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Bereits verlegte Stolpersteine



Maurice und Jenny Nathan, geb. Mindus
© Yad Vashem

Jenny Nathan (geborene Mindus) * 1876

Oderfelder Straße 11 (Eimsbüttel, Harvestehude)

1942 Theresienstadt
1942 Treblinka
ermordet

Weitere Stolpersteine in Oderfelder Straße 11:
Maurice Nathan

Jenny Nathan, geb. Mindus, geb. 4.6.1876 in Hamburg, deportiert am 15.7.1942 nach Theresienstadt, weiterdeportiert am 21.9.1942 nach Treblinka und ermordet

Maurice Nathan, geb. 7.8.1866 in Wandsbek, deportiert am 15.7.1942 nach Theresienstadt, weiterdeportiert am 21.9.1942 nach Treblinka und ermordet

Oderfelderstraße 11 (Eimsbüttel, Harvestehude)

Die Wohnung im Erdgeschoss des Hauses Oderfelderstraße 11 war viele Jahre das Zuhause des Ehepaares Jenny und Maurice Nathan mit ihren Kindern Erich und Edith. Jenny, geb. Mindus, wurde am 4. Juni 1876 in Hamburg geboren, Maurice Nathan kam am 7. August 1866 in Wandsbek zur Welt, das damals noch nicht zu Hamburg gehörte. Beide stammten aus jüdischen Familien.

Jenny war das einzige Kind von Sophie, geb. Baruch, geb. 22.3.1856 in Hamburg, und dem Strumpfwarenhändler Marcus Joel Mindus, geb. am 7.2.1846 in Jemgum/Niedersachsen. Ihr Vater war nach Hamburg verzogen, und ihre Eltern waren dort am 7. Juni 1874 von Oberrabbiner Stern getraut worden, der die orthodoxen Mitglieder im Deutsch-Israelitischen Synagogenverband innerhalb der Hamburger Deutsch-Israelitischen Gemeinde betreute. Neben Marcus Joel Mindus, er war der jüngste seiner sieben Geschwister, hatten sich auch sein Bruder Valk Joel Mindus (geb. 1836 Jemgum) mit Ehefrau Adele, geb. Italiener (geb. 1849 Jemgum), und seine Schwester Schöntje, geb. Mindus (1840), mit Ehemann Jacob Abrahamssohn (geb. 1840 Esens) in Hamburg niedergelassen.

Marcus Joel Mindus wurde am 31.5.1892 in den Hamburger Staatsverband aufgenommen, wie bereits seine Cousins aus Jemgum, Wolff Ruben, geb.1856, und Marcus Mindus, geb. 1841, sieben und zwei Jahre zuvor.

Jenny Nathans Großeltern mütterlicherseits, Friederike Baruch, geb. Simon (geb. 1834), und Anton Meyer Baruch (geb. 1812), waren in Hamburg 1853 getraut worden. Als der Großvater am 4. März 1887 in der Fuhlentwiete 78 verstarb, war Jenny fast 11 Jahre alt. Ihre Großmutter verstarb 13 Jahre später, am 24. Januar 1900, in der Rothenbaumchaussee 1. Beide fanden ihre letzte Ruhe auf dem Jüdischen Friedhof Langenfelde, Grablage B4 und B3.

Die Vorfahren der Familie Nathan
Die ältesten Vorfahren, die Urururururgroßeltern von Maurice Nathan, sind auf dem jüdischen Friedhof Königsstraße zu finden. Nathan Yehuda Moses Kleve, geb. um 1590 in den Niederlanden, verst. am 10.1.1675 in Altona (Friedhof Königstraße FO), war nach Hamburg gekommen und dort mit Hadassah Hedes Moses / Cleve (Hildesheim) in erster Ehe verheiratet. Nach ihrem Tod 1656 in Altona (Friedhof Königstraße FP), ging er die zweite Ehe mit Jente Juda geb. Kallmann (Jente bat Kalonymos) ein, verst. 18.1.1683 (Friedhof Königstraße GO). Deren gemeinsamer Sohn Mosche Awraham Aberle London ben Natan, der ein Toragelehrter und vermutlich der Rabbi Aberle London ist, gelangte in London zu großem Reichtum. Nach dem Tod am 11.2.1745 (Friedhof Königstraße, Grablage FE) weist ihn seine Grabinschrift als großen Wohltäter aus. Sein Sohn Liepmann Elieser Joseph London (verstorben am 9.2.1776 in Altona, Friedhof Königstraße CM) ist der Vater von Nathan Isaac London.
Nathan Isaac London, genannt Leffmann Nathan, geb. 1687, heiratete 1766 Hanna Chana London, geb. Joel. Sie sind die Eltern von Joel (Pach) Nathan. Leffmann Nathan verstarb am 27.10.1775 in Altona (Friedhof Königstraße EK).

Graviergeschäft "Gebr. Nathan" in Hamburg seit 1792
Maurice Nathan war der Inhaber des Gravier-Geschäftes "Gebr. Nathan". Im Hamburger Adressbuch von 1791 waren erstmalig seine Vorfahren, die Gebrüder Nathansen, am Gr. Neumarkt 115 M. 7 als "Graveurs" zu finden. 1792 wurde dieses Geschäft "Gebr. Nathan" von seinem Ururgroßvater Joel Nathan, geb. 23.4.1787, in der 3. Elbstraße gegründet.
Zwei seiner Söhne, die er mit seiner Ehefrau Mine, geb. Goldschmidt, geb. 1768 in Hamburg, bekam, Nathan Joel Nathan, geb. 17.1.1803, und Isaac Joel Nathan, geb. 26.02.1809, übernahmen 1826 den Familienbetrieb und führten ihn in der Neustadt in der 1. Marienstraße 158 und mit Werkstätten in der Altstadt in der Bohnenstraße 154 weiter.
Nathan Joel Nathan wurde am 2. Februar 1830 mit Ritschel, geb. Peine, geb. 1811, nach jüdischem Ritus von Rabbi Isaac Bernays getraut. Dieser führte in Hamburg deutschsprachige Predigten in der Synagoge ein.

Ritschel und Nathan Joel Nathan bekamen zusammen in Hamburg zehn Kinder. Acht Kinder verstarben in jungen Jahren: Minna, geb. 13.11.1930, verstorben mit 16 Jahren am 6.7.1847; Sara, geb. am 5.5.1832, verstorben am 23.6.1833, mit 1 Jahr und 4 Monaten; Johanna, geb. am 25.3.1833, verstorben 1835 mit 2 Jahren; Renette, geb. am 4.10.1834, Sterbedatum unbekannt; Pincus, geb. am 7.11.1839, verstorben am 3.4.1841 mit 1 Jahr und 6 Monaten; Nathan Lipmann, geb. am 24.6.1841, verstorben am 29.7.1842 mit 1 Jahr und 1 Monat; Rosalie, geb. am 10.10.1846, verstorben am 2.8.1848 mit 1 Jahr und 9 Monaten und Moses Levy, geb. 1849, verstorben am 11.2.1852 mit 2 Jahren und 6 Monaten. Außer Sara, die auf dem Altonaer Friedhof beerdigt wurde, fanden alle auf dem Grindelfriedhof einen Tag nach ihrem Ableben ihre letzte Ruhe.
Ihre zwei Söhne Isaac, geb. am 13.12.1837, und Heymann Hirsch, geb. am 7.5.1843, wuchsen bei den Eltern auf und in den Geschäftsbetrieb hinein.

