff 8.12.2016).
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Recherche und Quellen.

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