Isaac Joel Nathan wurde am 24. Oktober 1831 mit Rahel, geb. Nathan, getraut, ebenfalls von Rabbiner Josef Bernays. Tochter Minka kam am 1.11.1832 zur Welt, Sohn Nathan Isaac am 25.8.1839.

Als Nathan Joel Nathan 1843 mit der Familie in die Peterstraße 4 verzog, war sein Sohn Isaac 6 Jahre alt. Es war die Zeit, in der auch der 4 Jahre ältere Johannes Brahms mit seinem musizierenden Vater und der Familie nebenan lebte.

Zu dieser Zeit 1846 wurde das Geschäft an den Adolphsplatz 1, Ecke große Johannisstraße, verlegt, bei der neuen Börse in direkter Nähe zum Hamburger Rathaus. Dort blieb es für über 60 Jahre.

Nachdem Sohn Isaac Nathan am 12.5.1861 nach jüdischem Ritus von Rabbi Abraham Stern mit Eva geb. Schreiber, geb. 1841, getraut wurde, ernannte ihn sein Vater zum Teilhaber der Firma. Das Geschäft hatte sich allmählich vergrößert, und sie betrieben seit einigen Jahren auch einen Detailhandel mit Papier und Ähnlichem. Die Eheleute bekamen zehn Kinder: Julius, geb. 1862), Albert Isaac (geb. 1863), Minka (geb. 1864), Maurice Morris (geb. 7.8.1866 Wandsbek), einen tot geborenen Knaben 1868, die Zwillinge Siegfried (geb. 1869) und John (1869-1871), Bernhard (geb. 28.6.1872), Jettchen (geb. 24.12.1873), sowie Nathan (1877). Außer Maurice waren alle in Hamburg geboren worden.

Isaacs Bruder Heymann Hirsch wurde 10 Jahre später nur für kurze Zeit Teilhaber, er gründete danach sein eigenes Geschäft. Heymann Hirsch heiratete am 3.8.1877 in erster Ehe Helene, geb. Israel, geb. am 18. 5.1860 Hamburg. Mit ihr bekam er sieben Kinder, drei davon verstarben als Säuglinge, seine Ehefrau Helene verstarb im Alter von dreißig Jahren am 1.12.1890.

Nathan Joel Nathan verstarb am 2.1.1875 im Alter von 72 Jahren in seiner Wohnung in der 1. Elbstraße 29, dem Ort der alten Hamburger "Judenbörse" (ein täglicher Markt unter freiem Himmel in der Nähe der damals erlaubten jüdischen Quartiere). 1886 schied dessen Bruder Isaac Joel Nathan aus dem Geschäft aus und überließ die Leitung seinem Sohn Isaac Nathan. Eine offene Handelsgesellschaft wurde mit dessen Söhnen Maurice Nathan und Bernhard Nathan als Gesellschafter am 17. Dezember 1894 gegründet.
Isaac Joel Nathan verstarb im Alter von 86 Jahren am 10.9.1895 an der Ellernthorsbrücke 5, 2. Stock.

Jenny, geb. Mindus und Maurice Nathan
Nach der Jahrzeit, ein Jahr nach der jüdischen Trauerzeit, am 4.9.1896, heirateten Maurice Nathan und Jenny Mindus in Hamburg. Trauzeugen waren Jennys Vater und Maurices Schwager, der Kaufmann Adolf Ballin. Maurices Schwester Jettchen Nathan hatte am 9.1.1896 den Hamburger Kaufmann Adolf Ballin geheiratet.

Die Gründung von Zweiggesellschaften der "Gebr. Nathan" erfolgten am 3.7.1900 in Berlin und Frankfurt.
In Berlin, Unter den Linden 5/6, wurde die Zweigniederlassung von Maurices jüngerem Bruder Bernhard Nathan übernommen. Dessen Hochzeit fand am 22.5.1902 in Hamburg mit Marianne Anna, geb. Benjamin, geb. 16.5.1876, statt. Sie stammte aus Linden/Hannover und hatte bis dahin bei ihren Eltern, Helene, geb. Wolff, und dem Kaufmann David Benjamin, in der Alsterdorferstraße gelebt.
Das Ehepaar Anna und Bernhard Nathan wohnte in Berlin-Schöneberg, dort kam ihre Tochter Eva ein Jahr später am 1.6.1903 in der Geisbergerstraße 31 zur Welt und auch Sohn Hans Gerhardt am 18.12.1904. Paul Günther folgte am 8.5.1906 in der Landsbergerstraße 34, I. Stock.

Die Zweigstelle in Frankfurt war 1903 wieder aufgegeben worden. Das Geschäft in Hamburg wurde an den neuen Jungfernstieg 1 verlegt, 1911 an den Gänsemarkt 2 (später umbenannt in Jungfernstieg 41).

Als gelernter Petschierer (ein Petschierer fertigte Siegelringe für Siegelabdrücke bzw. schnitt Stempel zu) verstand Maurice das Geschäft mit erlesenem Papier, Leder und Galanteriewaren (modische Assesoires). Viele Schreibunterlagen mit Goldrand aus seiner Hand mögen auf Schreibtischen Hamburger Kaufleute ihren Platz gefunden haben. Auf dem Firmen-Briefkopf war zu lesen "Königliche Hoflieferanten". In bester Geschäftslage am Jungfernstieg 41 gelegen, war das Geschäft etabliert und sorgte für eine gesicherte Existenz und ein unbeschwertes, gutbürgerliches Leben der Familie.

Sohn Erich Nathan, geb. am 30.3.1901, und Tochter Edith, am 17.6.1906, kamen in der Wohnung am Mittelweg 40 zur Welt.
In den 1920er bis 1930er Jahren lag der Lebensmittelpunkt von Jenny und Maurice Nathan in der Parterre-Wohnung Oderfelderstraße 11.
Jennys Eltern lebten nicht weit entfernt in der Hartungstraße 8.
Nachdem Marcus Joel Mindus am 26.4.1920 verstorben war, wohnte Jennys Mutter Sophie Mindus, geborene Baruch, kurze Zeit als Witwe mit ihnen zusammen.
Tochter Edith, geb. 17.6.1906, besuchte ab Ostern 1913 die 10. Klasse der Höheren Mädchenschule von Dr. Jakob Löwenberg in der Johnsallee 33. Am 21.5.1926 heiratete sie den Kaufmann Sally Traubermann. Der Hochzeitsball wurde standesgemäß im Hotel Atlantik gefeiert. Das junge Paar lebte weiter mit den Brauteltern zusammen. Ihre kleine Tochter Ruth, geb. 24.5.1929, wurde dort geboren. Es war eine gute Zeit, die Familie konnte hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.

Sohn Erich gründete noch im Juni 1930 sein eigenes Geschäft als Im- und Exportkaufmann mit drei Angestellten in Wandsbek in der Königstraße 51.

1932 wohnte Familie Nathan in einer 5-Zimmer-Wohnung in der Marie-Louisen-Straße 110 im 1. Stock. Sophie Mindus lebte in der Löwenstraße 52.

Am 25.5.1932 wurde die gemeinsame Geschäftsführung der Brüder Maurice und Bernhard Nathan aufgelöst. Seitdem führte jeder sein eigenes Geschäft, Bernhard Nathan in Berlin mit Papierwaren unter den Linden 5/6, und Maurice Nathan in der Hamburger Innenstadt, sie firmierten jeweils als "Gebr. Nathan", aber getrennt unter eigener Verantwortung.

Sehr bald danach warf der Nationalsozialismus seinen Schatten über die jüdische Gemeinschaft Hamburgs. Die Verfolgung begann gleich nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 1.4.1933 mit dem Boykott der jüdischen Geschäfte. Vermutlich war das von Maurice Nathan in der Innenstadt betroffen.
Am 18.12.1935 trat Ehefrau Jenny Nathan als Kommanditistin mit einer Vermögenseinlage von 5.000 RM in die Kommanditgesellschaft ein, am 30.1.1936 kam Sohn Erich als persönlich haftender Gesellschafter hinzu.

Immer mehr Gesetze und Verordnungen wurden von den Nationalsozialisten seit der Machtergreifung geschaffen, um die Juden im täglichen Leben zu drangsalieren, sie schrittweise aus der Gesellschaft auszuschließen. Das führte dazu, dass die Familie Nathan Vorbereitungen traf, Erich und Edith mit ihrer jungen Familie die Ausreise in das sichere Ausland zu ermöglichen. Sie entkamen der Verfolgung nach England, Ruth jedoch blieb vorerst in der Obhut ihrer Großeltern. Ediths zweites Kind Freddy wurde am 4.12.1936 in London geboren. Die kleine Ruth sollte ein wenig später nachkommen. Es war jedoch mit sehr großen Schwierigkeiten verbunden, die Erlaubnis zur Ausreise zu bekommen. Viele Gesetze und Vorschriften mussten beachtet werden, bis es für Jenny Nathan möglich wurde, ihre kleine Enkelin Ruth zu den Eltern nach England in Sicherheit zu bringen.

Ruth, später verheiratete Seidel, erinnert sich noch an das traumatische Erlebnis dieser Reise, die sie als kleines Mädchen antrat: Bei der Abfertigung wurde von Kontroll-Beamten ihrer geliebten Puppe der Kopf abgerissen, um zu kontrollieren, ob darin etwas Wertvolles versteckt war.

Jenny Nathan dachte nach der Ankunft in England nicht daran, dort selbst in Sicherheit zu bleiben.
Sie wollte ihren Ehemann Maurice nicht allein lassen und kehrte zu ihm nach Hamburg zurück.

Kurz vor dem Novemberpogrom 1938 wurden beide zwangsweise in das "Judenhaus", Haynstraße 5, eingewiesen. Dort hatten sie nur noch sehr wenig Raum zur Verfügung. Die gutbürgerliche Wohnungseinrichtung mussten sie in einer Versteigerung weit unter Wert verkaufen.

Durch Verfügung des Reichsstatthalters wurde das gesamte Vermögen von Maurice Nathan auf einem "Sicherungskonto" gesperrt. Nur noch ein kleiner Geldbetrag wurde ihm monatlich zum Lebensunterhalt freigegeben. Der zuvor gut gestellte Kaufmann Maurice Nathan, der seine Großfamilie gut versorgen konnte, musste nun um jeden weiteren Geldbetrag aus dem eigenen Vermögen bei der Oberfinanzbehörde bitten. Gleichzeitig zog die Passpolizei seinen Reisepass ein. Die Flucht ins Ausland wurde dadurch unmöglich gemacht.

Im Dezember 1938 musste Maurice Nathan die erste Rate der "Judenvermögensabgabe" entrichten, eine weitere niederträchtige Maßnahme der Nationalsozialisten, die Juden zu berauben. Die Abgabe betrug ca. ein Sechstel seines Vermögens.
Anfang 1939 verkaufte Maurice Nathan die Restbestände der sich in der Liquidation befindlichen Firma. Er wurde gezwungen, auch diesen letzten Erlös auf das "Sicherungskonto" einzuzahlen.

Maurices einst etabliertes Geschäft "Gebr. Nathan" befand sich nun in der Abwicklungsphase des Zwangsverkaufs, denn die "Arisierung" seiner Firma erfolgte "Auf Grund des § 4 der Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben vom 12. November 1938...". Am 17.1.1939 wurde die Kommanditgesellschaft aufgelöst. "Auf Grund § 3 der Verordnung vom 23. November 1938" wurde Assessor Berthold Köhler von der Gemeindeverwaltung Hamburg, Verwaltung für Handel, Schifffahrt und Gewerbe, zum Abwickler bestellt.
Am 13. Oktober 1939 bezeugte das Handelsregister: "Die Firma ist erloschen". Die Firma "Gebr. Nathan", die bis dahin 147 Jahre in Hamburg ihr gutes Ansehen hatte, wurde "arisiert" und an die Firma Riemer aus Magdeburg verkauft. Den Verkaufserlös von 37.100 Reichsmark musste Maurice Nathan auf sein Sperrkonto bei der Dedi Bank einzahlen.

Die Gold-, Silber- und Schmuckwaren hatte er bei der Vereinsbank am 1. April 1939 in ein Depot gegeben, da beabsichtigt war sie durch Devisenzahlung ein halbes Jahr später von der Ablieferung zu befreien. Sie sollten an die Kinder in England gehen. Durch den eingetretenen Kriegszustand jedoch konnten die Devisen seiner Kinder nicht transferiert werden, und er bat deshalb um nochmaligen Aufschub. Die Devisenstelle antwortete am 10.5.1940: "Ihrem Antrag auf Verlängerung der Einlösefrist Ihrer bei der Vereinsbank in Hamburg deponierten Gold- und Silbersachen vermag ich nicht zu entsprechen."

Sohn Erich Nathan war ebenso von den Verfolgungen mit seinem Exportgeschäft Ausfuhr, Transit und Großhandel mit Galanteriewaren, Bijouterien (Schmuck) und Karnevalsartikeln in der Königsstraße 51 betroffen beim Handel mit Ländern wie der Schweiz, Frankreich, Tschechoslowakei, Ägypten und auch Palästina. Die Transitgeschäfte in die Schweiz, die über die Speditionsfirma Danzas & Cie Basel und durch die von ihm in der Schweiz gegründeten Cotillon A.G. den Empfängern zugeleitet wurden, gingen vor allem an Schweizer Hotels – darunter Willy Leser und Peter Gruber in Davos, Hotels wie das Hotel Barblan in Sils Maria, der Glockenhof und Dolder Grand Hotel in Zürich, Hotel Splendide in Lugano, Metraux & Cie und Hotel Drei Könige in Basel, Park Hotel und Hotel Rätia in Arosa, Eden Sporthotel und J. Trauffer in Davos, Kurhaus Lenzerheide, Hotel les Bergues in Genf, Grand Hotel und L. Lamm in St. Moritz, das King David Hotel in Jerusalem, in der Tschecheslowakei Hotels in Karlsbad, Marienbad, Gablonz und Franzenbad, in Ägypten Hotels in Cairo und Luxor, in Frankreich J.R. Cornet in Paris usw.

Die Devisenstelle war interessiert daran, dass die Devisenbeträge der Firma von Erich Nathan eingeholt werden sollten. Sein Pass war ihm wegen des Verdachts auf Kapitalflucht eingezogen worden. Nachdem es ihm gelungen war, 90 % der Außenstände für das Jahr 1937 einzuholen, bat er am 8.5.1938 um die Rückgabe seines Reisepasses, den er für eine dringende geschäftliche Reise benötigte. Das wurde ihm gestattet und der Reisepass ihm am 27.5.1938 ausgehändigt, da er innerhalb von zwei Monaten 24.000 RM abgeliefert hatte und seine Tätigkeit für Deutschland devisenbringend war.
Die Überprüfungen jedoch blieben bestehen. Der Überprüfungsbericht ergab, dass Erich Nathan bei seiner Geschäftsreise in die Schweiz in der Zeit vom 26.6. bis 3.11.1938 sämtliche Städte und Orte besuchte, wo sich Bazare und Hotels befanden, und dabei über 100 Aufträge im Gesamtwert von 80.000 Sfr einholen konnte.
Die "Jüdische Firma" wurde wieder zum ZAV (Zoll-Ausfuhrverfahren) zugelassen, die Bearbeitung sollte aber von einem "arischen" Angestellten erfolgen und nicht von dem jüdischen Angestellten Max Nussbaum. Die Verzollung der in die Schweiz versandten Waren und die Verteilung an die Kunden hatte bisher der "arische" Angestellte Gustav Wüstenhöfer überwacht. Das wollte nun Erich Nathan selbst übernehmen und hatte bei der Industrie und Handelskammer sowie der Polizeibehörde Anträge auf Bewilligung von Devisen und Aushändigung des Reisepasses gestellt. Seine Reise wollte er Ende November antreten und Mitte Dezember wieder zurückkehren. Die Gestapo kam zu dem Schluss, dass eine Verhaftung seiner Person die Exportaufträge gefährden könnte, so wurde er im Novemberpogrom nicht festgenommen.

Am 26. Februar 1939 teilte Erich Nathan Gustav Wüstenhöfer von seiner neuen Adresse in London, 93. Woodstock Avenue, aus mit, dass er im Hinblick auf die veränderten Verhältnisse in Deutschland, da ihm der Betrieb seines Geschäftes in Hamburg noch weiter erschwert, wenn nicht ganz unmöglich gemacht werden würde, nicht nach Deutschland zurückkehren würde.
Er möge bitte Max Nussbaum und ihm kündigen und ihnen jeweils eine der Dienstzeit angemessene Gratifikation zukommen lassen. Auch dem Hauswirt möge er kündigen und sich über die Schritte der Liquidation der Firma und Schritte zur Auswanderung erkundigen.
Gustav Wüstenhöfer unternahm alle notwendigen Schritte. Die Cotillon A.G. wurde liquidiert, damit Erich Nathan ganz ausgeschaltet werden konnte.

Sophie Mindus in der Löwenstraße 52 verstarb in diesem Jahr am 8.8.1939 mit 83 Jahren. Sie wurde neben ihrem Ehemann Marcus Joel Mindus auf dem Friedhof Langenfelde beerdigt, Grablage N 11/N 12. Auch ihr Vermögen wurde vom Reichsstatthalter für das Deutsche Reich beschlagnahmt.

Nach einer Verordnung im Februar 1939 waren alle Jüdinnen und Juden gezwungen, ihre Gold- und Silberbestände dem Oberfinanzpräsidenten abzuliefern. Der Familienschmuck von Familie Nathan wurde unter Aufsicht aus dem Stahlkammerfach der Deutschen Bank entnommen und von dem Juwelier J. Hilcken taxiert und versiegelt. Der Wert für seine Schmuck- und Silbersachen (13 Kilogramm Silber) wurde von Juwelier J. Hilcken auf 15.694,50 Mark eingeschätzt, 1/10 des tatsächlichen Wertes. Dann musste Maurice Nathan seine Wertsachen zur staatlichen Ankaufsstelle, Bäckerbreitergang 73, bringen. Dazu kamen auch die wertvollen Schmuckstücke von Jenny, 1 Platinkollier, aus Gold - Uhr, Armband, Brosche Halbmond mit Brillanten, mit Smaragd, Ohrringe und Ringe mit Perlen sowie kleineren und größeren Brillanten, die von dort an die Städtische Pfandverleihanstalt Zentrale in Berlin, Danzigerstraße 64 versandt und abgerechnet wurden mit einem Schätzungswert von 240 RM abzüglich 10% Verwaltungsgebühr von 24 RM. Ihre Silbergegenstände, darunter auch Kultusgegenstände wie zwei Leuchter, die für jüdische Familien von großer Wichtigkeit für jüdische Feiertage sind, wurden rücksichtslos genommen. Die Silbersachen mit Tee u. Kaffee Service, 24-teiligen Teelöffeln, je 12 teiligen Ess- Eis- Mokka Löffeln und Gabeln, sowie Fischbestecken, insgesamt von 6770 Gramm wurden mit einem Schätzungswert von 240 RM abzüglich 10% Verwaltungsgebühr von 24 taxiert, ebenfalls zu 1/10 des tatsächlichen Wertes.

1940 mussten Jenny und Maurice Nathan einen ärmlichen Wohnplatz im Jüdischen Altersheim Kleiner Schäferkamp 32 einnehmen. Das war die letzte Vorbereitung auf die anschließende Deportation.

Am 15.7.1942 wurden Jenny und Maurice Nathan zusammen mit 925 weiteren Juden, zumeist älteren Menschen nach Theresienstadt deportiert. Besonders zynisch ist die Tatsache, dass sie gezwungen waren, diese Deportation mit einem lebenslangen sog. "Heimeinkaufsvertrag" selbst zu finanzieren.

Am 25.8.1942 fand die Versteigerung ihrer eingelieferten Gold- und Silbersachen in der Gerichtsvollzieherei, Drehbahn 36, statt, die im "Hamburger Fremdenblatt" und im "Hamburger Tageblatt" angekündigt worden war. "Nachdem sich eine Anzahl kauflustiger Personen eingefunden hatte wurde diesen u.a. eröffnet: "Die zur Versteigerung gelangenden Gegenstände werden freiwillig verkauft." Silberbesteckteile gingen an "Bernadi", "Wyss", "Netzold", "Reitz", ein goldener Taschenspiegel als Anhänger an "Hoffmeister".

Einen Monat später, am 21.9.1942, wurden Jenny und Maurice Nathan mit 1985 Menschen in das Vernichtungslager Treblinka weiterverschleppt und ermordet.

Geschwister von Maurice Nathan
1909 lief für Maurices Bruder Bernhard Nathan (in den Akten genannt Berthold) ein Entmündigungsverfahren wegen "Geisteskrankheit". Er habe sich in "hochgradiger nervöser Erregung" und einer "beständig unmotivierte gehobene Stimmung und Selbstüberschätzung" befunden und zeitweise ein ausschweifendes Leben geführt.
Seit dem 13.7. befand er sich im Sanatorium für Nerven- und Gemütskranke in Ahrweiler, in das er sich selbst begeben hatte. Den Aufenthalt hatten daraufhin Prof. Dr. Aschaffenburg aus Köln mit Oberarzt Dr. Möhrchen der Dr. Ehrenwallschen Kuranstalt angeordnet.
Mit seinem Bruder Maurice befand sich Bernhard Nathan seit Jahren in einem Streit wegen unverbuchter überhöhter Geldentnahmen aus dem Geschäft.

Seine Ehefrau Anna Nathan verzog im September 1909 mit den drei Kindern nach Hamburg, ins Jungfrauenthal 20, 2. Stock, ihr Ehemann Bernhard sollte in die "Provinzial-Irrenanstalt Schleswig verlegt werden. Sie beantragte in einem Schreiben vom 10.11.1909 ihren Bruder Waldemar Benjamin in Nortorf/Schleswig zum vorläufigen Vormund zu bestellen, das erfolgte am 27.11.1909 vor dem Amtsgericht Nortorf. In Schleswig und noch einmal nach einem Aufenthalt in der Privat-Heilanstalt für Nerven- und Gemütskranke von Dr. med. Arnold Lienau, genannt "Eichenhain", in Hamburg verbesserte sich sein Zustand zusehends, sodass Dr. Saenger, Hamburg, Bernhard Nathan wieder selbständig handeln ließ und er im März 1911 in seinem Berliner Geschäft zurück und tätig war. Auch seine Familie siedelte wieder nach Berlin um. Seine Krankheit wurde als vollständig geheilt angesehen und der Antrag zur Aufhebung der Entmündigung gestellt. Im November 1914 wurde seine Entmündigung aufgehoben.
Sein Sohn Hans Gerhardt verstarb am 2.11.1926 in Stettin kurz vor seinem 22sten Geburtstag.

Tochter Eva heiratete nach der Jahrzeit, der jüdischen Trauerzeit, am 4.12.1927 in Berlin Dr. med. Adolf Wolff, geb. am 24.3.1895 in Hamburg. Das Paar lebte anschließend in Hamburg. Dort hatte Adolf Wolff die Talmud Tora Schule besucht, Medizin studiert und sich am 5.1.1926 als Facharzt für Innere Medizin in der Hochallee 119 niedergelassen. Ihr Sohn Gerd Ludwig kam am 24. August 1928 in Hamburg zur Welt.

Maurices Bruder Bernhard Nathan entkam mit Ehefrau Anna im Januar und Februar 1939 mit Visen vom Brasilianischen Konsulat Berlin nach Rio de Janeiro. Dorthin war ihr Sohn Paul mit seiner Ehefrau Gertrud, geb. Esche, geschiedene Warcinski (geb. 1911 Treppendorf/Lübben im Spreewald), mit der er noch in der Rosenheimerstraße 19 bei seinen Eltern gewohnt hatte, ebenfalls geflüchtet. Ihre Tochter Gisela kam 1946 in Brasilien zur Welt.

Ihr Schwiegersohn Adolf Wolff hatte seit dem 30. September 1938, wie alle jüdischen Ärzte, die Bestallung verloren. Es waren nur noch wenige "Krankenbehandler" für Jüdinnen und Juden zugelassen. Da die Einreisevisen für die USA noch nicht vorlagen, war Adolf Wolff zunächst im Februar 1939 mit seiner Ehefrau Eva und Sohn Gerd Ludwig nach England geflüchtet.
Die Familie wartete dort auf die Einreisevisen für die USA. Gerd Ludwig besuchte in der Zwischenzeit die Ashburton School, Croydon/Surrey. Es gelang der Familie noch rechtzeitig in die USA zu gehen: Am 9.2.1940 bestiegen sie im Hafen von Liverpool die M.S. Britannic und segelten über den sturmgepeitschten Atlantik. Die Reise dauerte neun Tage ohne U-Boot-Schutz in einem Konvoi; die Angst der Passagiere war groß: jede harte Welle, die das Schiff traf, wurde für einen Torpedo eines deutschen U-Boots gehalten.

Nach der Landung in New York ließ sich die Familie in Cleveland, Ohio, nieder, sie kamen zunächst bei einem Freund unter, wo Adolf Wolff für die Prüfungen der Ohio Medical Board studierte. Im Jahr 1941 eröffnete er eine später erfolgreiche internistische Praxis in Chillicothe, Ohio, wo ihr Sohn, nun George Louis genannt, 1947 seinen Abschluss an der Chillicothe High School machte. Adolf Wolff verstarb am 20.6.1965 im Alter von 70 Jahren.
Eva Wolff lebte noch weitere 30 Jahre als Witwe. Sie verstarb im Alter von 93 Jahren in Chillicothe am 28. Januar 1996.
George Louis Wolff wählte das Medizin Studium wie sein Vater und besuchte einige Universitäten. In der Ohio State University, Columbus, Ohio, erlangte er den Bachelor of Sience cum laude, in der University of Chicago, Illinois, den Doktor der Philosophie in der Unterabteilung Zoologie und arbeitete als Genetiker. Im August 1953 heiratete er Eleanor Herstein, sie bekamen Sohn David und Tochter Adrienne. George war zuletzt als außerordentlicher Professor an der University of Arkansas for Medical Sciences in den Abteilungen Biochemie/Molekularbiologie und Pharmakologie/Toxikologie tätig. Außerdem war er Mitglied des Arkansas Cancer Research Center. Er verstarb am 12.10.2012 in Little Rock, Arkansas.

Maurice Nathans Bruder Nathan Nathan war im 1. Weltkrieg am 20.7.1918 in Sedan getötet worden. Von seinen überlebenden Geschwistern heiratete Bruder Albert in New York Isabel Friedmann. Er verstarb in Manhattan am 21.6.1929 im Alter von 65 Jahren.
Bruder Siegfried, der überlebende Zwilling, ging nach der Heirat am 6.4.1905 mit Jeanette Benedix ebenfalls in die USA. Dort verstarb er am 17.2.1948 im Alter von 78 Jahren.
Bruder Julius Isaac Nathan, war dreimal verheiratetet, da seine ersten Ehefrauen früh verstarben, Bertha, geb. Straßburger, mit 34 Jahren und Anna, geb. Simon, mit 41 Jahren bei der Totgeburt ihres Sohnes. Julius Isaac Nathan war Kaufmann für Gerbstoffe und verstarb am 8.9.1933 im Alter von 71 Jahren in Hamburg. Seine dritte Ehefrau, die Witwe Anna Maria Nathan, geb. Blumenfeld, verstarb 1941, sie fanden beide ihre letzte Ruhe auf dem Jüdischen Friedhof Ilandkoppel, C 10-84/85, B9-54.
Seine Tochter Lilly Nathan aus erster Ehe, geb. am 12.8.1892 in Hamburg, heiratete am 14.9.1911 in Hamburg Moritz Hirsch. Sie entkam von Berlin über Southampton/England am 19.11.1937 mit dem Segelschiff Manhattan nach New York, wo sie sechs Tage später von ihrem bereits ein Jahr zuvor ausgereisten Ehemann, nun Morris genannt, im Victoria Hotel erwartet wurde. Als Verbindungsadresse gab sie in den Schiffspapieren die Adresse ihrer Schwester Frau Rosenberg in Hamburg an, Leonardstr. 9 (richtig Lenhartzstraße). Unklar ist, warum sie ein zweites Mal den gleichen Reiseweg im Jahr darauf am 13.10.1938 von Southamton aus antrat. Dieses Mal hatte ihr Ehemann einen Wohnsitz in der 23 W 69 th. New York City und als Bezugsperson wurde ihre Tochter Frau Lisa Erikson angegeben, die sich in Sicherheit in der Schweiz befand. 1944 erhielt das Ehepaar Hirsch die amerikanische Staatsbürgerschaft, 1947 unternahmen sie eine Reise nach Brasilien.
Lillys Schwester Ellen Rosenberg, geb. Nathan, geb.13.12.1893 Oskarström, Schweden, entkam mit ihrer Familie ebenfalls nach New York. Noch rechtzeitig konnte sie und ihr Ehemann Emil Rosenberg (geb. 1877) mit dem 29-jährigen Kurt am 1.11.1941 auf dem Segelschiff Guine Lissabon verlassen. Sie erreichten am 15.9.1941 den Hafen von New York und kamen zu ihrer 1938 ausgewanderten Tochter Margot, geb. 25.3.1914 Hamburg, die dort 1940 Norbert Pollack geheiratet hatte. Später nach dessen Tod heiratete sie Albert Kaufmann.

Maurices Schwester Jettchen Nathan hatte am 9.1.1896 den Hamburger Kaufmann Adolf Ballin, geb. 15.11.1856, Sohn von Gerson Joel Ballin und Ehefrau Sara aus Horsens, Midtjylland, Dänemark geheiratet. Sein Vater war der Großcousin von Albert Ballin, des bekannten Generaldirektors der hamburgischen Reederei Hapag.
Adolfs Großvater Gerson Joel Ballin (1800 - 1861) und der Bruder von Alberts Großvater Joseph Joel Ballin (1786 - 1839), stammten beide aus Horsens, Midtjylland, Dänemark. Die weitere Linie Ballin geht zurück nach Bovenden/Göttingen und Witzenhausen/Kassel.

Jettchen und Adolf Ballin bekamen in Hamburg zwei Kinder, Lothar Friedrich Julius Erwin Ballin, geb. 18.1.1898 und Wilhelma Anita Sara Gertrud, geb. 27.1.1897. Sie wohnten zuletzt in der Klosterallee 28. Adolf Ballin verstarb dort am 9.9.1910 in Hamburg und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Ilandkoppel bestattet, Grablage C 10-128.
Tochter Anita heiratete den Hamburger Kaufmann Ludwig Berwin (geb. 5.2.1884), er führte mit seinem Bruder Herbert die Familienfirma Berwin & Co am Neuer Wall 54. Anita und Ludwig Berwin bekamen in Hamburg drei Kinder, Ralph Ewald Adolf (geb. 14.2.1921, verstorben nach 2 Tagen, Grab A 10-362c Ilandkoppel), Margot Helga, geb. 10.4.1922, und Erika Käthe, geb. 28.3.1924. Sie wohnten gemeinsam mit Jettchen Ballin in der Brahmsallee 14 und dann im Woldsenweg 7.
Im April 1939 konnten Anita und Ludwig Berwin mit ihren Mädchen Helga (später verheiratete Markarian), und Erika (später verheiratete Birenberg), der Verfolgung über den Hafen Southhampton in England in die USA nach New York zu seinem Bruder Alfred G. Berwin entkommen. Ludwig, nun Louis Berwin, verstarb dort im Jahr darauf, am 6.12.1940.
Maurices Schwester Jettchen Ballin floh mit Sohn Erwin nach East-London/Südafrika. Jettchen Ballin, geb. Nathan, verstarb dort am 4.2.1944. Sohn Erwin Ballin emigrierte 1961 nach Rio de Janeiro/Brasilien.

Familie Mindus
Aus der Familie Mindus verstarb der Cousin von Jennys Vater, Wolff Ruben Marcus im Juli 1940 und seine Ehefrau Hermine Mindus, geb. Sohr, im Januar 1942.
Ihr Sohn Richard Hermann, geb. am 28.7.1892 in Oskarström/ Malmo, war durch seinen Einsatz im Ersten Weltkrieg kriegsbeschädigt zurückgekehrt und nicht in der Lage, sein zweites juristisches Staatsexsamen 1933 zu absolvieren.
Zunächst von den Ärzten als "Nervenleidend" eingestuft, musste er sich nach dem zum 1. Januar 1934 in Kraft getretenen Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses und durch die Diagnose "Schizophrenie" von Ärzten der Staatskrankenanstalt Friedrichsberg und des Universitätskrankenhauses Eppendorf einer Zwangssterilisierung unterziehen.
Sein Widerspruch wurde als verspätet und nicht zulässig abgewiesen. Am 30. November 1937 erfolgte dann seine Sterilisation vermutlich in einem Krankenhaus in Koblenz.

Durch die zusätzlichen weiteren Verfolgungsmaßnahmen gegen die Juden, durch die Beschlagnahme seines Vermögens, kam er verzweifelt in eine ausweglose Situation.
Er stürzte sich im Treppenhaus in der Oderfelderstraße 41 in die Tiefe und verstarb im Jüdischen Krankenhaus am 30.3.1942. Ein Stolperstein erinnert an ihn an seiner letzten Wohnstätte. (Biografie siehe www.stolpersteine-hamburg.de)

Jennys Onkel Valk Joel Mindus (geb. 1836 in Jemgum) war 1903, seine Ehefrau Adele, geb. Italiener, bereits 1893 verstorben. Ihre Tochter Frieda, geb. am 22.7.1870 in
Schwerin, hatte Josua Weinthal aus Embden geheiratet, der am 1.7.1936 in Hamburg verstarb. Frieda Weinthal nahm sich unter dem Druck der nationalsozialistischen Verfolgung am 19.7.1942 das Leben, am Tag ihrer bevorstehenden Deportation nach Theresienstadt. Ihr Sohn Max Weinthal, geb.10.8.1892, und ihr Enkel Günther, geb. am 11.7.1923, beide in Hamburg, wurden am 28.1.1943 deportiert und Opfer der Shoah in Auschwitz. Stolpersteine erinnern an sie im Schloßmühlendamm 11 in Hamburg-Harburg (www.stolpersteine-hamburg.de).

Auch Joel Abrahamssohn, Cousin von Jenny Nathan, geb. Mindus, und Familienmitglieder wurde Opfer der Shoah. Stolpersteine erinnern an sie in der Peterstraße 33b, (Hamburg-Mitte, Neustadt, Biografie siehe www.stolpersteine-hamburg.de).

Das Schicksal der weiteren Familienmitglieder
Maurices Onkel Nathan Heymann Hirsch hatte im August 1877 seine erste Ehefrau Helene, geb. Israel, in Hamburg geheiratet. Sie verstarb im Alter von 30 Jahren.
Am 22. November 1894 heiratete er in zweiter Ehe Minna, geb. Mansbach in Kassel. Nathan Heymann Hirsch verstarb 1918 in Hamburg. Zwei seiner Töchter, Maurice Nathans Cousinen, wurden Opfer der Shoah.
Tochter Rebekka, geb. Nathan, geb. 21.6.1885 in Hamburg, heiratete am 3.10.1907 in Hamburg den Mützenfabrikanten John Feldmann. Sie waren in die Niederlande geflüchtet und wurden über Westerbork/Niederlande am 18.1.1942 nach Theresienstadt deportiert, am 16.1.1944 nach Auschwitz weiterdeportiert und am 7.7.1944 ermordet. Auch drei ihrer fünf Kinder, Leonie Hartogsohn, geb. Feldmann, Jenny Moczydlower, geb. Feldmann, mit ihren Familien und Egon Feldmann wurden Opfer der Shoah. Stolpersteine erinnern an sie im Grindelhof 88, Hs. 7. (Biografien siehe www.stolpersteine-hamburg.de)

Tochter Rahel Nathan aus der zweiten Ehe, geb. am 5.8.1906 in Hamburg, war seit dem 22.4.1930 mit dem Mützenmacher Max Posin verheiratet. Deren Tochter Naomi wurde am 4.1.1932 in Prag/Tschechoslowakei geboren. Von dort wurden sie am 10.8.1942 gemeinsam in des Getto Theresienstadt deportiert. Max wurde dort zur Arbeit in einer Hutfabrik eingesetzt, Rahel in einem Kinderheim.
Am 4.10.1944 wurden Rahel Posin und ihre 12-jährige Tochter Naomi nach Auschwitz deportiert und ermordet. Max Posin konnte entkommen, vermutlich nach Kolumbien. Denn dort wurde am 28.10.1949 in Bogota Michael Ben Posin geboren, der gemeinsame Sohn mit Hanna Mautner, verwitwete Wiener, die er in zweiter Ehe geheiratet hatte. Max Posin verstarb am 7.8.1975 in Encino, Los Angeles, Kalifornien, USA, wie auch seine Ehefrau Hanna am 15.3.2001 und sein Sohn Michael Ben am 4.9.2010.

Jenny und Maurices Kinder im Londoner Exil
Erich Nathan heiratete im Londoner Exil im September 1941 Olga Kokrhac, geb. am 27.10.1910, ebenfalls in Hamburg. Ihre Eltern Franziska, geb. Greger, und lgnaz Kokrhac stammten aus der Tschechoslowakei. Ihr Vater führte in der Dammthorstraße 9 ein Handelsgeschäft, Spezialbranche Export-Taschenuhren und Uhren aller Art. Nach dem Tod des Vaters im April 1925 lebte sie weiter zusammen mit ihren fünf Geschwistern. Olga hatte seit 1927 bei der Firma Gebr. Feldberg (später Eichmeyer & Co.) in der Mönckebergstraße als Kürschnerin eine Ausbildung erhalten. Sie wurde Einkaufsassistentin, in den letzten Jahren arbeitete sie als Verkäuferin für Damenbekleidung, bis zu ihrer Entlassung wegen der jüdischen Abstammung. Seit Oktober 1933 wohnte die Familie in der Bornstraße 2, 1. Stock.
Ihr Bruder Willi F. Kokrhac, geb. 21.1.1904, war Steward geworden und bereits 1926 von zu Hause fortgezogen, im September 1935 nach Triest.
Bruder Alfred Kokrhac, geb. 5.1.1903, wie alle Geschwister in Hamburg geboren, war im Juli 1937 verstorben. Er hinterließ seine nichtjüdische Ehefrau Elisabeth, geb. Ringler, geb. am 21.1.1902 in Hauerau, und die gemeinsame Tochter Sylvia Franziska, geb. am 6.10.1931 in Hamburg.
Dem Oberfinanzpräsidenten ließ Olga durch ihren Bruder Walter am 28.11.1938 in Hamburg mitteilen, dass sie nach einem Besuch vor zwei Monaten nach England dort zu bleiben gedenke. Gegen Versendung ihres Auswandererguts hatte dieser keine Bedenken, eine Dego-Abgabe erhob er nicht. Ihre Schwester Hilde Kokrhac, geb. 23.8.1914, später mit Nachnamen Kane, konnte am 13.9.1939 ebenfalls nach England entkommen.
Ihre Mutter Franziska Kokrhac, geb. Greger, geb. am 9.5.1880 in Prag, war zurück in ihre Heimat nach Nymburg/Tschechoslowakei verzogen. Dort wurde sie am 13.6.1942 von Kolin nach Theresienstadt deportiert, am 14.7.1942 weiterdeportiert nach Maly Trostinez und ermordet.
Ihr Bruder Walter, geb. 11.3.1908, führte das väterliche Geschäft in der Oberstraße weiter, wohnte in der Bornstraße und dann in der Grindelallee 134 bei Wendt zusammen mit seiner Mutter, danach verzog er am 17.5.1939 ins Ausland mit Familie Frankenthal.
Ihre Schwester Helene Kokrhac, geb. 24.6.1916, war noch Lehrling und am 21. April 1938 nach Südafrika ausgewandert, dort lebte sie später als verheiratete Lefebre.

Erich Nathan und seine Schwester Edith Traubermann bemühten sich in der Zeit nach dem Krieg um Entschädigung. Neben all den Vermögenswerten, die ihren Eltern geraubt worden waren, befand sich in der Sammlung des Museums für Hamburgische Geschichte eine silberne Garnitur mit Kaffeekanne, Teekanne, Milchtopf und Zuckergefäß, die einst zur festlichen Ausstattung im Zuhause von Jenny und Maurice Nathan ihren Platz hatten. Sie waren 1939 mit vielen anderen wertvollen Silbergegenständen zugunsten des Oberfinanzpräsidenten eingezogen worden und als "Silberschatz Schellenberg" bekannt - nach dem Mitarbeiter Dr. Carl Schellenberg, der seit 1937 als Beamter am Museum für Hamburgische Geschichte arbeitete und für das Museum ca. 1.800 kg Silber (ca. 30.000 Stück) aus dem enteigneten jüdischen Besitz erwarb. Die Garnitur wurde der Familie Nathan zurückerstattet und der damals von dem Schätzer Juwelier Hilcken mit 90 RM veranschlagte Wert mit dem Wiedergutmachungsbetrag verrechnet.

Edith und Sally Traubermanns in London geborener Sohn Frederik heiratete im Dezember 1976 in London. Tochter Ruth ehelichte im Juni 1949 in London Hardy Seidel, der aus Frankfurt stammte. Sie bekamen die Töchter Jacqueline und Karen, mit denen Ruth Seidel am 23.6.2009 an der Stolperstein-Einweihung für ihre Großeltern Jenny und Maurice Nathan gemeinsam mit der Schulklasse vom Gymnasium Eppendorf teilnahm. Dabei entdeckte sie im Haus Oderfelderstraße 11 am hölzernen Treppenpfosten die noch immer erhaltene Gravur des Monogramms ihres Bruders, der sie dort ganz in der Tradition des historischen Gravierbetriebes eingeritzt hatte.

Stand: September 2025
© Margot Löhr

Quellen: StaH 213-13 Staatsanwaltschaft Landgericht, 4130, 4131, 4132, 4134, 7276, 7277, 7278, 7279 Erich Nathan; StaH 213-13 Rückerstattungssachen, 15881 Maurice Nathan; StaH 214-1 Gerichtsvollzieherei, 534 Besteckteile Lgb. D 188/2 Maurice Nathan; 231-7 A1 Band 58; StaH 232-1, D 402; StaH 232-2, E II 298 Heymann Hirsch Nathan; StaH 311-3 I_Abl. 1989 305-2-1/175 Teil 6 Nathan, Nr. 2278-3193, Nr.2568; StaH 314-15 Oberfinanzpräsident Abl. 1998-1 J6-655 u. 655a Band I Nathan, Abl. 1998-1, J6-655a u. 655a Band III (3) Silber Nathan, Abl. 1998-1, J6-655a u. 655a Band III Nathan_Museum Hamb Geschichte, F 1821 Erich Nathan, F 735 Erich Goldschmidt, F 2429 Adolf Wolff, FVg 4497 Leiser Traubermann, FVg 5175 Olga Nathan, geb. Kokrhac, FVg 7410 Sally Traubermann, FVg 8784 Sophie Mindus, R 1938/0384 Erich Nathan, R 1938/0384b Maurice Nathan; F1757 Felix Hermann Mindus, FVg7721 Nussbaum, Max; StaH 332-1 Wedde I, 29 Bd 34, 1877 Leffmann Nathan/Hanna Joel; StaH 332-1 Wedde II, Band 206, 1861 – No 449; 332-1 Wedde II, 8 Band 22;
StaH 332-3 Zivilstandsaufsicht, Geburtsregister, A 77 6042 Nr.69 1869 Siegfried Nathan, A 77 6042 Nr.70 1869 John Nathan, A 148 Nr.904 Isaac Nathan; StaH 332-3 Zivilstandsaufsicht, Heiratsregister, B 62, 1874 Nr. 1213 Marcus Joel Mindus/Sophie Baruch; StaH 332-3 Zivilstandsaufsicht, Sterberegister, C 167, 1875 Nr. 21 Joel Nathan; StaH 332-5 Standesämter, Geburtsregister 1883 u. 2678/1876 Jenny Mindus, 1908 u. 2856/1877 Nathan Nathan, 1938 u. 5505/1878 Rosa Nathan, 1975 u. 636/1880 Meyer Nathan, 2001 u. 1340/1881 Minka Nathan, 2026 u. 1105/1882 Schwarzschild, 8999 u. 2645/1885 Rebekka Nathan, 9044 u. 438/1889 Nathan Nathan, 9076 u. 1265/1892 Lilly Nathan, 14674 u. 334/1906 Edith Nathan, 14678 u. 1484/1906 Rahel Nathan, 114104 u.1143/1910 Olga Kokrhac, Sta 3a u.891/1929 Ruth Lilly Traubermann; StaH 332-5 Standesämter, Heiratsregister, 2576 u. 985/1877 Heymann Hirsch Nathan/Helene Israel, 2763 u.1340/1890 Marcus Mindus/Helena Dammann; 8578 u.409 /1896 Maurice Nathan/Jenny Mindus 8617 u. 263/1902 Bernhard Nathan/Anna Benjamin, 8639 u. 74/1905 Siegfried Nathan/Jeanette Bendix, 8654 u. 636/1907 Rebekka Nathan/John Feldmann, 8657 u. 277/1908 Julius Isaac Nathan/Anna Simon, 8657 u. 311/1908 Minka Nathan/Leopold Schwarzschild, 8676 u. 285/1911 Lilly Nathan/Moritz Hirsch, 8710 u. 9/1916 Julius Isaac Nathan/Anna Blumenfeld,
8791 u. 445/1924 Joel Nathan/Helene Litwas, 8791 u. 446/1924 Bertha Nathan/Joseph Strauss 8806 u.144/1926 Edith Nathan/Sally Traubermann, 13294 u. 413/1930 Rosa Minna Nathan/Otto Thiele, 13292 u. 553/1930 Röschen Nathan/Willy Levinsohn; StaH 332-5
Standesämter, Sterberegister, 14 u. 1357/1876 Ritschel Nathan, 380 u. 1865/1895 Isaac Joel Nathan, 7878 u. 1442/1893 Adele Mindus, 11741 u. 324/1903 Valk Joel Mindus, 790 u.174/1918 Heymann Hirsch Nathan, 954 u. 185/1929 Cilly Traubermann, 8059 u. 330/1920 Marcus Joel Mindus, 8168 u. 386/1940 Wolff Ruben Mindus, 825 u. 20/1942 Hermine Mindus, 8180 u. 164/1942 Richard Hermann Mindus, 1151 u. 506/1942 Frieda Weinthal; StaH 332-7 Staatsangehörigkeitsaufsicht, AI f 193 1901 Nr.T 771, A I f 121, AI f 127 1861 Nr. 306, A I f 145, A I f 155, A I f 193; 342-02 D II 44 Bd 3; StaH 351-11 Amt für Wiedergutmachung, 4758 Mindus, Sophie, 4759 Nathan Maurice, 4584 Franziska Kokrhac;
StaH 352-5 Gesundheitsbehörde, Todesbescheinigungen, 1933 Sta 2a Nr. 441; StaH 522-1 Jüdische Gemeinden, Geburtsregister, 696 c 1830 Nr.169 Minna Nathan, 696 c /1832 Nr.74 Sara Nathan, 696 c/ 1832 Nr.160 Minka Nathan, 696 c / 1837 No. 208 Isaac Nathan, 696 c/ 1839 Nr.154 Nathan Isaac Nathan, 696 c /1839 Nr.219 Pincus Nathan, 696 d / 1841 Nr.122 Lipmann Nathan, 696 d /1843 Nr.80 Heymann Nathan, 696 f / 1862 Nr. 28 Julius Isaac Nathan, 696 f /1863 Nr.183 Albert Nathan, 696 f /1864 Nr.174 Minka Nathan, 696 g /1866 Nr.127 Maurice Nathan; StaH 522-1 Jüdische Gemeinden, Heiratsregister, 702b/ 1831 Nr.43 Isaac Joel Nathan/Rahel Nathan, 702 d/1861 No 24 Isaac Nathan/Eva Schreiber; StaH 522-1 Jüdische Gemeinden, Sterberegister, 725a/ 1817 Nr.107 Mine Nathan, 725 i /1859 Nr.62 Joel Pach Nathan, 725 h/ 1854 Nr.47 Betty Nathan; Landesarchiv Berlin, 21 WGA 139/61, Wertpapiere Maurice Nathan und Jenny Nathan, geb. Mindus; Datenbankprojekt des Eduard-Duckesz-Fellow und der Hamburger Gesellschaft für jüdische Genealogie, Ohlsdorf, 1929, M1 - 266; Hamburger Adressbücher 1791–1943; https://www.holocaust.cz/databaze-obeti/obet/116017-rachel-posinova/; Yad Vashem testemony; https://www.geni.com/people/Max-Posin/6000000046587513959.
Vielen Dank an Ruth Seidel und Familie für Gespräche und Familienphotos.

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